Bahnstrecke Lomé–Blitta

Bahnstrecke Lomé–Blitta
Lome–Blitta
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Maximale Neigung: 20 
Legende
   
Landungsbrücke
   
von Anecho
   
0,0} Lome
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
2,7 nach Kpalime
Bahnhof, Station
10,4 Agueve
Haltepunkt, Haltestelle
17,2 Togblekovhe
Brücke über Wasserlauf (groß)
Schio
Haltepunkt, Haltestelle
29,2 Dawie
Bahnhof, Station
34,3 Tsewie
Brücke über Wasserlauf (groß)
Kolo
Bahnhof, Station
47,4 Kolokovhe
Bahnhof, Station
50,9 Lilikovhe
Brücke über Wasserlauf (groß)
Lili
Brücke über Wasserlauf (groß)
Kuni
Haltepunkt, Haltestelle
60,5 Ganikovhe
Haltepunkt, Haltestelle
70,5 Game
Brücke über Wasserlauf (groß)
Haho
Bahnhof, Station
77,3 Amakpavhe
Haltepunkt, Haltestelle
86,1 Kpele
Bahnhof, Station
96,4 Nuatjä
Brücke über Wasserlauf (groß)
100,8 Joto
Haltepunkt, Haltestelle
110,9 Agbatitoe
Brücke über Wasserlauf (groß)
122,7 Chra
Haltepunkt, Haltestelle
123,0 Chra
Bahnhof, Station
137,8 Glei
Brücke über Wasserlauf (groß)
Amu
Brücke über Wasserlauf (groß)
147,2 Amutschu
Haltepunkt, Haltestelle
147,6 Amutschu
Haltepunkt, Haltestelle
153,5 Dadja
Haltepunkt, Haltestelle
157,6 Awete
Brücke über Wasserlauf (groß)
159,5 Atolla
Bahnhof, Station
163,0 Agbonou Feldbahn zur Großfunkstation
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167,1 Atakpame
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2860 Blitta

Die Bahnstrecke Lomé–Blitta, war die dritte Eisenbahnstrecke, die im heutigen Togo errichtet wurde. Sie trug auch die Namen Hinterlandbahn oder Baumwoll-Bahn.

Geschichte

Die Bahnstrecke wurde während der deutschen Kolonialzeit ab 1908 gebaut, um Anbaugebiete für Baumwolle zu erschließen.[1] Das Gelände, das diese Trasse durchqueren musste, war schwieriger als bei den beiden vorhergehenden Bahnbauten in Togo: Verschiedene Flussläufe waren zu kreuzen, was eine Reihe verlorener Steigungen in der Strecke und Brückenbauten bedingte. Die 167 km lange Bahn wurde 1913 durchgehend bis Atakpame eröffnet.

Als Ausgangspunkt nutzt die Strecke den Bahnhof Lomé, der ursprünglich für die Küstenbahn Lome–Anecho eingerichtet worden war. Die Strecke zweigt bei km 2,7 von der Bahnstrecke Lomé–Kpalime ab. Bau und Betrieb wurden der Deutsche Kolonial-Eisenbahn Bau- und Betriebsgesellschaft (DKEBBG) übertragen, deren Eisenbahnbetrieb in Togo unter „Togo-Eisenbahn“ (TE) firmierte und jährlich 523.000 Reichsmark Pacht an den Fiskus der Kolonie abführen sollte. Die Großfunkstation Kamina, 12 km südöstlich der Stadt, besaß eine eigene Verbindungsbahn in 600 mm Spurweite zum Bahnhof Agbonou. Beabsichtigt war eine Verlängerung der Hinterlandbahn, möglichst bis Banjeli, um die dortigen Roteisenerzlager zu erschließen, wozu es jedoch aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs nicht mehr kam.

Während der Periode militärischer Besetzung bis 1922 wurde die Bahn zunächst unter dem Namen Togoland Military Railway (TMR) betrieben, wobei der Bahnbetrieb in den Händen der benachbarten Eisenbahn der Goldküste, der Gold Coast Government Railways lag.[2] Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Togo zwischen Großbritannien und Frankreich geteilt, wobei das gesamte Bahnnetz in dem Teil des Landes, der nun von Frankreich als Völkerbunds-Mandat verwaltet wurde, zu liegen kam. Erst dann, 1922, erhielt die Bahn ihren ersten französischsprachigen Namen: Chemins de fer de Togo (CFT).

Die französische Kolonialmacht baute die Eisenbahnstrecke erst in den 1930er Jahren weiter aus. 1934 wurde, in Agbonou an die Bahnstrecke Lomé–Atakpame ansetzend, eine Bahnstrecke nach Blitta, 113 km lang, eröffnet. Der bereits begonnene Weiterbau nach Sokonde wurde wegen Geldmangels wieder eingestellt.[3] Eine in den 1950er Jahren erwogene Verbindung zu Eisenbahnstrecken in Französisch Westafrika, wurde ebenfalls nie verwirklicht.

Die Strecke wurde als Magistrale des Eisenbahnnetzes von Togo auch nach der Unabhängigkeit Togos weiter betrieben. Die Angaben dazu, ob auf der Strecke heute noch Eisenbahnverkehr stattfindet, sind widersprüchlich.[4][5]

Literatur

  • Franz Baltzer: Die Kolonialbahnen mit besonderer Berücksichtigung Afrikas. Berlin 1916; Reprint: Leipzig 2008, ISBN 978-3-8262-0233-9. (Voransicht bei Google-Books)
  • Helmut Schroeter, Roel Ramaer: Die Eisenbahnen in den einst deutschen Schutzgebieten. Damals und heute. Röhr-Verlag, Krefeld 1993, ISBN 3-88490-184-2.
  • Helmut Schroeter: Die Eisenbahnen der ehemaligen deutschen Schutzgebiete Afrikas und ihre Fahrzeuge. Frankfurt 1961.

Einzelnachweise

  1. Baltzer, S. 64.
  2. Schroeter/Ramaer, S. 109.
  3. Schroeter, S. 52.
  4. Togo. fahrplancenter.com. Abgerufen am 18. August 2011. „Zur Zeit verkehrt kein einziger Personenzug in ganz Togo.“
  5. Togo Reiseinfo: Anreise und Verkehr. goruma.de. Abgerufen am 18. August 2011. „Täglich fahren Züge von Lomé nach Atakpamé und Blitta, nach Kpalimé und nach Aného.“

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