- Artur Ávila
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Artur Ávila Cordeiro de Melo (* 29. Juni 1979 in Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Mathematiker.
Ávila gewann 1995 eine Goldmedaille der Internationalen Mathematikolympiade. 2001 promovierte er am Instituto Nacional de Matematica Pura e Aplicada (IMPA) in Rio bei Welington de Melo (Bifurcations of unimodal maps:the topological and metric picture). Danach war er Maitre de Conference am College de France und ab 2003 Forscher des CNRS, ab 2008 als Forschungsdirektor. Ab 2006 war er am Clay Mathematics Institute und am IMPA. Er war unter anderem Gastwissenschaftler am Caltech und an der State University of New York at Stony Brook. Er ist am Labor für Wahrscheinlichkeitstheorie der Universität Pierre und Marie Curie (Universität Paris VI) und am IMPA.
Ávila beschäftigt sich mit dynamischen Systemen verschiedenster Art sowie mathematischer Physik, wie Spektraltheorie von Schrödingeroperatoren . Er erweiterte unter anderem in seiner Dissertation und daraus hervorgehenden Arbeiten die aus dem Feigenbaum-Szenario bekannte Untersuchung quadratischer Abbildungen des Einheitsintervalls auf unimodale Abbildungen (das heißt stetige Abbildungen mit einem Maximum).
Mit Svetlana Jitomirskaya löste er das das 10 Martini Problem von Barry Simon, in der es um die Struktur des Spektrums eines Elektrons in einem Magnetfeld geht. Das Spektrum hat fraktale Natur, wie schon Douglas Hofstadter in seiner Dissertation erkannte (verschachtelte Schmetterlinge). Avila und Jitomirskaya bewiesen das für einen großen Wertebereich der Parameter.
Ávila arbeitete unter anderem mit Marcelo Viana, Mikhail Lyubich und Jean-Christophe Yoccoz zusammen.
2006 erhielt er den Salem-Preis und die Bronze-Medaille der CNRS. Für den Internationalen Mathematikerkongress (ICM) 2010 wurde er zu einem Plenarvortrag eingeladen (Dynamics of renormalization operators). 2008 erhielt er den EMS-Preis. Er war Invited Lecturer auf dem Europäischen Mathematikerkongress (ECM) 2008 (Dynamics of quasiperiodic cocycles and the spectrum of the almost Mathieu Operator). 2009 erhielt er den Herbrand Preis der französischen mathematischen Gesellschaft.
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