Anton von Radziwill

Anton von Radziwill

Anton Wilhelm Fürst Radziwill (poln. Antoni Wilhelm Radziwiłł, lit. Antanas Vilhelmas Radvila) (* 31. Juli 1833 in Teplitz; † 16. Dezember 1904 in Berlin) war langjähriger Generaladjutant und Vertrauter von Kaiser Wilhelm I. und schied als General der Artillerie aus dem preußischen Militärdienst aus.

Leben

Er entstammte dem polnisch-litauischen Adelsgeschlecht Radziwiłł. Er war Sohn des preußischen Generals Wilhelm Fürst von Radziwill. Sein Onkel war Boguslaw Fürst Radziwill. Er selbst heiratete Marie de Castellane.

Er wurde 1852 Leutnant im Garde Artillerieregiment. Im Jahr 1856 begleitete er Kronprinz Friedrich Wilhelm zur Krönung von Alexander II. nach Moskau. Zwischen 1858 und 1861 besuchte er die Kriegsakademie. Im Range eines Hauptmannes nahm im Generalstab des Gardekorps er am Deutschen Krieg von 1866 teil. Er war langjähriger Flügeladjutant und Vertrauter von Wilhelm I. Er übergab Vincent Graf Benedetti die ablehnende Haltung Preußens in Folge der Emser Depesche.

Das Ehepaar Radziwill führte in Berlin ein gastliches Haus. Marie von Radziwill war eine bedeutende Berliner Saloniere. Der Empfang polnischer Gäste und Politiker der Zentrumspartei führten in der Kulturkampfzeit zum Misstrauen von Otto von Bismarck, zumal der Cousin Ferdinand von Radziwill Führer der polnischen Fraktion im Reichstag war.[1]

Im Jahr 1885 wurde er zum Generaladjutanten von Wilhelm I. ernannt. Er behielt die Funktion auch unter Friedrich III. Nach dessen Tod wurde er von Wilhelm II. entlassen. Radziwill schied aus dem aktiven Dienst im Range eines Generals der Artillerie aus. Seit 1871 gehörte er als erbliches Mitglied dem preußischen Herrenhaus an.

Einzelnachweise

  1. Petra Wilhelmy-Dollinger: Die Berliner Salons Berlin, 2000 S.251

Literatur

  • Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 564 Digitalisat

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