Bahnwasserturm Büchen

Bahnwasserturm Büchen
Bahnwasserturm Büchen
Wasserturm
Daten
Baujahr: 1912
Turmhöhe: 14,5 m
Nutzhöhe: 12,8 m
Behälterart:
Zwei zylindrische Behälter
Volumen der Behälter: 100 m³
Betriebszustand: stillgelegt
Ursprüngliche Nutzung: Brauch- und
Trinkwasserversorgung der Eisenbahn
Heutige Nutzung: keine,

zum Abriss vorgesehen

Der ehemalige Bahnwasserturm des Bahnhofs Büchen steht im Süden des Bahnhofsgeländes, neben dem Gleis der nach Lauenburg führenden Bahnlinie. Das 1912 errichtete Gebäude ist ungenutzt und in schlechtem Erhaltungszustand (Stand 2010).

Inhaltsverzeichnis

Bauwerk

Der dreigeschossige Backsteinbau ist durch Lisenen und Backsteinfriese gegliedert und besitzt ein flaches, mit Dachpappe gedecktes Walmdach. Er steht auf rechteckigem Grundriss und ist nicht auf den ersten Blick als Wasserturm erkenntlich. Deutlich ist aber das für Wassertürme typische, leicht vorkragende Behältergeschoss. Hier sind nebeneinander zwei zylindrische Wasserbehälter untergebracht, woraus sich die langgestreckte Form des Baus ableitet. In einem Behälter wurde das Brauchwasser für die Lokomotiven gespeichert, der andere diente als Trinkwasserreservoir für die Bahnhofsgebäude. Das Trinkwasser wurde aus einem Brunnen der südöstlich anschließenden Eisenbahnersiedlung Quellental gefördert.

Geschichtliches zur Wasserversorgung der Bahn in Büchen

1846 nahm die Berlin-Hamburger Eisenbahn den Betrieb auf. Büchen war der einzige größere Bahnhof auf Schleswig-Holsteiner Gebiet. Hier zweigte später die Bahnlinie nach Lübeck ab.

Der steigende Wasserbedarf der Dampflokomotiven bei ständig wachsendem Verkehrsaufkommen machte den Bau von leistungsfähigen Wassertürmen und Wasserstationen notwendig. Zunächst wurden direkt am Gleis sog. Wasserhäuser gebaut, die über einen Ausleger die Lokomotiven mit Kesselwasser versorgten.

1886/87 erfolgte der Bau einer dampfgetriebenen Pumpstation mit einem achteckigen Wasserturm, der 150 m³ Wasser fassen konnte. Dieser Turm war bis 1973 in Betrieb und wurde 1974 abgerissen.

Eine weitere Wasserstation entstand 1912, zu der das oben beschriebene Bauwerk gehörte, das als Neuer Wasserturm bezeichnet wurde. Auch diese Anlage wurde in den 1970er Jahren nicht mehr benötigt. Der Wasserturm wurde aber nicht abgerissen, die unteren Etagen dienten bis 1990 als Büro und Werkstatt für die Signalschlosser. Danach stand der Bau leer, gegen Vandalismus verschloss man die Fensteröffnungen mit Spanplatten. Ein Abriss scheiterte bislang an den Kosten (Stand 2010).

Siehe auch

Literatur

  • Jens U. Schmidt: Wassertürme in Schleswig-Holstein. Geschichte und Geschichten um die Wasserversorgung im Norden und ihre auffälligsten Bauten. Regia-Verlag, Cottbus 2008, ISBN 978-3-939656-71-5.
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