Astrid Kofler

Astrid Kofler

Astrid Kofler (* 1. Mai 1965 in Bozen) ist eine Südtiroler Journalistin, Filmemacherin und Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kofler lebt in Bozen, wo sie bis zur humanistischen Matura zur Schule gegangen ist. Ihr Studium der Germanistik und der Theaterwissenschaften an der Universität Wien schloss sie 1990 ab. Nach journalistischen Praktika in Berlin, München, London und Bozen legte sie die staatliche Journalistenprüfung in Rom ab. Seit 1992 arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin, seit 1996 arbeitet sie für das Fernsehen, 2010 erschien ihr erster Roman Lebenskörner. Astrid Kofler ist mit Hans Karl Peterlini verheiratet und hat drei Kinder.

Beruf

Ein Schwerpunkt am Beginn ihrer journalistischen Laufbahn waren Kunstrezensionen in der Tageszeitung Dolomiten, Wohnreportagen und Designerporträts in den Zeitschriften Ambiente (D), Elle Decoration (D), Wohnen (A), Turris Babel (Bozen, Südtirol). Als Filmemacherin hat Kofler mit zahlreichen Dokumentationsfilmen für den Sender Bozen der Rundfunkanstalt Radiotelevisione Italiana und für den ORF die Auseinandersetzung mit Themen der Südtiroler Zeit- und Sozialgeschichte angeregt. Ein Schwerpunkt ist dabei die Rolle der Frau (Frauen im Faschismus, in den Südtiroler Bombenjahren, im Krieg, Musliminnen in Südtirol, die letzten Knechte und Mägde). Sie arbeitet regelmäßig mit Kameramann und Produzent Helmut Lechthaler am Theatermagazin „Spielzeit“ (dem ehemaligen „Theatergugger“) und an der Sendereihe „Charakterköpfe“ zusammen (unter anderem Porträts über Hans Glauber, Sandro Canestrini, Johannes Noisternigg, Lothar Sternbach, Peter Gasser, Egon Kühebacher, Herbert Rosendorfer, Cuno Tarfusser, Valentin Braitenberg, Hans Peter Demetz, P. Urban Stillehard, Egmont Jenny, Raffael Kostner, Gerhard Kofler.

Nachdem sie jahrelang die Reihe über Friedhöfe in Südtirol gestaltet hatte, betreut sie jetzt die Sendereihe „Wunder Hexen Geister - Magische Plätze in Südtirol“. Sie leitet die von ihr ins Leben gerufene Magazinsendung des Senders Bozen der Radiotelevisione Italiana Von null bis 99. Familie – Bildung – Menschen. Zusammen mit Hans Karl Peterlini war sie 1998 Südtiroler Teilnehmerin an der Ausstellung „Sehnsucht Heimat“ im Salzlager Hall in Hall in Tirol. Im selben Jahr arbeitete sie am Ausstellungsbeitrag „home sweet home“ bei der Wohnmesse Arredo in Bozen mit.

Im Jahr 2000 übernahm sie die Gesamtredaktion des Kataloges „FormaForum 2000. Preis für Industriedesign“ und veröffentliche darin mehrere Essays.“ 2003 thematisierte sie den Unmut gegen den Irakkrieg mit der Ausstellung „Pace/Frieden/Pesc“ an der Freien Universität Bozen in Bozen (in Zusammenarbeit mit dem Münchner Fotografen Reinhard Frick). 2003 erschien ihr erstes Buch „Zersprengtes Leben“ über die Frauen in den Südtiroler Bombenjahren. 2007 nahm sie mit der Kunstaktion „Haiku(h)s“ an der Performance der Künstlergruppe Freistaat Burgstein am Rande der Biennale von Venedig teil. Auf der Landesausstellung „Labyrinth::Freiheit“ auf der Festung Franzensfeste im Jahr 2009 war sie mit mehreren Projekten vertreten.

Leistungen

Als Oberschülerin erhielt Kofler 1989 den 2. (einzig vergebenen) Preis im Prosawettbewerb des Kreises Südtiroler Autoren. 1996 unterbrach sie ihre Berufslaufbahn für einen fünfmonatigen Aufenthalt in einer Missionsstation in Südafrika. Für den Dokumentarfilm „Bauern der Berge. Auf den Spuren der Erben der Einsamkeit“ wurde sie zusammen mit Kameramann Günther Neumair beim Bergfilmfestival in Trient 2004 ausgezeichnet. Seit dem Besuch der Südtiroler Clown-Akademie 2007/2008 arbeitet Kofler auch als Clown unter anderem in Südtiroler Altersheimen. 2009 nahm sie als Spielerin und Joker am Forumtheaterprojekt „AH09“ teil.

Bibliografie (Auswahl)

Bücher

Essays und Buchbeiträge

  • Eine Begegnung im Sommer, in Jörg Hofer. Malerei, Wien-Bozen: Folio (2004),
  • Signora Eisenkeil. Hotelierin in Meran, in Menschen Unternehmen, Bozen: Athesia (2003),
  • Gegenwärtigkeit einer beinahe unendlichen Geschichte. Impressionen aus der Philosophisch-Theologischen Hochschule und dem Priesterseminar in Brixen. In: Peterlini, Hans Karl: Universitas est. Essays zur Bildungsgeschichte in Tirol/Südtirol, Bozen: University Press und Raetia (2008),
  • Erlebnis inbegriffen: Reisenotizen einer Erfolgstour und Bernhard rennt: Mit Meilenstiefeln in die globale Welt“, in Schweitzer 01, Jubiläumsschrift der Schweitzer AG Naturns (2008),
  • Gelb wie Safran, in Gertrud Spat aus der Reihe Tiroler Identitäten (Hg. Martin Kolozs), Innsbruck: Kyrene (2009);
  • Maria Theresia von Mörl und Die Geierwally in: Frauen der Grenze / Donne di frontiera. 13 Frauenbiografien aus Nord- und Südtirol und dem Trentino, Innsbruck: Studienverlag (2009) sowie die Porträts Angela Nikoletti und Anna Ladurner Hofer für die biographische Datenbank fembio.org.

Filme

  • Die Geierwally, ORF, 45 min, Kamera Günther Neumair (1998)
  • Angela Nikoletti, Radiotelevisione Italiana (Rai), 45 min, Kamera Günther Neumair (2000)
  • Ein Porträt in sieben Sätzen. Der Komponist Eduard Demetz, Rai, 20 min, Kamera Günther Neumair (2000)
  • Die Frauen der Helden, Rai, 45 min, Kamera Günther Neumair (2001).
  • Im Schleier des Fremdseins. Musliminnen in Südtirol, Rai, 30 min, Kamera Günther Neumair (2001)
  • Hautansichten. Der Vinschger Maler Jörg Hofer, Rai, 20 min, Kamera Günther Neumair (2001)
  • Der letzte Tiroler. Wolfgang Pfaundler, Rai, s/w, 45 min, Kamera Günther Neumair (2002)
  • Kulturlandschaft mit Hüter. Karl Wolfsgruber, Rai, 45 min, Kamera Günther Neumair (2002)
  • Alexandra von Khuen Belasi, Rai, 20 min, Kamera Günther Neumair (2004)
  • Bauern der Berge. Auf den Spuren der Erben der Einsamkeit, Rai, 45 min, Kamera Günther Neumair (2003)
  • Sternschnuppern. 50 Jahre Jungschar, Rai, 30 min, Kamera Günther Neumair (2003)
  • Werkstatt Leben. 25 Jahre La Strada – Der Weg, Rai, 30 min, Kamera Günther Neumair (2003)
  • Martin Pohl. Komposition aus Farbe und Licht, Rai, 20 min, Kamera Günther Neumair (2004)
  • Für ein paar Schuhe und wenig mehr. Die letzten Mägde und Knechte in Südtirol, Rai, 45 min, Kamera Günther Neumair (2004)
  • Monika Costabiei, Rai, 20 min, Kamera Günther Neumair (2004)
  • Vergessen kann man es nicht. Südtiroler Frauen erzählen über den Krieg. Teil 1: Vom Gehen und Gehen-Müssen, vom Leben und Sterben an der Front, Rai, 60 min, Kamera Günther Neumair (2005)
  • Das kommt immer wieder ... Südtiroler Frauen erzählen über den Krieg. Teil 2: Die Front daheim: Optionsleid, Deportation, Bombardierung, Rai, 60 min, Kamera Günther Neumair (2005)
  • Rina Riva, Rai, 20 min, Kamera Günther Neumair (2005)
  • Tod in Pfunders. Der Fall Raimondo Falqui und die Pfunderer Buam, Rai, 30 min, Kamera Günther Neumair (2006)
  • Wasser und Rauch. Das Dreikönigssegnen im Franziskanerkloster in Kaltern, Rai, 20 min, Kamera Günther Neumair (2006)
  • Maria von Mörl. Die ekstatische Jungfrau von Kaltern, Rai, 45 min, Kamera Günther Neumair (2007)
  • norbert c. kaser. & wieder ergreift erregung mich. eine collage, Rai, 45 min, Kamera Günther Neumair (2007)
  • Die Künstlerin Alexandra von Hellberg, Rai, 20 min, Kamera Günther Neumair (2007)
  • Das Leben hat Möglichkeiten. Jugendporträts aus Südtirol und Österreich, Eigenproduktion, gesendet bei Rai, Bayern Alpha, ORF 45 min, Kamera Günther Neumair (2007)
  • Die Sandwirtin Anna Ladurner. Andreas Hofers Frau, Rai und Amt für Audiovisuelle Medien der Autonomen Provinz Bozen, 45 min, Kamera Günther Neumair (2003)
  • Freiheitsflügel/ali della libertà/ares dla liberté, Labyrinth::Freiheit, 10 min, Kamera Helmuth Lechthaler (2009)
  • Vor dem Danach/prima del poi. Interviews in der Palliativstation, Labyrinth::Freiheit, 10 min, Kamera Günther Neumair (2009)
  • Spuren der Seele – Traccie dell’anima. Behinderte spielen ein Stück über den Holocoust, Labyrinth::Freiheit, 30 min, Kamera/Produktion Helmuth Lechthaler (2009)
  • Drei Lebensgeschichten in einem Jahrhundert, Rai, 45 min, Kamera Günther Neumair (2003)
  • Von einer anderen Kraft getragen. Die Franziskaner 800 Jahre nach Franz von Assisi, Rai, 45 min, Kamera Günther Neumair (2009)
  • Die Bozner Lauben. Ein Blick hinter die Fassaden, Rai, 45 min, Kamera/Produktion Helmut Lechthaler (2009)

Audiobeiträge

  • Felix Mitterer, Radiotelevisione Italiana, Hörfunk-Spezial, 60 min (2007)
  • Option – opzioni: Die Geschichte der Optantenfamilie Tumler 1939, Labyrinth::Freiheit, 30 min (2009)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b http://www.haymonverlag.at/suchframe.php3?suchbegriff=Kofler
  2. http://www.raetia.com/index.php?id=238

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