- Beate Jessel
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Beate Jessel (* 1962 in Stuttgart-Bad Cannstatt) ist eine deutsche Landespflegerin und seit November 2007 Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN).
Jessel studierte von 1982 bis 1989 Landespflege an der Technischen Universität München. Anschließend arbeitete sie bei Jörg Schaller-Kranzberg als wissenschaftliche Angestellte und Projektleiterin. Von 1992 bis 1999 war Jessel Leiterin des Referats "Ökologische orientierte Planungen" an der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege in Laufen/Salzach. 1998 promovierte sie zum Dr. agr. mit dem Thema "Landschaften als Gegenstand von Planung. Betrachtungen über die Theorie ökologisch orientierten Planens" bei Wolfgang Haber an der TU München-Weihenstephan.
1999 wurde sie zur Professorin für Landschaftsplanung an der Universität Potsdam am Institut für Geoökologie berufen. Im Jahr 2006 wechselte sie zur Technischen Universität München auf den von der Allianz-Stiftung finanzierten Lehrstuhl für "Strategie und Management der Landschaftsentwicklung".
Inhaltsverzeichnis
Meinungen
Erneuerbare Energien
Im Bezug auf die Energiewende fordert Jessel eine offene Diskussion über die Folgen für Natur und Landschaft. Sie begrüßt den gesellschaftlichen Konsens nach Fukushima, jedoch sagte sie gegenüber dem Deutschlandfunk: "Das heißt ... nicht, dass negative Wirkungen, die der Ausbau der Erneuerbaren sehr wohl auf Natur und Landschaft haben kann, dabei ausgeklammert werden dürfen".[1] Bis zum Ausstieg aus der Kernenergie bis 2021 sollten "Leitplanken" für Natur und Landschaft definiert werden: "Man darf die Energiewende und den Klimaschutz zum einen und den Naturschutz zum anderen nicht gegeneinander ausspielen." Beim Bau von neuen Stromleitungen sei eine genaue Abschätzung des Bedarfs und dann eine sorgfältige Trassenwahl notwendig. Auf hoher See müsse beim Ausbau von Offshore-Windkraft auf die Standorte geachtet werden, um Wale und Seevögel nicht zu beeinträchtigen.
Im Bezug auf den Anbau von Biomasse, forderte Jessel Nachhaltigkeitskriterien. Mais wird in aller Regel in Monokultur angebaut und Jessel forderte, den Anbau von Mais in der Fruchtfolge zu beschränken und die klimarelevante Umwandlung von Grünland zu Anbaufläche von Biomasse zu unterbinden.
Großprojekte
Jessel wehrt sich gegen instrumentiell eingesetztes Naturschutzrecht bei Großprojekten wie Stuttgart 21 (Juchtenkäfer) und schließt sich damit der Kritik des Biologen Josef H. Reichholf. Sie ist der Meinung, dass diese Einwände das Image des Naturschutzes als "Blockierer" prägen und das öffentliche Augenmerk von ernsthaften und großräumigen Naturschutzbemühungen ablenke.
Großschutzgebiete in Deutschland
Auf einer internationalen Schutzgebietskonferenz im September 2011 begrüßte sie die Diskussion um einen Nationalpark in Baden-Württemberg. Nach ihrer Ansicht bedraf es in Deutschland der Neuausweisung von weiteren Nationalparken, um das Fünf-Prozent-Ziel einer natürlichen Waldentwicklung der Nationalen Biodiversitätsstrategie zu erreichen, und um zu Gewährleisten, dass alle Großlandschaften exemplarisch durch Nationalparke erfasst sind. „Daher begrüße ich die Nationalparkinitiative des Landes Baden-Württemberg“[2], sagte Jessel.
Publikationen (Auswahl)
Bücher
- Beate Jessel, Olaf Tschimpke, Manfred Walser, BfN (Hersg.): Produktivkraft Natur
Weblinks
- Literatur von und über Beate Jessel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Biografie beim BfN
- Bericht über ihre Antrittsvorlesung als Geoökologie Professorin der uni Potdsam mit dem Titel "Können wir ökologisch planen?"
Einzelnachweise
- ↑ http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/1458222/
- ↑ BfN Pressemitteilung: BfN-Praesidentin begruesst die Nationalparkinitiative in Baden-Wuerttemberg 21.09.2011
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