Bernhard Joseph Féaux

Bernhard Joseph Féaux

Bernhard Joseph Féaux (* 4. Februar 1821 in St. Mauritz (Münster); † 21. September 1879 in Arnsberg) war Gymnasiallehrer und Autor vieler naturwissenschaftlicher Schulbücher, die in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland und Österreich verbreitet waren.

Bernhard Joseph Féaux
Dissertation 1844
Grab von Bernhard Feaux

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er entstammte einer Familie adeliger französischer Emigranten. Féaux erhielt seine Schulbildung in Münster in der Pfarrschule ad St. Martinum, in der Paulinischen Trivialschule sowie im Gymnasium Paulinum, wo er im August 1841 das Abitur machte. Er studierte an den Universitäten Münster, Bonn und Berlin und besuchte überwiegend mathematische Vorlesungen. Am 17. Oktober 1844 bestand er an der Akademie Münster das Examen und promovierte dort schließlich als erster regulärer Kandidat am 16. November 1844. Anschließend war er als Lehrer an den Gymnasien Paulinum (Münster), Rheinische Ritterakademie (Bedburg), Gymnasium Paderborn und am Gymnasium Laurentianum Arnsberg tätig, wo er 1869 das Patent zum Professor erhielt.

Prof. Dr. Bernhard Joseph Féaux verstarb am 21. September 1879 in Arnsberg und wurde auf dem dortigen Eichholzfriedhof begraben. Eines seiner Kinder ist der Arnsberger Heimatforscher Karl Féaux de Lacroix.

Das Arnsberger Lokalblatt schreibt am 25. September 1879: „Unter ganz außerordentlicher allseitiger Anteilnahme wurde gestern Nachmittag die irdische Hülle des Herrn Prof. Dr. Féaux zur Ruhestätte gebracht. An der Spitze des Zuges gingen, vorauf die florumhüllte Fahne, die Schüler des Gymnasiums, ein Gesangchor, das Miserere singend, das Lehrerkollegium, mehrere Palmen und Kränze tragende Schüler, dann der prachtvoll geschmückte Sarg, die nächsten Leidtragenden, eine ungewöhnlich große Anzahl älterer Schüler, Freunde, Bekannte, die Spitzen der Behörden und viele Bürger. Der imposante Leichenzug zeigte die ungemein hohe Achtung, die der Verstorbene im Leben genoß und die auch nach seinem Tode fortdauern wird. Er ruhe in Frieden!

Wirken

Sein wissenschaftliches Werk erstreckt sich vor allem auf die Verfassung von Schulbüchern, die in zahlreichen Auflagen bis in die späten 20er Jahre des 20. Jahrhunderts erschienen. Féaux beschrieb in seiner Dissertation De functione transcendente quae litera G obsignatur: sive de integrali euleriano secundi speciei Monasterii als erster die heute als „Gudermann’sche“ bezeichnete Reihe.

Werke

  • 1844 Dissertation: De functione transcendente quae litera G obsignatur: sive de integrali euleriano secundi speciei Monasterii
  • 1846 Vollständige Theorie des ebenen Dreieckes
  • 1848 Die hyperbolischen Functionen in den bestimmten Integralen (Programm der Rheinischen Ritter-Academie zu Bedburg; 1848)
  • 1853 Die merkwuerdigen Punkte des Dreiecks und die durch sie bestimmten Linien
  • 1857 Traité élémentaire de sphères inscrites ou circonscrites à trois plans donnés
  • 1857 Die Berührungs-Kugeln dreier Ebenen
  • 1857 Rechenbuch und geometrische Anschauungslehre, zunächst für die drei unteren Gymnasialklassen
  • 1857 Ebene Trigonometrie und elementare Stereometrie
  • 1857 Lehrbuch der elementaren Planimetrie
  • 1861 Vorschule der Physik zum Gebrauche an Gymnasien und Realschulen
  • 1862 Abhandlung über Dreiecks-Zeichnungen, Jahresbericht über das Gymnasium Theodorianum zu Paderborn
  • 1863 Geometrisches Uebungsbuch enthaltend Aufgaben und Lehrsätze aus der Planimetrie, Trigonometrie und Stereometrie nebst einer Anleitung zur Lösung planimetrisches Aufgaben
  • 1864 Math.-physikal. Vademecum
  • 1867 Sammlung von Rechnungs-Aufgaben aus Arithmetik u. Algebra, Planimetrie, Trigonometrie u. Stereonomie mit Angabe der Resultate : Für höhere Unterrichts-Anstalten und den Privatgebrauch
  • 1869 Rechen-Fibel für die unteren Klassen der Volksschulen
  • 1869 Rechenbuch für die mittleren und oberen Klassen der Volksschulen
  • 1870 Das alte und das neue Maass und Gewicht : Ein Hülfsbuch für Jedermann
  • 1870 Die klimatischen Verhältnisse der Provinz Westfalen
  • 1873 Ein Lehrsatz der Planimetrie
  • 1873 Buchstabenrechnung und Algebra verbunden mit Aufgabensammlung
  • 1875 Dr. Féaux' Rechenbuch für die mittleren und oberen Klassen der Volksschulen
  • 1876 Recherches d Analyse
  • 1876 Eine mathematische Abhandlung

Literatur

  • Gudrun Wolfschmidt (Hrsg.): „Es gibt für Könige keinen besonderen Weg zur Geometrie.“ Festschrift für Karin Reich, 2007, ISBN 978-3-936905-23-6.

Weblinks


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