Bahnhof Heinsberg (Rheinland)

Bahnhof Heinsberg (Rheinland)

Der Bahnhof Heinsberg (Rheinland) war der zentrale Bahnhof der Stadt Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Er lag an der Heinsberger Bahn, die seit 1980 stillgelegt ist, einige Jahre nach der Streckenstillegung wurde das Bahnhofsgebäude abgerissen. Die Bahnstrecke soll reaktiviert werden, dafür wird aber ein neuer Haltepunkt weiter östlich entstehen, da das Bahnhofsgelände überbaut ist.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Um 1900
Der fast baugleiche Bahnhof Dremmen, 1980
1980

Der Bahnhof befand sich nordöstlich des Stadtkernes, nur 150 Meter vom heutigen Busbahnhof entfernt. In direkter Nähe zum Bahnhofsgelände befindet sich die Heinsberg Galerie, ein Einkaufszentrum. Der Bahnhof grenzte östlich an das Heinsberger Gewerbegebiet, wo einige Güteranschlüsse der Holzhandlung vorhanden waren und der alte Güterbahnhof stand.

Geschichte

Personenbahnhof

Mit dem Bau der Heinsberger Bahn, auch Wurmtalbahn genannt, bekam Heinsberg 1890 erstmals einen Bahnanschluss. Nach längeren gescheiterten Überlegungen zum Weiterbau der Bahnstrecke wurde der Bahnhof als Endbahnhof aufgebaut. Das damalige Empfangsgebäude stand auf dem Gelände zwischen Busbahnhof und dem heutigen Ärztehaus. Es war fast baugleich mit dem des benachbarten Bahnhofes Dremmen, allerdings befand sich das Stellwerk im Empfangsgebäude und nicht in einem gläsernen Anbau, wie in Dremmen. In Heinsberg gab es zwei Wartesäle. Direkt an dem Empfangsgebäude schloss die Güterabfertigung mit eigenem Ladegleis an.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof zerstört. Die Reste des Empfangsgebäudes wurden abgerissen und so nie wieder aufgebaut, stattdessen wurde zunächst eine Holzbaracke als Übergangsbahnhof geschaffen. Die Gleisanlagen wurden von Freiwilligen auf das Nötigste erneuert.

Das zweite Empfangsgebäude kurz vor der Stilllegung 1980

Erst 1951 konnte ein neues Empfangsgebäude eröffnet werden, einen separaten Güterbereich weiter südlich besaß. Zu den Gleisen, und dem Bahnsteig stand ein gläserner Vorbau, ähnlich wie in Dremmen. In diesem befand sich das Stellwerk und der Kartenverkauf. Die Seiten zum Bahnsteig waren komplett überdacht. Von der Straßenseite aus gab es ebenfalls eine Überdachung. Der Personenverkehr wurde auf nur einem Gleis abgewickelt, die restlichen Gleise waren Güter- und Abstellgleise der Holzhandlung und des Gaswerks. Der Personenverkehr wurde 1980 eingestellt. Wenige Jahre später wurde das Empfangsgebäude abgerissen, um Platz für einen neuen Busbahnhof zu schaffen. Die Gleisanlagen wurden zurückgebaut, um Platz für die Heinsberg Galerie zu schaffen.

Güterbahnhof

Neben den Güteranlagen des Bahnhofes besaßen Holzhandlung und Gaswerk noch eigene Anschlüsse. Der Anschluss zum Gaswerk wurde bereits stillgelegt und abgebaut, der der Holzhandlung ist ebenfalls stillgelegt, aber noch nicht abgebaut. Da der Güterverkehr erst fünf Jahre nach dem Personenverkehr eingestellt wurde, baute man nur das Empfangsgebäude ab, nicht aber die Güterabfertigung. Diese wurde erst 2003 abgerissen. Das heutige Bahnhofsareal zeigt noch die Verladerampe für Güter und Rüben. Das Fundament der Güterabfertigung ist auch noch deutlich zu erkennen.

Busbetrieb

Der Heinsberger Busbahnhof

Vom Bahnhof Heinsberg aus fahren zahlreiche Omnibusse in verschiedene Richtungen. Die Linie 493 dient dabei als dauerhafter Schienenersatzverkehr, sie verkehrt wochentags nach Lindern. Die Busse werden von der West Energie und Verkehr und des RVE eingesetzt. 2008 fuhr zeitweise die Linie 179 der Veolia nach Roermond. Am Busbahnhof gibt es drei Bussteige und zwei Taxisteige.

Liniennummer Fahrweg
405 Heinsberg AOK-Erkelenz Bahnhof
413 Heinsberg AOK- Wegberg Bahnhof
401 Heinsberg Bhf-Erkelenz Bahnhof
410 Heinsberg Bhf-Geilenkirchen Bahnhof
436 Heinsberg Humboldtstraße-Tüddern
493 Heinsberg Bhf-Lindern Bhf
475 Oberbruch-Waldfeucht
474 Heinsberg Bhf-Gangelt
472 Heinsberg Bhf-Gangelt
SB 1 Übach-Palenberg-Erkelenz
SB 4 Heinsberg Bhf-Erkelenz

Zukunft

Heinsberg sollte ursprünglich ab 2008 wieder im Bahnnetz erreichbar sein, auf Grund von Fördermittelkürzungen verzögerte sich aber die Reaktivierung der Bahnstrecke, sodass man derzeit (Stand 2010) von einer Reaktivierung im Jahre 2012 ausgeht.[1]. Im Oktober 2011 wurde in der ersten Ausgabe des "West-Express" bekanntgegeben, dass in Zukunft in Heinsberg ein zweigleisiger Kopfbahnhof mit P+R Parkplatz entstehen soll. Die Fahrzeit von Geilenkirchen-Lindern bis nach Heinsberg soll 17 Minuten betragen, einbezogen der Haltepunkte.

Siehe auch

Quellennachweise

Literatur

  • Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1982 Die einhundertjährige Geschichte des Personenverkehrs auf der Eisenbahnstrecke Heinsberg-Lindern von Wilhelm Frenken
  • Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2007 Lindern und die Bahn von Willi Tetz
  • Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2008 Der Zirkus kommt ( u. a die Beschreibung der Ankunft am Bahnhof mit Bahnanlagen) von Willy Melchers

Weblinks

Einzelnachweise

  1. AZ/AN vom 1. März 2008, Zielnetz des avv für 2012
51.1449041666676.2848133333333

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