Bassenheimer Palais

Bassenheimer Palais
50.2461768.429824
Bassenheimer Palais Oberreifenberg
Bauherr Casimir von Bassenheim an der Eingangstür der St.-Gertrudis-Kapelle in Oberreifenberg

Das Bassenheimer Palais ist ein denkmalgeschütztes herrschaftliches Gebäude in Oberreifenberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Auftrag von Graf Casimir Ferdinand Adolf Waldbott von Bassenheim errichtete der Hofbaumeister Benedikt Burtscher in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts den gräflichen Verwaltungssitz des Amtes Reifenberg.

Casimir Ferdinand Adolf Graf Waldbott von Bassenheim (1642- 6. November 1729) war Domherr zu Mainz und Trier, kaiserlicher und königlich polnischer Kämmerer, kaiserlicher Oberstleutnant des Kürassier-Regiments Metternich, Chorbischof zu St. Moritz in Tholeja zu Trier, Domscholaster und kurfürstlicher Kammerpräsident zu Mainz und Oberamtmann in Mombach.[1] Im Taunus besaß er das Amt Kransberg und eben die Herrschaft Reifenberg, die mit dem Aussterben des Geschlechtes derer von Reifenberg an seine Familie gefallen war.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss fielen die bassenheimer Ämter Reifenberg und Kransberg an Nassau-Usingen und in der Folge an das Herzogtum Nassau.

Ab 1823 wird das Palais als Sitz der neu gebildeten standesherrlichen Oberförsterei Reifenberg genutzt.[2]

Im Jahr 1852 verkaufte die Familie Waldbott-Bassenheim den Besitz an einen Privatmann.

Heute ist das Gebäude in Privatbesitz. Seit 2011 erfolgt eine Sanierung nach deren Abschluss der Festsaal öffentlich genutzt werden soll.

Der Bau

Das Palais besteht aus einem zweigeschossigen verputzen Haupthaus und einem eingeschossigen, ebenfalls verputzen Nebengebäude. Die Umfassung des Grundstücks ist an der Ecke Schlossstraße/Königsteiner Straße mit einem Türmchen geschmückt. Das Palais ist an der heutigen Schlossstrasse errichtet. Der dazugehörige Garten ist ein Hang mit deutlicher Neigung. Der Eingang zum Hauptgebäude befindet sich auf der Hofseite. Eine zweiläufige Treppe führt in der Mitte der Traufseite zu einem zweiflügeligen Stichbogenportal mit Oberlicht. Hohe zweiflügelige Stichbogenfenster, gerahmt von Natursteingewänden, gliedern die Fassaden symmetrisch, teilweise sind sie mit Läden versehen. Ein weiteres Gestaltungelement ist das umlaufende Geschossgesims aus Naturstein. Das Gebäude hat ein hohes Mansarddach mit achsensymmetrischen Gauben.

Die bauzeitliche Ausstattung ist weitgehend original erhaltene.Hierzu gehören Türen, Vertäfelungen, Stuckarbeiten und Böden sowie eine Treppe mit Balustergeländer. Unter einem später aufgetragenen Spritzputz fanden sich im Festsaal des Obergeschosses Wandmalereien auf den Lehmunterputz. Gezeigt wurden Prospektmotive Venedigs nach dem Muster Canalettos.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neues genealogisches Reichs- und Staats-Handbuch: auf das Jahr 1794, Verlag Varrentrapp und Wenner, Frankfurt am Main, 1794 online
  2. Verordnungsblatt des Herzogtums Nassau, Band 15, Seite 90-91, 19. November 1823, Online

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