Antas von Poço da Gateira

Antas von Poço da Gateira
38.4395-7.4511111111111
Antas von Poço da Gateira (Portugal)
Antas von Poço da Gateira
Antas von Poço da Gateira

Die beiden Antas vom Poço da Gateira liegen südlich der Hauptstraße von Reguengos de Monseraz nach Monsaraz im Distrikt Évora des Alentejo in Portugal. Die Megalithanlagen, vor allem Poço da Gateira 1, spielten forschungsgeschichtlich eine bedeutende Rolle.

Die Antas befinden sich etwa drei Kilometer ostsüdöstlich vom Dorf São Pedro do Corval auf einer kleinen Anhöhe oberhalb des namengebenden Brunnens (Poço). Es handelt sich um zwei unscheinbare, nahe beieinander liegende, polygonale Ganggräber. Anta 2 war bei der Auffindung zur Hälfte zerstört. Die Anta 1 erbrachte jedoch bei der Ausgrabung in den 1940er Jahren wichtige Funde und Befunde. In einer Reihe fanden sich zwölf zwar zerscherbte, aber komplette Gefäße, (da runter Kümpfe) manche von leuchtend roter Farbe, so genannte Almagra-Keramik. Mittels der Scherben wurden in den 1970er Jahren mit Hilfe der Thermolumineszenzdatierung zwei absolute Daten, 4510 ± 360 (OxTL169b) und 4440 ± 360 v. Chr. ermittelt. Sie werden dafür herangezogen, die Errichtung der kleinen alentejanischen Dolmen in die zweite Hälfte des 5. Jahrtausends v. Chr. zu datieren.

Zum Fund gehören auch 23 Steinwerkzeuge, die sich meist zwischen den Gefäßen und der Kammerwand befanden. In einem Fall fanden sich ein Steinbeil und ein Dexel (quer geschäftete Axt) in einem Gefäß.

Die Ausgräber interpretieren die Befunde dahingehend, dass die Toten in Sitzstellung an die Wand gelehnt saßen (eine auch in Skandinavien vertretene Interpretation der Knochenhaufen), die geschäfteten Werkzeuge (Beil und Hacke) in der Hand haltend, und dass diese im Zuge des Zerfalls, in die halb mit Erde gefüllten, zu Füßen der Toten stehenden Gefäße gerutscht seien. Zur Ausrüstung der Toten gehören auch Mikrolithen und unretuschierte Feuersteinklingen. Diese Fundkombination gilt als neolithisch.

Literatur

  • E. H. Whittle, J. M. Arnaud: Archaeometrie 17 Fasz. 1 (1975) S. 5-20

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