Nassau-Usingen

Nassau-Usingen
Flagge von Nassau-Usingen.
Fürst Walrad von Nassau-Usingen
Fürst Karl von Nassau-Usingen
Fürst Karl Wilhelm von Nassau-Usingen

Das Haus Nassau-Usingen ist eine Linie des Hauses Nassau und ging 1659 neben den Linien Nassau-Saarbrücken und Nassau-Ottweiler durch Teilung aus dem Haus Nassau-Saarbrücken (walramischen Linie) hervor. Aus dem Haus Nassau-Usingen stammte Friedrich August der erste Herzog von Nassau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Fürst Wilhelm Ludwig, hinterließ drei Söhne, die am 31. März 1659 eine neue Teilung des nassauischen Gebietes vornahmen: Johann Ludwig erhielt Ottweiler, Gustav Adolf erhielt Saarbrücken und Walrad erhielt Usingen und wurde zum Gründer des neuen Zweiges.

Mit dem Aussterben der Linien fallen 1723 Saarbrücken, 1728 Ottweiler sowie Idstein an Nassau-Usingen zurück. 1735 wird Saarbrücken wieder abgeteilt.

Residenz des Hauses Nassau-Usingen war seit 1659 die Stadt Usingen im Taunus. Fürst Walrad ließ hier ein neues Schloss bauen. Im Jahr 1744 verlagerte Fürst Karl die Residenz in das Schloss Biebrich nach Biebrich. Bereits zuvor wurde das Schloss als Sommerresidenz genutzt.

1806 trat Nassau-Usingen dem Rheinbund bei. Im gleichen Jahr wurde Friedrich August von Nassau-Usingen zum Herzog erhoben. Er legt sein Land mit dem des souveränen Fürsten Wilhelm von Nassau-Weilburg zusammen. Friedrich August hat keine männlichen Nachkommen und nach der Erbeinigung des Hauses Nassau (Nassauischer Erbverein) wurde Wilhelm sein Erbe. Mit dem Tod Friedrich Augusts im Jahr 1816 starb das Haus Nassau-Usingen im Mannesstamm aus.

Das Herzogtum umfasste auch Teile von Solms, Wied und anderer Gebiete. Die Kirchengüter werden säkularisiert und die Reichsritter mediatisiert. Diese wurden nach dem Reichsdeputationshauptschluss dem Herzogtum Nassau als Entschädigung der linksrheinischen Gebietsverluste zuerkannt. 1866 wurde das Herzogtum von Preußen annektiert und wird Teil der Provinz Hessen-Nassau. Im Jahr 1945 wurde der größte Teil des ehemaligen Herzogtums Nassau Teil des Bundeslandes Hessen.

Territorialentwicklung

Bei der Gründung 1659 umfasste das Gebiet 32 Ortschaften mit ungefähr 3000 Einwohnern. Nassau-Usingen bestand aus dem Kerngebiet um Usingen mit 28 weiteren Dörfern (Altweilnau, Brombach, Cratzenbach, Dorfweil, Emmershausen, Eschbach, Finsternthal, Gemünden, Grävenwiesbach, Hausen-Arnsbach, Heinzenberg, Hundstadt, Hunoldstal, Laubach, Mauloff, Merzhausen, Mönstadt, Naunstadt, Neuweilnau, Niederlauken, Oberlauken, Riedelbach, Rod am Berg, Rod an der Weil, Steinfischbach, Treisberg, Westerfeld und Winden) und den Exklaven Mensfelden, Kettenbach, Rückershausen und Hausen über Aar. Das Gebiet war Verwaltungsmäßig in 6 Verwaltungseinheiten aufgeteilt: Die Ämter Amt Usingen, Amt Altweilnau, Amt Neuweilnau, die Kellerei Kirberg, das Stockheimer Gericht[1] und das Kirchspiel Grävenwiesbach[2].

1728 kommen die Ämter Amt Idstein, Amt Wiesbaden, Amt Saarbrücken, Amt Ottweiler und Amt Lahr hinzu. Die bisherigen Länder werden neu in die Ämter Amt Usingen, Amt Wehen und Amt Burgschwalbach gegliedert[3].

1735 werden die Ämter Saarbrücken und Ottweiler wieder ausgegliedert. 1797 fallen diese beiden Ämter wieder an Nassau-Usingen zurück. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss erhielt Nassau-Usingen umfangreiche Gebiete hinzu.

Grafen/Fürsten

Grafen, ab 1688 Fürsten, von Nassau-Usingen (1640–1806)

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Das Stockheimer Gericht gehörte nur zur Hälfte Nassau-Usingen. 1667 erwarb Fürst Walrad auch die anderen Hälfte von den Herren von Reifenberg. Das Stockheimer Gericht war kurpfälzisches Lehen
  2. Eldrid Kallenbach: Die Dorfschulen in Nassau-Usingen 1659 – 1806, 1999, Seite 12
  3. Eldrid Kallenbach: Die Dorfschulen in Nassau-Usingen 1659 – 1806, 1999, Seite 40

siehe auch

Literatur

  • Winfried Schüler: Das Herzogtum Nassau 1806–1866. Deutsche Geschichte im Kleinformat. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2006. (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau, Band 75). ISBN 3-930221-16-0
  • Pierre Even: Walrad Fürst zu Nassau-Usingen (1635–1702). Reichspatriot zwischen Türkenkriegen und niederländischer Selbstbehauptung. In: Nassauische Annalen. Band 114, Wiesbaden 2003, S. 179–209.

Weblinks


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