Café Milani

Café Milani

Café Milani war ein Frankfurter Kaffeehaus und die Bezeichnung einer seit dem 4. Juni 1848 bestehenden politischen Fraktion in der Frankfurter Nationalversammlung.

Die Fraktion Café Milani

Bis Ende September 1848 tagte sie im Steinernen Haus. Wie bei den meisten Fraktionen der Nationalversammlung bezieht sich der Name auf den üblichen Versammlungsort der Fraktion in Frankfurt am Main. Im Café Milani trafen sich die konservativen Abgeordneten der Nationalversammlung. Die Fraktion verfolgte die Kleindeutsche Lösung und vertrat einen föderalen Staat, in dem das Parlament auf Verfassungsfragen beschränkt bleiben sollte und die Reichsregierung nicht kontrollierte. Die Einzelstaaten sollten Monarchien bleiben, eigenständige Heere behalten sowie von der Reichsverfassung abweichende Konstitutionen.

Vertreter kamen vorwiegend aus Österreich, Preußen und Bayern. Bekannte Abgeordnete waren Deetz, Radowitz und Vincke.

Geschichte des Café Milani

Das Café Milani auf der Zeil, um 1885

Das Café Milani war im Juni 1848 von dem italienischen Gastronom Christian Joseph Milani am Roßmarkt eröffnet worden. 1854 wurde das Gebäude an der Ecke zur Straße Am Salzhaus vom nebenan gelegenen Englischen Hof übernommen. Das Café wurde neben das Comoedienhaus am anderen Ende des Roßmarktes verlegt. Von Gästen wurde es wegen seines Pariser Flairs gerühmt.

1874 bezog Milani mit seinem Caféhaus ein klassizistisches Gebäude in einer der besten Lagen Frankfurts, am Anfang der Zeil gegenüber der Katharinenkirche. Heute befindet sich hier der Kaufhof. Das Café Milani bot nun auf zwei Etagen über 300 Besuchern Platz, darüber hinaus verfügte es über einen Damensalon und einen Hotelbetrieb. Im Sommer kam ein Pavillon auf der Zeil hinzu.

1889 starb Christian Joseph Milani. Das Geschäft wurde von seinem Sohn Adolf übernommen. 1902 wurde das klassizistische Gebäude abgerissen. An seiner Stelle errichte ein Buchhändler einen prunkvollen Bau im Stil der Neurenaissance.

Das Café Milani zog an die Ecke Schillerstraße/Biebergasse, wo es in bescheidenerem Rahmen noch bis zum Tode Adolf Milanis im Jahre 1931 fortbestand.


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