Beleuchtung der Unter-Ems

Beleuchtung der Unter-Ems

Die Beleuchtung der Unter-Ems war der Titel eines preußisch-niederländischen Wasserbauprojektes zur Errichtung des ersten Leuchtfeuersystems für die Unterems. Es ermöglichte erstmalig das sichere Befahren der Unterems von Borkum bis Emden bei Nacht, was aufgrund des vielfach gewundenen Fahrwassers der Unterems bis dahin nicht möglich war. Im Oktober 1891 wurde der Betrieb offiziell aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 1. März 1883 trafen sich Seezeichenexperten der preußischen und der niederländischen Regierung zu einer Konferenz in Emden. Die sogenannte Emskommission beschloss die Planungen für ein Leuchtfeuersystem an der Unterems.[1] Weitere Beratungen folgten bis die Planungen 1887 im Preußischem Parlament verabschiedet wurden.

Die Planungen sahen die Errichtung von fünf neuen Leuchttürmen vor, drei auf deutscher Seite, zwei auf niederländischer Seite. 1890 waren die Baumaßnahmen weitestgehend abgeschlossen und es folgte ein Probebetrieb für alle beteiligten Leuchttürme bis am 1. Oktober 1891 der offizielle Leuchtturmbetrieb aufgenommen wurde. Zeitgleich erfolgte die Veröffentlichung einer 12 Seiten starken amtlichen Segelanweisung für die Befahrung der Ems zur Nachtzeit mit einer Seekarte im Maßstab 1:100000.[2] In der Seekarte sind alle Leitfeuer mit ihren Sektoren und Kennungen sowie die weitere Betonnung in der Emsmündung verzeichnet.[3]

Baumaßnahmen

Im Rahmen der Baumaßnahmen wurden fünf Leitfeuer sowie zwei Quermarkenfeuer errichtet. Jedes der fünf Leitfeuer war für einen festgelegten Sektor auf dem Schiffsfahrweg zwischen der Nordsee und Emden zuständig. Die Leuchttürme innerhalb des länderübergreifenden Bauprojektes waren:[4]

  • Leuchtturm Campen, deutsch
  • Kleiner Leuchtturm Borkum, deutsch, Leuchtturmbetrieb im Sommer 2003 eingestellt
  • Pilsumer Leuchtturm, deutsch, Leuchtturmbetrieb im Oktober 1919 eingestellt
  • Leuchtturm Watum, niederländisch, im 2. Weltkrieg zerstört
  • Leuchtturm Delfzijl, niederländisch, im 2. Weltkrieg zerstört

Hinzu kam die Errichtung von zwei Quermarkenfeuer an der Randzelplate:

  • Leuchtbake Fischerbalje, deutsch
  • Leuchtbake Binnen-Ranzel, deutsch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Die Conferenz zu Emden am 1. März 1883”, abgerufen am 25. Juni 2011
  2. Segenanweisung von 1891, abgerufen am 25. Juni 2011
  3. Seekarte von 1891, abgerufen am 25. Juni 2011
  4. Prinzip „Beleuchtung der Unter-Ems“, abgerufen am 25. Juni 2011

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