Betty Roose

Betty Roose

Betty Roose (geborene Elisabeth Eckardt; * 20. Oktober 1778 in Hamburg; † 24. Oktober 1808 in Wien) war eine deutsche Schauspielerin.

Betty Roose war die älteste Tochter des Schauspielers und Theaterdirektors Siegfried Gotthelf Koch (eigentlich Eckardt, 1754–1831), der sie in Schauspiel unterrichtete. Im Alter von elf Jahren trat sie erstmals auf einer Bühne in Riga auf, wo ihr Vater Schauspieldirektor war. Am 21. November 1793 debütierte sie am Nationaltheater Mannheim und spielte anschließend in Hannover, Hamburg und Bremen. 1798 wurde die Schauspielerin vom Burgtheaterdirektor August von Kotzebue nach Wien berufen. Ihr Debüt am Burgtheater gab sie am 28. September 1798 in der Rolle der Margarete in August Wilhelm Ifflands Die Hagestolzen. 1799 heiratete sie den Schauspieler und Regisseur Friedrich Roose († 1818). Gemeinsam adoptierten sie ein Kind. Als jugendliche Heroine und sentimentale Liebhaberin wurde Betty Roose zum Wiener Publikumsliebling und zog auch die Aufmerksamkeit Franz Grillparzers auf sich. Zu ihren bekanntesten Rollen gehörte die Titelrolle aus Iphigenie auf Tauris. In der Folge spielte sie in weiteren Städten wie Prag, Breslau, Regensburg und Pest.

Betty Roose starb an den Folgen einer Geburt. Die Grabrede am Hundsturmer Friedhof hielt der lutherische Superintendent Johann Wächter. Einige Wochen nach der Beisetzung wurde Betty Rooses Schädel von den gleichen Tätern gestohlen, die aus dem Nachbargrab Joseph Haydns Schädel entwendet hatten.[1] 1930 wurde der Betty-Roose-Weg im 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling nach ihr benannt.

Literatur

  • Artikel Roose, Betty. In: Franz Gräffer und Johann Jakob Czikann: Österreichische National-Encyclopädie oder alphabetische Darlegung der wissenswürdigsten Eigenthümlichkeiten des österreichischen Kaiserthumes. Bd. 4, Wien 1836, S. 409
  • Ignaz Franz Castelli: Auf den Tod der k.k. Hofschauspielerinn Betty Roose. Wallishausser, Wien 1808
  • Johann Wächter: Rede am Sarge der am 24. Oktober 1808 verstorbenen k.k. Hofschauspielerin Betty Roose, gebornen Koch. Wien 1808

Einzelnachweise

  1. Wiener Geschichtsblätter, Ausgabe 46, hrsg. v. Verein für Geschichte der Stadt Wien, Wien 1991, S. 187

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