Bernhard von Büderich

Bernhard von Büderich

Bernhard von Büderich bzw. Bernhard Derike oder Bernhard Dyrken (* um 1405 in Büderich; † 23. September 1457 in Hildesheim) war ein deutscher Ordensbruder, erster Brüderrektor in Hildesheim und Schöpfer der Hildesheimer Richter der Brüder vom gemeinsamen Leben.

Leben

Im Brüderhaus zu Münster wurde er Schüler und Vertrauter Heinrichs von Ahaus. Dieser sandte ihn 1437 nach Rom, um mit der Kurie über die Verleihung von Privilegien für die Brüderbewegung zu verhandeln. Den dabei angebotenen Bischofshut lehnte er ab. Am 18. April 1439 erhielt er von Eugen IV. die »Bulla Eugeniana«, die die Brüderhäuser in Köln, Münster und Wesel bestätigte und in Kollegiatstifte mit Pröpsten umwandelte. Auf Beschluss des Kolloquiums in Münster wurde Bernhard von Büderich 1440 mit einigen Brüdern von Münster, Köln und Herford nach Hildesheim gesandt, um eine neue Niederlassung zu gründen. Dort fanden sie 1443 im Lüchtenhofe eine Stätte für ihr Brüderhaus. 1451 besuchte der päpstliche Kardinallegat Nikolaus von Kues die Hildesheimer Niederlassung. 1455 entsandte Bernhard von Büderich Brüder nach Kassel um dort eine ebensolche Gemeinschaft im Weißenhof zu gründen.

Peter Dieburg, der dem Hildesheimer Brüderhaus seit seiner Gründung über 50 Jahre angehört hat, rühmt in seiner Biographie Bernhard von Büderich als einen feurigen Prediger und treuen Scholarenseelsorger.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Bautz: BÜDERICH, Bernhard. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 799–800.
  • Anja Freckmann: Die Bibliothek des Klosters Bursfelde im Spätmittelalter, Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, ISBN 3899712714, 9783899712711 S.309 ( Digitalisat)
  • Gerhard Faix: Gabriel Biel und die Brüder vom Gemeinsamen Leben: Quellen und Untersuchungen zu Verfassung und Selbstverständnis des Oberdeutschen Generalkapitels Band 11 von Spätmittelalter und Reformation, Mohr Siebeck, 1999, ISBN 3161470400, 9783161470400 S.24 ff ( Digitalisat)
  • Hans-Walter Krumwiede: Kirchengeschichte Niedersachsens, Band 1, Vandenhoeck & Ruprecht, 1996, ISBN 3525554346, 9783525554340 S.99 ( Digitalisat)

Weblinks


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