Douglas Hofstadter

Douglas Hofstadter
Douglas Hofstadter (2006 in Stanford)

Douglas Richard Hofstadter (* 15. Februar 1945 in New York City) ist ein US-amerikanischer Physiker, Informatiker und Kognitionswissenschaftler. Er wurde weithin bekannt durch sein Buch Gödel, Escher, Bach – ein Endloses Geflochtenes Band (Originaltitel: Gödel, Escher, Bach: an Eternal Golden Braid), für das er 1980 den Pulitzer-Preis sowie den American Book Award (Science Hardback) erhielt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Douglas Hofstadter ist der Sohn des Physik-Nobelpreisträgers Robert Hofstadter. Er verbrachte seine Jugend in Genf, studierte bis 1965 an der Stanford University und bis 1972 an der University of Oregon, wo er 1975 in Physik promovierte.

Er hat zwei Kinder. Seine Frau, die er 1985 heiratete, starb 1993.

Schaffen

Hofstadter hatte Gastprofessuren an der Universität Regensburg und dem MIT und ist derzeit Professor für Kognitionswissenschaften an der Indiana University.

1981 veröffentlichte er gemeinsam mit dem Philosophen Daniel Dennett The Mind’s I (Dt. 1986: Einsicht ins Ich) Fantasien und Reflexionen über Selbst und Seele. 1985 erschien mit Metamagical Themas (Dt. 1988: Metamagicum) eine Sammlung seiner Artikel, die er in den Jahren zuvor als ständige Rubrik im Scientific American (Dt. als „Metamagikum“ in Spektrum der Wissenschaft) veröffentlicht hatte. In dieser Rubrik folgte er Martin Gardner mit dessen Mathematical Games (Dt.: Mathematische Spielereien) nach.

1995 erschien Fluid Concepts and Creative Analogies: Computer Models of the Fundamental Mechanisms of Thought (Dt. 1996: Die FARGonauten. Über Analogie und Kreativität). Hofstadters Mitautoren waren Daniel Defays, David Chalmers, Melanie Mitchell, Robert French und Gary McGraw von der Fluid Analogies Research Group vom Center for Research on Concepts and Cognition an der Indiana University.

In Le Ton beau de Marot: In Praise of the Music of Language (1997) diskutiert Hofstadter die Frage der literarischen Übersetzung anhand des Gedichtes „À une Damoyselle malade“ von Clément Marot – verschiedene Übersetzungen des Gedichts durchziehen das Buch – und anhand zahlreicher anderer Werke. Insbesondere spielen die Schönheit der Sprache, das Problem der Übersetzbarkeit des Nichtübersetzbaren und die Frage, wie dicht man am Original bleiben muss, eine große Rolle.

Im 2007 veröffentlichten I Am a Strange Loop (Dt. 2008: Ich bin eine seltsame Schleife) verbindet Hofstadter seine Gedankenexperimente und intellektuellen Abenteuer mit seiner eigenen Lebensgeschichte.

Themen

Hofstadters wichtigstes Thema ist die Frage nach der Natur der menschlichen Intelligenz, der Erkenntnis und des Selbst. Er nähert sich diesem hauptsächlich aus der Richtung der Physik, der Informatik, der formalen mathematischen Logik und – in eingeschränktem Maße – der Physiologie. In den 1980er Jahren war er einer der Vertreter jener wissenschaftlichen Richtung, die große Erwartungen an das Fachgebiet der Künstlichen Intelligenz knüpften.

Hofstadter untersucht, wie aus relativ einfachen, „dummen“ Bestandteilen – wie den Neuronen des menschlichen Gehirns – intelligente Systeme mit der Fähigkeit zur Selbstreflexion entstehen können. Hierzu prägte er den Begriff „Sphexishness“, nach einem bestimmten Verhalten einer Art der Grabwespen (Sphex). Dies ist das Leitmotiv in seinem Buch Gödel, Escher, Bach. Er warnt in diesem Zusammenhang vor zu grober Vereinfachung und schierem Reduktionismus und meint, dass die Lösung in der Synthese von Holismus und Reduktionismus liegen müsse.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • 1979: Gödel, Escher, Bach: an Eternal Golden Braid (Dt. 1985: Gödel, Escher, Bach – ein Endloses Geflochtenes Band, ISBN 3-608-94338-2)
  • 1981: The Mind’s I (Dt. 1986: Einsicht ins Ich, ISBN 3-608-93038-8)
  • 1981: Vom Zauber des Zauberwürfels, in Mathematische Spielereien, Spektrum der Wissenschaft, Ausgabe Mai 1981 p. 16ff, Heidelberg (Original: Scientific American, März 1981) ISSN 0170-2971 – enthält u. a. eine Anleitung zur fachgerechten Würfeldemontage, Lösungsstrategie, grafische Muster und Variationen
  • 1985: Metamagical Themas (Dt. 1988: Metamagicum, ISBN 3-608-95774-X)
  • 1995: Fluid Concepts and Creative Analogies: Computer Models of the Fundamental Mechanisms of Thought (als Mitherausgeber, Dt. 1996: Die FARGonauten. Über Analogie und Kreativität, ISBN 3-608-91758-6)
  • 1997: Le Ton beau de Marot: In Praise of the Music of Language
  • 2007: I Am a Strange Loop (Dt. 2008: Ich bin eine seltsame Schleife, ISBN 978-3-608-94444-0)

Siehe auch

Weblinks


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