Lampenricht

Lampenricht
Lampenricht
Gemeinde Gleiritsch
Koordinaten: 49° 30′ N, 12° 19′ O49.50666666666712.323333333333Koordinaten: 49° 30′ 24″ N, 12° 19′ 24″ O
Lampenricht (Bayern)
Lampenricht

Lage von Lampenricht in Bayern

Lampenricht ist ein Ortsteil der Gemeinde Gleiritsch.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lampenricht, Gemeinde Gleiritsch (2010)
Lampenricht, Gemeinde Gleiritsch (1960)

Lampenricht liegt in der Region Oberpfalz-Nord im nordöstlichen Teil des Landkreises Schwandorf an der B 22, die von Cham in Richtung Weiden verläuft. An das Gemeindegebiet grenzt hier der Landkreis Neustadt an der Waldnaab an. Lampenricht liegt am Mühlbach, der südwestlich von Lampenricht in den Gleiritschbach mündet.

Geschichte

In den ehemaligen Landkreisen Nabburg und Oberviechtach fallen drei große Gruppen von Ortsnamen auf, die über die Siedlungstätigkeit in dem Raum Aufschluss geben. Das sind die "-dorf-Orte" als älteste Siedlungsform in dem Gebiet[1] , dann die "richt-" bzw. "-ried-Orte" und später die "-hof-Orte" (Bernhof). Bei den "-dorf-Orten" handelt es sich um Basissiedlungen, denen die "-richt-" und "-ried-Orte" im 11. und 12. Jahrhundert folgten. Diese waren Rodungssiedlungen [2] (Grafenricht, Hartenricht, Dürnsricht, Frotzersricht, Traunricht, Zilchenricht, Trichenricht und Lampenricht). Urkundlich belegte Quellen liegen bisher nicht vor, allein aufgrund des Ortsnamens ist von einer Gründung nach der Jahrtausendwende auszugehen.

Dorfkapelle

Der Bau der Kapelle erfolgte im Jahre 1894. Vor diesem Zeitpunkt fanden Andachten in der Stube des alten Anwesens Schwandner in Lampenricht [3] statt.

Im Nachbarort Gleiritsch bestand zu dieser Zeit keine eigenständige Seelsorgestelle. Die Betreuung erfolgte von Weidenthal aus. Immer wieder gab es Zeiten, in denen infolge des Priestermangels die Kooperatorenstelle in Weidenthal nicht besetzt war, so dass in dieser Zeit „in Gleiritsch außer einmal im Jahr“ [4] über lange Zeit kein sonntäglicher Gottesdienst stattfand. Da Lampenricht von Weidenthal über eine Stunde Fußmarsch entfernt liegt, konnte es im Winter nur schwer erreicht werden. Der Bau der Kapelle sollte etwas Abhilfe schaffen. Das schlichte Innere der Kapelle schmückt ein kleiner Marienaltar und ein Kreuzweg.

Mit Schreiben vom 24. April 1895 bat der damalige Pfarrer Wieshuber aus Weidenthal den Bischof um Erlaubnis, "daß in der Ortskapelle in Lampenricht der von den Ortsbewohnern neu angeschaffte Kreuzweg durch einen Ordenspriester aus dem Franziskanerkloster Pfreimd geweiht und errichtet werde". Die Kreuzwegweihe erfolgte am 5. Mai 1895 durch Pater Johannes Fuchslochner aus Pfreimd [5].

In der Zeit des 2. Weltkrieges musste die Glocke, wie auch anderorts, abgeliefert werden. Sie sollte zur Waffenproduktion eingeschmolzen werden. Sie blieb unbeschädigt und erfüllt noch heute ihren Dienst. 1984 wurde das Bauwerk vollständig renoviert.

Bildergalerie

Literatur

  • Dieter Bernd, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 39, Vohenstrauß, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9
  • Emma Mages, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 61, Oberviechtach, München 1996, ISBN 3-7696-9693-X
  • Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
  • Karl-Otto Ambronn: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe II, Heft 3, Landsassen und Landsassengüter des Fürstentums der Oberen Pfalz im 16. Jahrhundert, München 1982, ISBN 3-7696-9932-7
  • Georg Hager, Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz und Regensburg, VII Bezirksamt Oberviechtach, München 1906
  • Alois Köppl: Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch. Gemeinde Gleiritsch 1981, 1. Ausgabe
  • Alois Köppl: Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch. Gemeinde Gleiritsch 1988, 2. Ausgabe

Weblinks

 Commons: Lampenricht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schwarz, Ernst, Sprache und Siedlung in Nordostbayern, Nürnberg 1960, S. 80 ff.
  2. Schwarz, Ernst, Sprache und Siedlung in Nordostbayern, Nürnberg 1960, S. 129.
  3. mündliche Auskunft Theres Lobinger † (Hong Resl), Lampenricht.
  4. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Bestand: MK 24855
  5. Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrakten Weidenthal, Faszikel Kapelle in Lampenricht.
Panoramaansicht Lampenricht; von links: Pilchau, Lampenricht, Plassenberg, Seeberg, einige Häuser von Gleiritsch, Kohlmühlholz, Gemarkung Bernhof (2011)
Panoramaansicht Lampenricht; von links: Pilchau, Lampenricht, Plassenberg, Seeberg, einige Häuser von Gleiritsch, Kohlmühlholz, Gemarkung Bernhof (2011)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sägmühle (Gleiritsch) — Sägmühle (bei Lampenricht) Gemeinde Gleiritsch Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Gleiritsch — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Mühlbach (Gleiritschbach) — Mühlbach Der Mühlbach wird bei Zieglhäuser durch Biber gestaut.Vorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt …   Deutsch Wikipedia

  • Boxmühle — Gemeinde Gleiritsch Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Tännesberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Gleiritschbach — bei der KohlmühleVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte im Landkreis Schwandorf — Die Liste der Orte im Landkreis Schwandorf listet die 819 amtlich benannten Gemeindeteile (Hauptorte, Kirchdörfer, Pfarrdörfer, Dörfer, Weiler und Einöden) im Landkreis Schwandorf auf.[1] Systematische Liste Alphabet der Städte und Gemeinden mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Zieglhäuser — Gemeinde Gleiritsch Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Mühlbach — ist der Name folgender Personen: Luise Mühlbach (1814–1873), deutsche Schriftstellerin Kathrin Mühlbach (* 1992), deutsche Tischtennisspielerin Orte in Deutschland: Mühlbach (Altenglan), Ortsteil der Gemeinde Altenglan, Landkreis Kusel, Rheinland …   Deutsch Wikipedia

  • Bernhof (Gleiritsch) — Bernhof Gemeinde Gleiritsch Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”