Maria von Mörl

Maria von Mörl
Maria von Mörl, Aquarell von Luigi Gonzaga Giuditti nach Louis Gaston de Ségur, 1846

Maria von Mörl (* 16. Oktober 1812 in Kaltern; † 11. Januar 1868 ebenda) war eine Südtiroler Mystikerin, sie wird in der Literatur als „ekstatisches Fräulein“ bezeichnet.

Sie ist 1812 in Kaltern geboren und 1868 dort gestorben. Bis zu ihrem 18. Lebensjahr war sie ein unauffälliges Mädchen. Dann erkrankte sie. Im Jahr 1834 erhielt sie an Händen und Füßen die Wundmale Christi. Schon vorher war sie auf Grund ungewöhnlicher Vorfälle in weiten Teilen Europas bekannt geworden. Bis zum Ende des Jahres 1833 wird die Zahl der aus nah und fern herbeiströmenden Besucher auf etwa 40.000 geschätzt. Der Gelehrte Josef Görres schrieb über sie "[…] das Wirken einer höheren Macht kann man an ihr nicht übersehen […]"

In der Diözese Bozen-Brixen bemüht man sich um eine Seligsprechung.

Maria von Mörl gilt als die bekannteste stigmatisierte Jungfrau Tirols des 19. Jahrhunderts. Geboren wurde sie als zweites von zehn Kindern. Sie wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Schon als Kind kränkelte Maria und mit der Zeit fühlte sie sich von dunklen Gestalten verfolgt. Mit 24 Jahren bekam sie an Händen und Füßen die Wundmale Jesu. Jeden Freitag schien sie die Passion Christi mitzuerleben. Tausende von Pilger kamen aus ganz Europa zu Maria von Mörl. Darunter Bischöfe und Politiker und Berühmtheiten wie der Dichter Clemens Brentano. Am 11. Jänner 2008 jährt sich zum 140. Mal der Todestag der bekanntesten stigmatisierten Jungfrau Südtirols. Das Andenken an ihr Leben wird vom Maria-von-Mörl-Kreis wach gehalten. Neu entdeckte Dokumente haben auch die Voraussetzung für einen Seligsprechungsprozess geschaffen.

Neben Maria von Mörl zählen Maria Domenica Lazzeri aus Capriana im nahen Trentino und Agnes Klara Steiner aus Taisten zu den bekanntesten Ekstatikerinnen im Tirol des 19. Jahrhunderts.

Literatur

Weblinks


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