Maori-Glockenhonigfresser

Maori-Glockenhonigfresser
Maori-Glockenhonigfresser
Männlicher (rechts) und weiblicher Maori-Glockenhonigfresser

Männlicher (rechts) und weiblicher Maori-Glockenhonigfresser

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Honigfresser (Meliphagidae)
Gattung: Anthornis
Art: Maori-Glockenhonigfresser
Wissenschaftlicher Name
Anthornis melanura
Sparrman, 1786

Der Maori-Glockenhonigfresser (Anthornis melanura), im Verbreitungsgebiet Māori Korimako oder englisch Bellbird genannt, ist die einzige heute noch existierende Vogelart der Gattung Anthornis aus der Familie der Honigfresser. Die Art wird von der IUCN als ungefährdet („least concern“) eingestuft.[1]

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Vogel wird 20 cm lang, das größere Männchen wiegt bis 34 g, das Weibchen 26 g. [2]

Die Grundfärbung ist olivgrün mit hellerer Unterseite. Der Kopf des Männchens ist schillernd violett, bei der Unterart A. m. oneho blau[3], Schwanz und Flügel sind blauschwarz [2]. Das Gefieder des Weibchens ist ähnlich dem des Männchens, aber glanzlos[3]. Es geht vom Farbton mehr ins Braune und hat einen schmalen weißen Streifen auf der Wange.

Das Auge ist rot, der Schnabel kurz und gebogen. [2] Die Zunge besitzt am Ende bürstenartige Anhänge zum Auflecken des Nektars[3].

Vorkommen und Lebensraum

Die Art ist in Neuseeland endemisch und hier auf einem großen Teil der Hauptinseln, zahlreichen Küsteninseln und den Auckland Islands verbreitet, fehlt aber im Norden der Nordinsel.

Der Maori-Glockenhonigfresser erlitt mit Einführung der europäischen Landwirtschaftsmethoden und der damit verbundenen Zerstörung der einheimischen Wälder zunächst Lebensraumverluste. Ein weiterer Grund für Bestandsrückgänge waren eingeschleppte Räuber wie Hauskatzen, Wiesel, Hermeline, Frettchen, Ratten und Futterkonkurrenten wie Wespen. Dieser Bestandsrückgang trat gleichzeitig auch bei vielen anderen neuseeländischen Arten auf; die Populationen des Maori-Glockenhonigfressers erholten sich jedoch aus unbekannten Gründen, so dass er in einem großen Teil Neuseelands wieder ziemlich häufig ist.[4].

Die Art kommt neben ihrem ursprünglichen Lebensraum in heimischen Wäldern auch in anthropogenen Sekundärhabitaten wie Parks und Gärten vor.[3]

Lebensweise

Die Vögel fressen Nektar, Honigtau, Beeren und Insekten. Sie sind als Bestäuber bedeutsam.[3]

Gesang

Der Gesang der Bellbirds ist ein wichtiger Teil des Vogelgesangs in Neuseeland bei Sonnenaufgang. Der glockenartige Gesang wird manchmal mit dem des Tui verwechselt.

Systematik

Es werden drei Unterarten unterschieden:

  • A. melanura melanura (New Zealand Bellbird) Vorkommen: Festland, viele Küsteninseln, Auckland Islands [5]
  • A. melanura oneho (Poor Knights Bellbird) Vorkommen: Poor Knights Islands [3][6]
  • A. melanura obscura (Three Kings Bellbird), Vorkommen: Three Kings Islands[3]

Eine vierte Unterart A. melanura dumerilii wird von den meisten Autoren nicht anerkannt.

Der Anfang des 20. Jahrhunderts ausgestorbene Chatham-Glockenhonigfresser (Anthornis melanocephala) wurde zeitweilig als weitere Unterart A. melanura melanocephala des Maori-Glockenhonigfressers angesehen.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Anthornis melanura in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011. Eingestellt von: BirdLife International, 2009. Abgerufen am 16. November 2011
  2. a b c Beschreibung bei nzbirds.com
  3. a b c d e f g Das Neuseelandbuch, NZ Visitor Publications Ltd., Nelson 2003 S. 1133 ISBN 1-877339-00-8
  4. Bartle J & Sagar P (1987) "Intraspecific variation in the New Zealand Bellbird Anthoris melanura. Notornis 34 253-306
  5. Exemplare von Anthornis melanura melanura Sammlung des Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa
  6. Holotype des Poor Knights Bellbird Anthornis melanura oneho, Sammlung des Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa

Weblinks

 Commons: New Zealand Bellbird – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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