Anomaloglossinae

Anomaloglossinae
Anomaloglossinae
Rheobates palmatus aus Kolumbien

Rheobates palmatus aus Kolumbien

Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Unterklasse: Lissamphibia
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Neobatrachia
Familie: Aromobatidae
Unterfamilie: Anomaloglossinae
Wissenschaftlicher Name
Anomaloglossinae
Grant, Frost, Caldwell, Gagliardo, Haddad, Kok, Means, Noonan, Schargel & Wheeler, 2006

Die Anomaloglossinae sind eine Unterfamilie von Froschlurchen aus der Familie Aromobatidae. Sie umfassen zwei Gattungen und 26 Arten, deren Verbreitungsgebiet im Nordwesten und Norden Südamerikas liegt.

Inhaltsverzeichnis

Taxonomie

Die Unterfamilie Anomaloglossinae und die in ihr zusammengefassten Gattungen wurden zusammen mit der Familie Aromobatidae neu errichtet.[1] Die Anomaloglossinae entspringen einem basalen Zweig der Aromobatidae, während die beiden anderen Unterfamilien Aromobatinae und Allobatinae näher miteinander verwandt sind. Es werden zwei Gattungen unterschieden.

Unterfamilie Anomaloglossinae Grant, Frost, Caldwell, Gagliardo, Haddad, Kok, Means, Noonan, Schargel & Wheeler, 2006

  • Gattung Anomaloglossus Grant, Frost, Caldwell, Gagliardo, Haddad, Kok, Means, Noonan, Schargel & Wheeler, 2006
  • Gattung Rheobates Grant, Frost, Caldwell, Gagliardo, Haddad, Kok, Means, Noonan, Schargel & Wheeler, 2006

Merkmale

Diagnostische Merkmale finden sich insbesondere an den Fingern und Zehen. Auf der präaxialen (inneren) Seite des zweiten und dritten Fingers sowie der ersten Zehe, und auf der postaxialen (äußeren) Seite der fünften Zehe ist ein Saum ausgebildet. Auf der postaxialen Seite der ersten Zehe ist die Schwimmhaut stärker ausgebildet als bei anderen Vertretern der Familie. Die Haftscheibe an der zweiten Zehe ist mäßig entwickelt, stärker als bei nahe verwandten Taxa. Die Metatarsalfalte, ein Hautsaum, der von der Außenseite der fünften Zehe zur Fußwurzel verläuft, ist stark ausgebildet. Der Bauch der Männchen ist irregulär getüpfelt oder schwach und diffus gefleckt.[1]

Geografische Verbreitung

Anomaloglossus stepheni aus Amazonas, Brasilien
Anomaloglossus beebei aus Guyana

Die Anomaloglossinae finden sich überwiegend östlich der Anden im westlichen Amazonasgebiet und dem Einzugsgebiet des Orinoco in Venezuela, Guyana, Suriname, Französisch-Guayana und dem Nordosten Brasiliens. Bei vielen Arten ist die Verbreitung auf Tepuis begrenzt. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis in die nordwestliche Mata Atlântica hinein. In Kolumbien kommen einige Vertreter von Anomaloglossus an den pazifischen Hängen, sowie die Vertreter von Rheobates auf beiden Seiten der Anden vor.[1][2]

Lebensweise

Anomaloglossinae sind tagaktive und terrestrische Bewohner des Tropischen Regenwalds. Die Kaulquappen wachsen in Gewässern am Boden oder in Phytotelmata auf Bromeliengewächsen auf. Mit Ausnahme von Anomaloglossus stepheni werden sie von erwachsenen Männchen auf dem Rücken transportiert.[1]

Gefährdung und Schutz

In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN sind 20 der 24 Arten von Anomaloglossus aufgeführt, wobei die Bestandsdaten bei 14 Arten für unzureichend befunden werden. Die verbleibenden sechs Arten sind von Least Concern (nicht gefährdet) bis Vulnerable (gefährdet) eingestuft. Für Rheobates pseudopalmatus liegen nicht genügend Daten vor, Rheobates palmatus hat die Einstufung Least Concern (nicht gefährdet).[3]

Quellen

  1. a b c d T. Grant, D.R. Frost, J.P. Caldwell, R. Gagliardo, C.F.B. Haddad, P.J.R. Kok, D.B. Means, B.P. Noonan, W.E Schargel & W.C. Wheeler (2006): Phylogenetic systematics of dart-poison frogs and their relatives (Amphibia: Athesphatanura: Dendrobatidae). Bulletin of the American Museum of Natural History 299, 262 S. PDF online
  2. Anomaloglossinae Grant, Frost, Caldwell, Gagliardo, Haddad, Kok, Means, Noonan, Schargel, and Wheeler, 2006. Darrel Frost and The American Museum of Natural History (2011). Abgerufen am 15. November 2011.
  3. The IUCN Red List of Threatened Species. International Union for Conservation of Nature and Natural Resources. Abgerufen am 15. November 2011.

Weblinks


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