Asaf Jah V.

Asaf Jah V.
Wappen der Herrscher von Hyderabad zur Kolonialzeit.

Mir Tahniath Ali Khan Afzal ad-Daulah Mahbub Ali Khan Asaf Jah V. (* 11. Oktober 1827; † 26. Februar 1869), GCSI war der absolutistische Herrscher des indischen Fürstenstaats Hyderabad. Unter seinem mächtigen Diwan Salar Jung I. wurden Reformen der Staatsverwaltung, wie die Einteilung des Landes in Distrikte eingeführt. Durch die Reformen wurden die Staatsfinanzen auf eine moderne, solide Grundlage gestellt. Seine Hauptfrau war die Wadid-u-Nisa Begum.

Inhaltsverzeichnis

Herrschaft

"Drawing Room" des Chowmahalla-Palasts mit seinen berühmten 19 Kristallüstern, für deren Reinigung 38 Mann angestellt waren.

Seit 1853 stand die Verwaltung des Landes unter Salar Jung I., der begonnen hatte die Staatsfinanzen durch Einführung von Buchführung zu kontrollieren. Zu dieser Zeit waren die Finanzen, durch die zahlreichen Mittelmänner und die inhärente Korruption des muslimisch-despotischen Herrschaftssystems zerrüttet. Die Folter wurde erst 1865 abgeschafft.

Die tatsächlichen Machtverhältnisse in Hyderabad: Sitzend mit Bart der britische Kommandant. Dahinter stehend im weißen Hemd der Polizeichef (1862)

Kurz nach seiner Inthronisation brach der Sepoy-Aufstand aus. Der Nizam wurde von den Anhängern des Shah Waliullah, den Wahabiten, die eine besonders puritanische Interpretation des Islams predigen, in seiner Position bedroht. Die Aufständischen Rohillas griffen am 17. Juli 1857 den Sitz des Residenten Cuthbert Davidson (*1810; † 1862) an. Salar Jung hatte jedoch von den Plänen erfahren und die Briten gewarnt, so daß diese unter dem Kommando von Colonel Briggs[1] die Attacke zurückschlagen konnten. Die Kolonialherren waren der Ansicht, daß die Tatsache, daß der Nizam nicht die geringste Sympathie für die Aufständischen zeigte, die Ausbreitung des Aufstandes ins südliche und westliche Indien verhinderte. Ebenfalls loyal blieb das Hyderabad Contingent, das, in Secunderabad stationiert und vom Nizam bezahlt, den Briten unterstellt war und in den folgenden 15 Monaten in der Präsidentschaft Bombay die Aufständischen bekämpfte.

In Wirklichkeit war die Diplomatie der Verdienst des Diwan, sie wurde jedoch dem Herrscher zugeschrieben, der sich nach 1858 dann “Faithful Ally of the British Government” nennen durfte. Als weitere Belohnung wurden ihm 1861 ½ Mio. Schulden erlassen, er erhielt die Überschüsse von Berar und das Gebiet von Sholapur.[2]

Der Nizam selbst nahm wenig Anteil an den Regierungsgeschäften, die dem energischen Diwan, dem es gelang die Einnahmen des Staates in den 30 Jahren seiner Amtszeit zu vervierzigfachen, oblagen und der als Regent für Asaf Jah VI. ab 1869 die Macht in Händen hielt. Der Chowmahalla-Palast, ein Beispiel extremer orientalischer Prachtenfaltung, begonnen um 1750, wurde während seiner Herrschaft vollendet. Den Bauern des Landes verblieb nach Zahlung von Pacht und Steuern selten ein Drittel ihrer Ernte.

Begraben wurde er in der Mekka-Moschee der Hauptstadt.

Literatur

  • Bawa, V. K.; The Nizam between Mughals & British: Hyderabad under Salar Jang I.; New Delhi 1986, ²1996 u.d.T.: Hyderabad under Salar Jang I.
  • Fraser, Hastings Capt.; Our Faithful Ally; London 1860 (Volltext; reprint Delhi 1985)
  • Ray, Bharati; Hyderabad and British paramountcy, 1858-1883; Delhi u.a. 1988; ISBN 0-19-562231-6; (zgl.: Calcutta Univ., Diss. u.d.T.: British policy towards Hyderabad)
  • Hyderabad (Deccan) under Sir Salar Jung; (Volltext)

Einzelnachweise

  1. Verfasser von: Briggs, Henry G.; The Nizam: his history and relations with the British government: London 1861, 2 Bde.; reprint Delhi 1985
  2. Aitchison, U. A collection of treaties, engagements, and sunnuds relating to India and neighbouring countries; Calcutta 1876, S 222: Vertrag vom 31. Dezember 1860

Weblinks


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