Artur Asilbekowitsch Beterbijew

Artur Asilbekowitsch Beterbijew

Artur Asilbekowitsch Beterbijew (russisch Артур Асильбекович Бетербиев; * 21. Januar 1985 in Chassawjurt, Dagestanische ASSR, Sowjetunion) ist ein für Russland startender Amateurboxer. Er wurde 2006 Europameister, 2007 Vize-Weltmeister und 2009 Weltmeister der Amateure im Halbschwergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Artur Beterbijew begann als Jugendlicher in seiner Heimatstadt mit dem Boxen. Sein erster Trainer war sein Vater Asilbek Beterbijew. Er wechselte später nach Tscheljabinsk und lebt jetzt in Moskau, wo er am Russian Institute of Physical Culture studiert (Sportstudent). Sein Moskauer Trainer ist M. Romantschik. Artur Beterbijew ist Tschetschene, startet aber für Russland.

Mit 16 Jahren startete Artur Beterbijew bei den Weltmeisterschaften der Kadetten (U-17) 2001 in Baku im Weltergewicht. Er kämpfte sich dort bis in das Finale vor, in dem er aber gegen Ismail Syllach aus der Ukraine verlor. Im Juniorenalter hat er außerdem einen zweiten Platz bei einem internationalen Turnier 2003 in Wolgograd zu verzeichnen. Er unterlag dort im Endkampf gegen den Russen Igor Michalkin.

Bei den Senioren stand er in Russland zunächst im Schatten des Weltmeisters Jewgeni Makarenko. In den Jahren 2004 und 2005 belegte er bei der russischen Meisterschaft jeweils den dritten Platz im Halbschwergewicht. 2005 verlor er dabei im Halbfinale gegen Michail Gala nach Punkten (27:39). Im gleichen Jahr gewann er aber zwei stark besetzte internationale Turniere, nämlich beim „Independence Cup“ in Santiago, Dominikanische Republik und in im „Multi-Nationas-Cup“ in Ballybunion/Irland.

Bei der russischen Meisterschaft 2006 erreichte er das Finale. Er wurde aber dort im Endkampf gegen Jewgeni Makarenko in der vierten Runde disqualifiziert. Da Jewgeni Makarenko anschließend wegen Verletzung ausfiel, erhielt er aber die Chance, bei der Europameisterschaft der Senioren im bulgarischen Plowdiw zu starten. Er nutzte dort seine Chance und wurde mit einem Punktsieg über Tervel Pulew, Bulgarien (38:22), Abbruchsiegen über Artak Malumjkan aus Armenien und Kenneth Egan aus Irland und einem Punktsieg über Ismail Syllach, der schon 2001 sein Finalgegner bei der Junioren-WM war, Europameister im Halbschwergewicht.

Im Jahre 2007 gewann Artur Beterbijew mit einem Sieg im Endkampf über Jerdos Dschanabergenow aus Kasachstan das gut besetzte Turnier in Ústí nad Labem. Nachdem er 2007 bei der russischen Meisterschaft auch erstmals Jewgeni Makarenko geschlagen hatte, wurde er von Cheftrainer Alexander Lebsiak auch bei der Weltmeisterschaft in Chicago im Halbschwergewicht eingesetzt. In Chicago gewann er gegen Washington Silva aus Brasilien durch Abbruch in der dritten Runde und über David Tsiklauri, Georgien (23:9) und Imre Szellő, Ungarn (25:9) klar nach Punkten, ehe er durch einen kampflosen Sieg über Daugirdas Semiotas aus Litauen im Finale stand. In diesem Finale verließ er sich zu sehr auf seine physische Überlegenheit, verlor gegen Abbos Atoyev aus Usbekistan mit 17:20 Punkten und belegte zweiten Platz.

Im Jahre 2008 gewann Beterbijew zwei stark besetzte internationale Turniere. In Helsinki siegte er dabei im Halbfinale über Abbos Atoyev durch Disqualifikation in der vierten Runde und nahm damit erfolgreich Revanche für die Niederlage bei der Weltmeisterschaft 2007. Beim Feliks-Stamm-Turnier in Warschau besiegte er im Endkampf Marek Springl aus Tschechien durch Abbruch in der ersten Runde.

Artur Beterbijew war bei den Olympischen Spielen in Peking im Halbschwergewicht am Start. Er gewann dort seinen ersten Kampf gegen Kennedy Katende aus Schweden klar nach Punkten (3:15). In der nächsten Runde traf er auf den Chinesen Zhang Xiaoping, gegen den er überraschend und sehr umstritten nach Punkten verlor (2:8)und belegte nur einen enttäuschenden neunten Platz.

Zum Abschluss des Jahres gewann Artur Beterbijew dann im Dezember 2008 in Moskau ein Weltcup-Turnier mit Siegen über Wladimir Cheles, Moldawien, Dinesh Kumar, Indien und den Weltmeister von 2007, Abbos Atoyev.

2009 qualifizierte sich Artur Beterbijew in Russland bei einem Qualifikations-Turnier in Tschechow mit Siegen über Sergei Gusew, Eduard Jakuschew und Nikita Iwanow für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Mailand. Dort gelang ihm dann ein weiterer großer Erfolg, denn er wurde mit fünf Siegen erstmals Weltmeister im Halbschwergewicht. Auf dem Weg zu diesem Titel besiegte er unter anderem Dinesh Kumar aus Indien, José Larduet aus Kuba und im Finale Elshod Rasulow aus Usbekistan.

Bei der Europameisterschaft 2010 in Moskau beherrschte Artur Beterbijew seine Gewichtsklasse klar. Er kam mit einem Punktsieg über Hrvoje Sep, Kroatien und Abbruchsiegen über Bosko Draskovic, CGR, Artur Khatchatrjan, Armenien und Abdelkader Bouhenia aus Frankreich zu einem weiteren Titelgewinn.

Internationale Erfolge

(WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Weltergewicht, bis 69 kg, Halbschwergewicht, bis 81 kg Körpergewicht)

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
2001 3. Kadetten-WM in Baku Welter hinter Ismail Shyllach, Ukraine u. Elchin Alizade, Aserbaidschan, gemeinsam mit Tornike Iwanaschwili, Georgien
2003 2. Junioren-Turnier in Wolgograd Halbschwer hinter Igor Michalkin, Russland
2005 1. Independente Cup in Santiago, Dom. Rep. Halbschwer vor Azeh Augustama, Haiti u. Argenis Nunez, Dom. Rep.
2005 1. Multi-Nations-Tournament in Ballybunion (Irland) Halbschwer vor Darren O'Neill, Irland u. Steven Musici, Schweden
2006 1. Turnier in Ústí nad Labem Halbschwer vor Jerdos Dschanabergenow, Kasachstan u. Tomas Kovacs, Ungarn
2006 1. EM in Plowdiw Halbschwer vor Ismail Syllach, Ukraine, Kenneth Egan, Irland und Constantin Bejenaru, Rumänien
2007 2. WM in Chicago Halbschwer hinter Abbos Atoyev, Usbekistan u. vor Daugirdas Semiotas, Litauen und Yerkabulan Schinalijew, Kasachstan
2008 1. Gee-Bee-Turnier in Helsinki Halbschwer vor Imre Szellő, Ungarn u. Abbos Atoyev
2008 1. "Feliks-Stamm"-Turnier in Warschau Halbschwer vor Marek Springl, Tschechien
2008 9. OS in Peking Halbschwer Sieger: Zhang Xiaoping, China vor Kenneth Egan, Irland, Tony Jeffries, Großbritannien u. Yerkabulan Schinalijew, Kasachstan
2008 1. Welt-Cup-Turnier in Moskau Halbschwer mit Siegen über Wladimir Cheles, Moldawien, Dinesh Kumar, Indien u. Abbos Atoyev
2009 2. 53. Bocskai-Memorial in Debrecen Halbschwer mit Abbruchsieg i.d. 1. Runde über Mitja Disic, Slowenien, Punktsieg über Jose Larduet, Kuba (15:8), kampflosem Sieg über Ramazan Magomedow, Weißrussland u. einer Punktniederlage (12:12+) gegen Imre Szellő, Ungarn
2009 1. WM in Mailand Halbschwer mit Abbruchsieg i.d. 2. Runde über Jamal Ali Layej, Irak, Punktsieg über Babacar Kamara, Schweden (11:1), Abbruchsieg i.d. 2. Runde über Dinesh Kumar, Indien u. Punktsiegen über José Larduet (10:6) u. Elshod Rasulow, Usbekistan (13:10)
2010 1. EM in Moskau Halbschwer mit einem Punktsieg über Hrvoje Sep, Kroatien (15:4) und Abbruchsiegen über Bosko Draskovic, CDR (3. Runde), Artur Khachatrjan, Armenien (3. Runde) und Abdelkader Bouhenia, Frankreich (1. Runde)

Russische Meisterschaften

Jahr Platz Gewichtsklasse
2004 3 Halbschwer hinter Michail Gala u. Jegor Mechonzew
2005 3. Halbschwer hinter Michail Gala u. Jegor Mechonzew
2006 2. Halbschwer hinter Jewgeni Makarenko u. vor Michail Gala u. Jegor Mechonzew
2007 1. Halbschwer vor Jewgeni Makarenko, Sergei Kowalow u. Jegor Mechonzew

Länderkämpfe

Jahr Ort Begegnung Gewichtsklasse Ergebnis
2007 Baku Russland gegen China (World Cup) Hs Punktsieger über Lei Yuping
2007 Baku Russland gegen Ukraine (World Cup) Halbschwer KO-Sieger 2. Runde über Ismail Syllach
2007 Baku Russland gegen Afrika (World Cup) Halbschwer Abbruch-Sieger 3. Runde über Thabiso Mchunu, Südafrika
2007 Baku Russland gegen Kuba (World Cup) Halbschwer Abbruch-Sieger 1. Runde über Yunier Dorticos
2008 Magnitogorsk Russland gegen USA Halbschwer Punktsieger über Christopher Downs (12:9)
2008 Nowosibirsk Russland gegen USA Halbschwer Abbruch-Sieger 3. Runde über Siju Shabasz

Quellen

  • Fachzeitschrift Box Sport aus den Jahren 2001 bis 2008,
  • Website „www.amateur-boxing.strefa.pl“,
  • Website „www.eastsideboxing.com“,
  • Website „www.chechenfighters,com“,
  • Website „sports123.com“

Weblinks


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