Berndt Feuerbacher

Berndt Feuerbacher

Berndt Feuerbacher (* 15. April 1940 in Dresden) ist ein deutscher Physiker. Er war von 1981 bis 2007 Direktor des Instituts für Raumsimulation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln-Porz. Gleichzeitig war er Professor für Experimentalphysik und Inhaber des Lehrstuhls für Weltraumphysik an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2008 ist Berndt Feuerbacher Präsident der International Astronautical Federation (IAF). Er ist nach Gründungspräsident Eugen Sänger im Jahr 1951 der zweite Deutsche, der dieses Amt übernommen hat.

Der Schwerpunkt der Forschungsarbeiten Berndt Feuerbachers ist die Weltraumphysik, insbesondere die Nutzung der Schwerelosigkeit im All. Außerdem initiierte er in seinem Institut ein neues Forschungsgebiet zu Erforschung von Kometen. Feuerbacher war bei zahlreichen Weltraummissionen wie Spacelab, Mir oder der internationalen Raumstation ISS beteiligt. Er ist der wissenschaftliche Initiator der Landeeinheit "Philae", die mit der Rosetta-Mission der europäischen Weltraumorganisation ESA zum Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko fliegt und im November 2014 dort landen wird.

Biografie

Feuerbacher studierte - nach dem Abitur am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart - Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und promovierte dort 1968. 1968 bis 1981 arbeitete er als Wissenschaftler am European Space Laboratory (ESLAB) der Europäischen Raumfahrtorganisation ESRO, heute ESA, seit 1972 als Principal Investigator für Experimente an Mondgestein des Apollo-Programms, und seit 1973 als Stellvertretender Abteilungsleiter der Astronomy Division am Space Science Department der ESA. Außerdem war er 1973 bis 1976 Projektwissenschaftler für den Forschungssatelliten International Ultraviolet Explorer (IUE) und 1976 bis 1981 Projektwissenschaftler für die erste Nutzlast des Weltraumlabors Spacelab. 1981 wurde Feuerbacher an die Ruhr-Universität Bochum und parallel zum Direktor des DLR-Instituts für Raumsimulation berufen. 1991 bis 1993 war er Gründungsdirektor am DLR-Zentrum Berlin-Adlershof und baute das Institut für Weltraumsensorik, Institut für Planetenerkundung, heute Institut für Planetenforschung, auf. Nach seiner Emeritierung war er 2007 Gründungsdirektor des DLR-Instituts für Raumfahrtsysteme in Bremen. Seit 2008 ist er Präsident der International Astronautical Federation. Außerdem ist er Mitglied verschiedener Beiräte, Kuratorien und Senatsausschüsse wissenschaftlicher Einrichtungen.

Berndt Feuerbacher ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Preise und Ehrungen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Feuerbacher — ist der Familienname folgender Personen: Berndt Feuerbacher (* 1940), Gründungsdirektor des Instituts für Raumfahrtsysteme, Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) Bremen; Direktor Emeritus des Instituts für Raumsimulation, DLR Köln;… …   Deutsch Wikipedia

  • 10628 Feuerbacher — BASEPAGENAME is a main belt asteroid with an orbital period of 2006.3591553 days (5.49 years).cite web | url = http://ssd.jpl.nasa.gov/sbdb.cgi?sstr=10628 | title = JPL Small Body Database Browser | accessdate = 2008 04 25 | publisher = NASA] The …   Wikipedia

  • International Astronautical Federation — Briefmarke der DDR, 1990, zum IAF Kongress in Dresden Die International Astronautical Federation (IAF) hat ihren Sitz in Paris. Sie wurde 1951 mit Gründungspräsident Eugen Sänger als eine Nichtregierungsorganisation gegründet und hat 165… …   Deutsch Wikipedia

  • Internationale Astronautische Föderation — Die International Astronautical Federation (IAF) hat ihren Sitz in Paris. Sie wurde 1951 mit Gründungspräsident Eugen Sänger als eine Nichtregierungsorganisation gegründet. Sie hat 165 Mitglieder aus 44 Ländern in der ganzen Welt. Sie werden von… …   Deutsch Wikipedia

  • International Astronautical Federation — It has 165 members from 44 countries across the world. They are drawn from industry, professional associations, government organizations and learned societies. It is linked with the intlink|International Academy of Astronautics andthe… …   Wikipedia

  • Ernst Messerschmid — Land (Organisation): Deutschland (DFVLR) Datum der Auswahl: 19. Dezember 1982 Anzahl der Raumflüge: 1 Start erster Raumflu …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Willi Messerschmid — Ernst Messerschmid Land (Behörde): Deutschland (DFVLR) Datum der Auswahl: 19. Dezember 1982 Anzahl der Raumflüge: 1 Start erster Raum …   Deutsch Wikipedia

  • Fédération Internationale d'Astronautique — La Fédération internationale d astronautique (International Astronautical Federation ou IAF) est une organisation non gouvernementale fondée en 1951 et basée à Paris. Elle a 197 membres dans 47 pays différents. Elle est liée à l Académie… …   Wikipédia en Français

  • Fédération internationale d'astronautique — La Fédération internationale d astronautique (International Astronautical Federation ou IAF) est une organisation non gouvernementale fondée en 1951 et basée à Paris. Elle a 197 membres dans 47 pays différents. Elle est liée à l Académie… …   Wikipédia en Français

  • International Astronautical Federation — Fédération internationale d astronautique La Fédération internationale d astronautique (International Astronautical Federation ou IAF) est une organisation non gouvernementale fondée en 1951 et basée à Paris. Elle a 197 membres dans 47 pays… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”