Ballonrebe

Ballonrebe
Ballonrebe
Cardiospermum halicacabum 05.jpg

Ballonrebe (Cardiospermum halicacabum)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Unterfamilie: Sapindoideae
Gattung: Cardiospermum
Art: Ballonrebe
Wissenschaftlicher Name
Cardiospermum halicacabum
L.

Die Pflanzenart Ballonrebe (Cardiospermum halicacabum), auch Herzsame genannt, gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Sie ist im tropischen und subtropischen Afrika, Amerika, auf dem Indischen Subkontinent und auf Malakka beheimatet.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Blütenstand mit Blüten und Ranken

Vegetative Merkmale

Bei der Ballonrebe handelt es sich um eine stark wuchernde, einjährige, selten ausdauernde krautige Kletterpflanze, die sogar an der Basis etwas verholzen kann. Sie kann schon mit Wuchshöhen von etwa 25 cm blühen, wächst jedoch meist viel höher bis auf 3,5 Meter. Die schlanken, gerillten Stängel sind kahl bis spärlich flaumig behaart.

Die am Stängel verteilt angeordneten, 5 bis 6 cm langen, insgesamt dreieckigen Laubblätter sind in Blattstiel und fiederteiliger Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist (0,5 bis) 1,5 bis 3,5 cm lang und die Rhachis ist 0,4 bis 2 cm lang. Die gegenständigen Blattfiedern sind 1 bis 2 cm lang und die Endfieder ist 4 bis 6 cm lang. Die Blattränder sind eingeschnitten gesägt. Die Nebenblätter sind zu winzigen, früh abfallenden Schuppen reduziert.

Reife Früchte.
Samen.

Generative Merkmale

Seitenständig auf einem 5 bis 9 cm langen, spärlich flaumig behaarten Blütenstandsschaft befinden sich in einem zymösen Blütenstand zwei 1 mm lange Tragblätter, zwei kreisförmig aufgerollte Ranken und drei bis sieben Blüten.

Die funktional eingeschlechtigen Blüten sind zygomorph und vierzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Von den vier freien, konkaven, haltbaren Kelchblättern sind die äußeren zwei kreisförmig, 2 mm lang und bewimpert, während die inneren zwei länglich-eiförmig, 3 bis 4 mm lang und kahl sind. Die vier weißen bis gelblichen Kronblätter sind verkehrt-eiförmig und etwa 3 mm lang, wobei die oberen zwei jeweils mit einer wolligen Schuppe geschmückt sind und die unteren zwei große, blattförmige Schuppen und zwei Drüsen besitzen. In den männlichen Blüten sind zwei Kreise mit je vier freien Staubblättern und rudimentäre Stempel vorhanden. Die zusammengedrückten Staubfäden sind behaart und etwa 2 mm lang und die Staubbeutel sind etwa 0,5 mm lang. In den weiblichen Blüten sind verkehrt-eiförmig, 2 bis 3 mm lange und behaarte, dreikammerige Fruchtknoten mit einem kurzen flaumig behaarten Griffel, der in einer dreiteiligen Narbe endet, und acht Staminodien vorhanden.

Die auffallenden, häutigen, fast kugeligen oder breit birnenförmigen Kapselfrüchte besitzen einen Durchmesser von 3 bis 5 cm, anfangs flaumig behaarten, hellgrüne bei Reife braune „Ballons“. In jeder der drei Fruchtkammern befindet sich nur ein Same. Auffällig an den einzelnen Samenkörnern ist ein großer, heller herzförmiger Fleck auf dem sonst fast schwarzen Samen. Die nierenförmigen Samen besitzen einen Durchmesser von etwa 6 mm und an ihrer Basis einen weißen etwa 5 mm breiten, herzförmigen Arillus.

Verbreitung

Die Ballonrebe stammt aus den Tropen und Subtropen, wird inzwischen jedoch auch im süddeutschen Raum angebaut.

Systematik

Der wissenschaftliche Namen Cardiospermum halicacabum wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 366-367 erstveröffentlicht. Den Gattungsnamen Cardiospermum, ins Deutsche übersetzt „Herzsamen“, erhielt sie auf Grund ihrer großen, schwarzen Samen, deren weißes Mal an ein stilisiertes Herz erinnert. Das Artepitheton halicacabum stammt vom griechischen Wort für Salzfass und bezieht sich auf die aufgeblasen Früchte, nach denen auch der deutschen Trivialnamen Ballonrebe abgeleitet ist.

Es gibt mindestens zwei Varietäten [1]:

  • Cardiospermum halicacabum L. var. halicacabum
  • Cardiospermum halicacabum var. microcarpum (Kunth) Blume

Inhaltsstoffe

Triterpensaponine, Halicarsäure, Catechingerbstoffe, Terpene, Phytosterole, Flavonoide, Quebrachitol [2]

Verwendung

Vor allem in der Homöopathie wird die Ballonrebe zur Behandlung ekzematischer Haut eingesetzt. Hierzu wird aus den blühenden Pflanzenteilen eine Urtinktur hergestellt. Diese wird auch zu Cremes und Salben weiterverarbeitet. [2]

Die grünen Pflanzenteile werden als Gemüse gegessen. Die unterirdischen Pflanzenteile und Samen werden medizinisch genutzt.

Die Ballonrebe wird als einjährige Zierpflanze verwendet.

Quellen

  • Priscilla Abdulla: Cardiospermum halicacabum in der Flora of Pakistan: Online. (Abschnitt Beschreibung und Nutzung)
  • A. W. Exell: Sapindaceae in der Flora Zambesiaca, Volume 2, 1966: Cardiospermum halicacabum - Online. (Abschnitt Beschreibung)

Einzelnachweise

  1. Eintrag bei GRIN.
  2. a b Heike Käser: Naturkosmetische Rohstoffe. Freya, Linz 2010

Weblinks

 Commons: Ballonrebe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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