Bahnstrecke Kralupy nad Vltavou–Neratovice

Bahnstrecke Kralupy nad Vltavou–Neratovice
Kralupy nad Vltavou–Neratovice[1]
Kursbuchstrecke (SŽDC): 092
Streckenlänge: 17,864 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: D3
Stromsystem: Kralupy nad Vltavou–Chvatěruby: 3 kV =
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Kladno (vorm. BEB)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Děčín (vorm. StEG)
Bahnhof, Station
0,000 Kralupy nad Vltavou
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Praha Masarykovo nádr. (vorm. StEG)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Moldau
Bahnhof, Station
2,435 Chvatěruby
   
vlečka Kaučuk Kralupy
   
vlečka SKP, Aero Vodochody
Bahnhof, Station
7,289 Úžice
   
vlečka cukrovar Odolena Voda
Haltepunkt, Haltestelle
10,523 Netřeba
Haltepunkt, Haltestelle
13,172 Chlumín
   
vlečka Spolana
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Praha hl.n. (vorm. BNB)
Bahnhof, Station
17,864 Neratovice
Strecke – geradeaus
nach Turnov (vorm. BNB)

Die Bahnstrecke Kralupy nad Vltavou–Neratovice ist eine eingleisige Hauptbahn („celostátní dráha“) in Tschechien, die ursprünglich durch die k.k. privilegierte Turnau-Kralup-Prager Eisenbahn (TKPE) erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Kralupy nad Vltavou entlang der Iser nach Neratovice.

Geschichte

Am 23. Oktober 1863 wurde den Herren Ernst Graf Waldstein, Hugo Fürst zu Thurn und Taxis, Friedrich Leitenberger, Adalbert Lanna, Franz Cerrini de Monte Marchi, Clemens Bachofen von Echt, Ludwig Weydelin, Friedrich Zdekauer Edler von Treukon, Alexander Schoeller, Johann Liebieg für J. Liebieg & Comp. und J.W. Beyer für Jg. F. Kolb „das Recht zum Baue und Betriebe einer Locomotiveisenbahn von Turnau in der Richtung über Jungbunzlau nach Kralup zur Verbindung der südnorddeutschen Verbindungsbahn mit der nördlichen Staatseisenbahn und der Buschtěhrader Bahn“ erteilt. Ferner wurde den Konzessionären das Vorrecht für eine Zweigbahn in Richtung Prag eingeräumt. Teil der Konzession war die Bedingung, den Bau spätestens nach einem Jahr ab Konzessionserteilung zu beginnen und die Strecke spätestens nach drei Jahren zu vollenden „und dem öffentlichen Verkehre zu übergeben“.[2] Am 15. Oktober 1865 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führte die Turnau-Kralup-Prager Eisenbahngesellschaft selbst.

Die Moldaubrücke von 1963 in Chvatěruby (2009)

Am 28. Oktober 1871 eröffnete die Turnau-Kralup-Prager Eisenbahngesellschaft auch die Zweigbahn von Neratovice nach Prag. Damit verlagerte sich der bislang auf Kralupy ausgerichtete Verkehr zunehmend von und nach Prag. Die Strecke zwischen Kralupy und Neratovice diente nun vor allem dem Güterverkehr.

Am 1. Januar 1883 ging die Turnau-Kralup-Prager Eisenbahngesellschaft durch Kauf an die Böhmische Nordbahn-Gesellschaft über. Diese betrieb die Strecke fortan mit ihren übrigen Linien als Einheit.

Nach der Verstaatlichung der Böhmischen Nordbahn-Gesellschaft ging die Strecke 1908 an die k.k. österreichischen Staatsbahnen über. Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Bahn 1918 zu den neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD).

Anfang der 1960er Jahre wurde die Strecke zwischen Kralupy und dem Kilometer 3,5 bei Úžice neu trassiert, wobei auch eine neue Moldaubrücke errichtet wurde. Im Jahr 1985 wurde dieser Abschnitt elektrifiziert. Der elektrische Zugbetrieb zwischen Kralupy und dem Werkbahnhof von Kaučuk Kralupy wurde am 31. Mai 1985 aufgenommen.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über.

Im Jahresfahrplan 2011 verkehren die Reisezüge in einem Zweistundentakt, der während des werktäglichen Berufsverkehrs morgens und am Nachmittag zu einem Stundentakt verdichtet wird.[3] Zum Einsatz kommen ausschließlich die Triebwagen der ČD-Baureihe 810.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007. 2. Auflage. Verlag Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1.
  2. Reichsgesetzblatt für das Kaiserthum Österreich vom 29. Oktober 1863
  3. Jahresfahrplan 2011 der ČD - gültig vom 12. Dezember 2010 (PDF, abgerufen am 8. Januar 2011)

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