- Schaft (Werkzeug)
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Ein Schaft aus Geweih, Holz, Knochen oder anderen Materialien stellt die Verbindung zu dem aus einem härteren Material erstellen Teil eines Werkzeugs (auch einer Waffe) als zusammengesetztes Gerät dar. Der Vorgang der Verbindung der Elemente ist die nach verschiedenen Verfahren erfolgte Schäftung.
Vorgeschichte
Ob die Faustkeile des Altpaläolithikums geschäftet waren ist nicht feststellbar, aber die allseitig scharfkantigen Keile könnten mit einem ledernen Handschutz benutzt worden sein. Neben den Schöninger Speeren gab es weitere Funde von Stöcken mit Kerben an den Enden, die darauf hinweisen, dass die Menschen bereits vor 400.000 Jahren Geräte geschäftet haben. Sie stellen die ersten gefundenen, zusammengesetzten Werkzeuge dar. Auch Schaber und Spitzen waren zweckmäßig nur in Schäftungen zu handhaben. Geschäftet wurden vor allem Äxte, Beile, Hacken, Keulen und Speere, die aber nicht nur Werkzeuge bzw. Waffen waren.
Eine Kultfunktion der Axt belegt eine bei Cham-Eslen in der Schweiz im Zuger See im Jahre 1999 gefundene 6.000 Jahre alte Axt der Chassey-Lagozza-Cortaillod Kultur. Ihr 17,2 cm langer Doppelaxtkörper war mittels Keilen aus Geweih am 1,2 m langen Eschenholzschaft befestigt. Dieser war spiralförmig mit rhombenverzierter Birkenrinde umwickelt [1]. Der Schaft der Axt aus Grab 43 des äneolithischen Gräberfeldes von Warna in Bulgarien war mit einem Goldstreifen umwickelt.
Literatur
- Emil Hoffmann: Lexikon der Steinzeit (München 1999) S. 330 ISBN 3-406-42125-3.
Einzelnachweise
- ↑ E. Gross-Klee & S. Hochuli: Die jungsteinzeitliche Doppelaxt von Cham-Eslen. Gesamtbericht über einen einzigartigen Fund aus dem Zugersee. Tugium Tugium 18, (2002) S. 69-101
Kategorien:- Archäologische Fundgattung
- Jungsteinzeit
- Bronzezeit
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