Tännesberg

Tännesberg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Tännesberg
Tännesberg
Deutschlandkarte, Position von Tännesberg hervorgehoben
49.53055555555612.325585
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Neustadt a.d.Waldnaab
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Tännesberg
Höhe: 585 m ü. NN
Fläche: 46,57 km²
Einwohner:

1.506 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner je km²
Postleitzahl: 92723
Vorwahl: 09655
Kfz-Kennzeichen: NEW
Gemeindeschlüssel: 09 3 74 159
Marktgliederung: 15 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Pfreimder Straße 1
92723 Tännesberg
Webpräsenz: www.taennesberg.de
Bürgermeister: Max Völkl (parteilos über Liste der CSU)
Lage von Tännesberg im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab
Landkreis Bayreuth Landkreis Schwandorf Weiden in der Oberpfalz Landkreis Tirschenreuth Landkreis Amberg-Sulzbach Georgenberg Neustadt am Kulm Pressath Trabitz Eschenbach in der Oberpfalz Bechtsrieth Windischeschenbach Weiherhammer Waldthurn Waidhaus Vohenstrauß Theisseil Tännesberg Störnstein Schwarzenbach (Oberpfalz) Schlammersdorf Schirmitz Püchersreuth Pirk Parkstein Neustadt an der Waldnaab Mantel (Markt) Luhe-Wildenau Leuchtenberg Kohlberg (Oberpfalz) Kirchenthumbach Kirchendemenreuth Irchenrieth Grafenwöhr Flossenbürg Floß (Oberpfalz) Etzenricht Eslarn Altenstadt an der Waldnaab Speinsharter Forst Manteler Forst Michlbach Heinersreuther Forst Tschechien Vorbach Speinshart Moosbach (Oberpfalz)Karte
Über dieses Bild
Gesamtansicht Markt Tännesberg

Tännesberg ist ein Markt im Süden des Oberpfälzer Landkreises Neustadt a.d.Waldnaab und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Tännesberg.

Der Markt ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Tännesberg liegt im mittleren Oberpfälzer Wald. Das gesamte Gemeindegebiet gehört zum Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald. Die höchste Erhebung ist der Schwangbühl (748 m) im östlichen Forstgebiet Tännesberger Wald. Hier entspringt der Mühlbach, der an Pilchau, der Neumühle und der Schnegelmühle vorbeifließt, bevor er bei Lampenricht in den Gleiritschbach mündet.

Nachbargemeinden

Tännesberg grenzt im Norden an Leuchtenberg und Vohenstrauß, im Osten an Moosbach, im Süden an Teunz und Gleiritsch (beide Landkreis Schwandorf) sowie im Westen an Trausnitz (ebenfalls Lkr. Schwandorf).

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Tännesberg hat 15 amtlich benannte Ortsteile[2]:

  • Sankt Jodok
  • Schnegelmühle
  • Tännesberg
  • Tanzmühle
  • Voitsberg
  • Weinrieth
  • Woppenrieth

Es gibt folgende Gemarkungen:

  • Großenschwand
  • Kleinschwand
  • Woppenrieth
  • Pilchau
  • Tännesberg
  • Voitsberg
  • Fischerhammer

Geschichte

Die erste Erwähnung fand Tännesberg im Jahre 1150 im Traditionskodex des Klosters Reichenbach. Damals übertrug Abt Erchinger die Güter Weidental und den Willhof an Reginger de Tegenisperc zur Verwaltung. In diesem Zusammenhang erscheint ein gewisser Otto de Tegeninsperc als Zeuge bei der Übertragung.

Reginger und Otto waren Vasallen der mächtigen Diepoldinger, den Markgrafen von Nabburg, die gegen Ende des 11. Jahrhunderts mit dern Marken Cham und Nabburg belehnt worden waren. In Tännesberg bestand damals eine Burg, welche die Markgrafen ihr Eigentum (Allod) nannten und Gefolgs- oder Dienstmannen zur Verwaltung einsetzten.

Nach dem Aussterben der Diepoldinger kamen Burg und Herrschaft Tännesberg an die Grafen von Sulzbach die wiederum im Jahre 1188 von den Grafen von Ortenburg beerbt wurden. Sie setzten ihre eigenen Ministerialen in Tännesberg ein. Diese stammten aus der Familie der Paulsdorfer, die mit Henricus de Teininsberg und 1237 mit Friedrich von Tännesberg feststellbar sind. Spätestens im Jahre 1276 nannten sich die Paulsdorfer nach ihrem neuen Stammsitz „von Tännesberg“ und 1280 ging die Herrschaft in ihren Besitz über.

1400 verkauften die Paulsdorfer ihre Besitzungen in Tännesberg an Ruprecht III. von der Pfalz und Tännesberg wurde zu einem (Ober-) Pfälzer Pflegamt der Wittelsbacher im Rentamt Amberg. Erster Pfleger scheint Heinrich Frickenhofer zum „Denelsperc“ gewesen zu sein.

Bei der Teilung der Pfälzischen Lande kam Tännesberg an die Pfalzgrafschaft Neumarkt-Neunburg und der neue Herr, Pfalzgraf Johann, erhob den Ort am 1412 zum Markt. 1570 bewilligte Pfalzgraf Ludwig einen Zuschuss von 210 Gulden zur Erbauung einer ersten Mauer. Im Rahmen der Zugehörigkeit zur reformierten Linie der Wittelsbacher wurde Tännesberg, welches seit 1326 ein katholisches Seelsorgeamt hatte, protestantisch.

Im Rahmen der Kämpfe im 30 Jährigen Krieg kam die Obere Pfalz und somit auch Tännesberg an die bayerischen Wittelsbacher und Kurfürst Maximilian I. von Bayern führte 1625 den katholischen Glauben in Tännesberg wieder ein.

Das Zeitalter des 30 Jährigen Krieges brachte verschiedenen Katastrophen mit sich. Schon 1634 brach die Pest in Tännesberg aus. Damals lebten zeitweise gerade einmal 5 Paar Eheleute in dem Markt. 1639 brannten 40 Häuser ab und die Marktmauern waren aus Mangel an Baugeld eingestürzt. Drei Jahre später zogen die Truppen von Octavio Piccolomini durch den Ort und die Tännesberger mussten Soldaten bei sich Aufnehmen. Ein abermaliges Feuer brachte im gleichen Jahr den Kirchturm zum Einsturz, beschädigte das Rathaus und verursachte Mängel an mehreren Häusern.

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

In der Nacht zum 4. August 1839 brannte der Ort nahezu vollständig ab, weshalb man sich entschloss, die Grundstücke neu auszurichten.

Einwohnerentwicklung

  • 1970: 1.695 Einwohner
  • 1987: 1.579 Einwohner
  • 2000: 1.672 Einwohner

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist Max Völkl (parteilos). Er wurde im Jahr 2008 Nachfolger von Matthias Grundler (Freie Wählergemeinschaft, 2002-2008).

Gemeinderat

  • FWG 5 Sitze
  • CSU 5 Sitze
  • Pro Tännesberg|Pro Tännesberg - parteilos 1 Sitz
  • weiteres parteiloses Mitglied über Liste der CSU 1 Sitz

Wappen

Blasonierung: In Silber auf einem aus kleinen grünen Hügeln gebildeten Boden zwei Bäume, dazwischen zwei rote Blumen auf beblätterten grünen Stengeln; darüber schwebend der Rautenschild.

Das Wappen ist seit dem 15. Jahrhundert bekannt.

Städtepartnerschaften

Kirchlengern, Kreis Herford, Nordrhein-Westfalen (seit 1982)

Bildergalerie

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Wallfahrtskirche St. Jodok. 1689 erbaut, ist sie seit 1796 alljährlich am 4. Julisonntag das Ziel des Sankt Jodokritts, einer Pferdewallfahrt. Seit 1690 befindet sich in der Kirche das „Wiener Pestkreuz“.
  • Pfarrkirche St. Michael. Die ursprünglich mittelalterliche Kirche wurde im 18. Jahrhundert barock erweitert und nach einem Brand 1828 neu aufgebaut. Sie enthält Heiligenfiguren des 18. Jahrhunderts und Deckengemälde des späten 19. Jahrhunderts.
  • Burgstall Tännesberg auf dem Schlossberg
  • Kraftwerksgruppe Jansen an der Pfreimd mit Pumpspeicherwerk Tanzmühle, 25,2 MW, Pumpspeicherwerk Reisach-Rabenleite, 98,3 MW und Ausgleichswerk Trausnitz (Bayern), zusammen 135 MW, 1951–1961

Lehrpfade

Naturschutzprojekte

Im Marktbereich von Tännesberg wurden verschiedene Naturschutzprojekte durchgeführt. Auf die Förderung der Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen wird besonderer Wert gelegt. Alte Kultursorten wie Kartoffel, Emmer, Einkorn und Dinkel werden angebaut. Durch die Wiedereinführung der alten Haustierrasse Rotvieh können ökologische wertvolle Flächen erhalten werden.

Naturdenkmäler

  • Schlossberg (692m NN), höchste Erhebung des Ortes Tännesberg, sehenswert: Kreuzweg und Kapelle auf dem Schlossberg

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Der Sankt Jodokritt in Tännesberg, eine Pferdewallfahrt, findet immer am vierten Wochenende im Juli statt
  • Backofenfest, findet immer am vierten Sonntag im August statt

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Bundesstraße 22 durchquert das Gemeindegebiet in Nord-Süd-Richtung.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Marktes

Literatur

  • Katholisches Pfarramt Tännesberg, Pfarrkirche St. Michael, Wallfahrtskirche St. Jodok, Broschüre (16 Seiten), 1984
  • Rich. Hoffmann, Georg Hager, Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz und Regensburg, VIII Bezirksamt Vohenstrauss, München 1907
  • Georg Hager, Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz und Regensburg, VII Bezirksamt Oberviechtach, München 1906
  • Dieter Bernd, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 39, Vohenstrauß, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9
  • Karl-Otto Ambronn: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe II, Heft 3, Landsassen und Landsassengüter des Fürstentums der Oberen Pfalz im 16. Jahrhundert, München 1982, ISBN 3-7696-9932-7

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111107/180346&attr=OBJ&val=993
Panoramaansicht Tännesberg mit Schlossberg, Zieglhäuser (unten links), daneben Schnegelmühle (unterer Bildrand), einige wenige Häuser von Lampenricht (unten rechts) und Pilchau (Mitte rechts, oben) (2011)
Panoramaansicht Tännesberg mit Schlossberg, Zieglhäuser (unten links), daneben Schnegelmühle (unterer Bildrand), einige wenige Häuser von Lampenricht (unten rechts) und Pilchau (Mitte rechts, oben) (2011)

Weblinks

 Commons: Tännesberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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