Bernhof (Gleiritsch)

Bernhof (Gleiritsch)
Bernhof
Gemeinde Gleiritsch
Koordinaten: 49° 30′ N, 12° 18′ O49.50333333333312.3Koordinaten: 49° 30′ 12″ N, 12° 18′ 0″ O
Bernhof (Bayern)
Bernhof

Lage von Bernhof in Bayern

Bernhof (2009)
Bernhof (1960)
Neubau Kapelle, ehemalige Kapelle rechts (1998)

Bernhof ist ein Ortsteil der Gemeinde Gleiritsch und war bis 1946 eigenständige Gemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Bernhof liegt in der Region Oberpfalz-Nord im nordöstlichen Teil des Landkreises Schwandorf.

Geschichte

An die im 11./12. Jahrhundert einsetzende Rodungswelle [1] mit den "richt"- und -"ried"-Orten (Lampenricht, Trichenricht) schlossen sich die im 13./14. Jahrhundert entstandenen Ausbausiedlungen der -"hofen" und -"hof"-Orte an [2].

Der Name Bernhof taucht in Urkunden aus den Jahren 1272 [3] und 1273 [4] auf. Zugunsten des Klosters Waldsassen verzichten Friedrich und Gottfried von Waldthurn auf all ihre Rechte "in Birke, Reuth, Rimilchberch, Deselvelt, Lenersreut, Wilhove und Bernhove".

Kaufverträge vom 29 September 1394 [5]. und vom 29. Januar 1397 [6] berichten vonVeräußerungen der Paulsdorfer "von dem Tennesberge" (heute Markt Tännesberg). Sie verkauften an Pfalzgraf Ruprecht den Jungen das "Untern Haus zu dem Tennesberge mit Herrschaften, Dörfern, Halsgerichten und anderen Gerichten, Lehen und Alles, was sie von ihrer wegen geliehen und innegehabt haben, ausgesatzt die Lehen, die sie mit anderen Paulstorfern in einem gemeinen Leihen gehabt - mit Namen: ... zu Pernhof einen Hof und 9 Schill. Regensb. daraus, besonders zu Schemerstorf einen Hof ...; zu Pernhof zwen Höf, wovon der eine mit dem Zins dem Abt von Ensdorf dienet; .

Gemeinde Bernhof (bis 1946)

Das Königreich Bayern wurde 1808 in 15 Kreise eingeteilt. Diese Kreise wurden nach französischem Vorbild nach Flüssen benannt (Naabkreis, Regenkreis, Unterdonaukreis, usw.)[7]. Die Kreise gliederten sich in Landgerichtsbezirke. Die Bezirke wiederum sollten in einzelne Gemeindegebiete eingeteilt werden. Nach einem ersten Vorschlag entstand die Gemeinde Bernhof. Nach dem Verzeichnis der Gemeinden im Landkreis Vohenstrauß aus dem Jahre 1821 ergibt sich folgende Zusammensetzung: Bernhof (16 Familien), Kohlmühle (1 Familie) und Oberpierlhof (4 Familien).

Die durchgeführte Gemeindeeinteilung hatte keinen langen Bestand. Bereits 1830 erfolgte eine Um- und Neugliederung der Gebietskörperschaften. Zur bestehenden Gemeinde Bernhof kamen die Boxmühle, Heilinghäusl und Zieglhäuser. Die Kohlmühle wurde an die Gemeinde Gleiritsch angegliedert.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wollte die amerikanische Militärregierung eine teilweise Neuordnung der Kommunen. Die amerikanischen Besatzer ordneten die Auflösung kleinerer Gemeinden an [8]. Bernhof befand sich auch darunter. So erfolgte im Jahre 1946 die Auflösung der eigenständigen Gemeinde Bernhof. Bernhof, Boxmühle, Heilinghäusl und Zieglhäuser wurden an die bereits bestehende Gemeinde Gleiritsch angegliedert, Oberpierlhof kam zur Gemeinde Trausnitz.

Kapellenbauten

Im Jahre 1951 erfolgte der Bau der ersten Dorfkapelle (gegenüber der heutigen Kapelle). Das Gebäude war aber immer feucht, mehrmalige Ausbesserungsarbeiten zeigten wenig Erfolg. So errichtete die Dorfgemeinschaft Bernhof in den Jahren 1997 - 2000 in der Ortsmitte eine neue Kapelle.

Einzelnachweise

  1. Köppl, Alois, Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch, Gleiritsch 1988, S. 113-125.
  2. Schwarz, Ernst, Sprache und Siedlung in Nordostbayern, Nürnberg 1960, S. 80 ff.
  3. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, KU Waldsassen 67 und M.E. (=Monumenta Egrana), Nr. 287.
  4. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, KU Waldsassen 70 und M.E. (=Monumenta Egrana), Nr. 293.
  5. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Oberpfälzer Urkunden 1918.
  6. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Oberpfälzer Urkunden 1920.
  7. Emmering, Ernst, Die Regierung der Oberpfalz, Geschichte einer bayerischen Mittelbehörde, Beiträge zur Geschichte und Landeskunde der Oberpfalz, Heft 20, Regensburg 1981, S. 12 ff.
  8. Mages, Emma, Historischer Atlas von Bayern, Oberviechtach, München 1996, S. 209

Literatur

  • Dieter Bernd, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 39, Vohenstrauß, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9
  • Emma Mages, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 61, Oberviechtach, München 1996, ISBN 3-7696-9693-X
  • Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
  • Karl-Otto Ambronn: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe II, Heft 3, Landsassen und Landsassengüter des Fürstentums der Oberen Pfalz im 16. Jahrhundert, München 1982, ISBN 3-7696-9932-7
  • Georg Hager, Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz und Regensburg, VII Bezirksamt Oberviechtach, München 1906
  • Alois Köppl: Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch. Gemeinde Gleiritsch 1981, 1. Ausgabe
  • Alois Köppl: Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch. Gemeinde Gleiritsch 1988, 2. Ausgabe

Weblinks

 Commons: Bernhof (Gleiritsch) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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