Hannes Möller

Hannes Möller

Hannes Möller (* 1954 in Dinklage) ist ein deutscher Künstler.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Möller studierte von 1975 bis 1980 an der Kunstschule Westend in Frankfurt am Main freie Malerei, Zeichnung und Illustration. Seit 1980 ist er als freischaffender Künstler tätig. Von der Gründung 1980 bis zu deren Auflösung 1982 war er Mitglied der „Gruppe Triptychon“. Ab 1983 entstanden figürliche Arbeiten, Stillleben, Intérieurs sowie Mischtechniken auf Papier. Ab 1989 wendete er sich großformatigen Aquarellen auf grundierter Jute zu. Arbeitsaufenthalte führten ihn nach Südfrankreich, in die Toskana, nach Elba sowie Mitte der Neunziger Jahre nach Paris und auf die Kanarischen Inseln. Zwischen 1991 und 1993 entstand der Zyklus "Kopfweiden" sowie Pastellzeichnungen.

1994 entstand der Graphikzyklus „Totenhaus“ nach „Aufzeichnungen aus einem Totenhaus“ von Dostojewskij und der Oper von Janácek „Aus einem Totenhaus“. Dieser Graphikzyklus wurde 1996 im Landesmuseum Oldenburg, 1997 zu einer Neuinszenierung der Janácek-Oper in Münster gezeigt. Einzelne Blätter waren auf der Graphiktriennale in Majdanek zu sehen. Seit 1997 wendete sich Möller verstärkt bemalten Assemblagen auf Jute zu. 2001 entstand die zwölfteilige „Postkarte für Frankfurt“, bis 2003 die über einhundertteilige Aquarell-Reihe „Refugium“. Nach einer mehrjährigen Pause entwickelt Möller seit Mitte 2007 sein Bibliotheken-Projekt.

Möller hat eine Tochter und lebt in der Nähe von Frankfurt am Main.

Bibliotheken-Projekt

Seit 2007 besucht Möller historische Bibliotheken und Archive. Im Vorfeld der Besuche recherchierte er die Geschichte der Bibliotheken und ihrer Bücher und führt Gespräche mit Bibliotheksleitern, Forschern und Restauratoren. Im Anschluss sammelt Möller fotografische Eindrücke von charakteristischen Bücherwänden, Buchreihen und Einzelbüchern sowie von Bibliothekenarchitektur. Daraus entstehen später im Atelier groß- und kleinformatige Arbeiten in Aquarell- / Gouache-Technik. Diese zeigen Ausschnitte von Buchgruppen oder überproportional vergrößerte Details. Zu sehen sind jeweils die Buchrücken, in Einzelfällen auch die Buchschnitte, jeweils vor schwarzem Hintergrund.

Bestandteile des Projekts

Das Bibliotheken-Projekt besteht aus mehreren Bestandteilen, die vom Künstler ständig weiterentwickelt werden.

Solitaire

Eine Reihe von stark überdimensionalen Einzelbüchern aus verschiedenen Bibliotheken.

Solitaire I Bibliothèque Humaniste in Sélestat

Brandbücher

Eine im Jahr 2010 begonnene Reihe von Büchern aus der Weimarer Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die durch den Brand von 2004 von Hitze- und Wasserschäden betroffen sind und deren Restaurierung noch aussteht.

Die verlorene Bibliothek

Eine im Jahr 2009 begonnene und auf 200 einzelne Bilder angelegte Reihe. Gezeigt werden jeweils einzelne Handschriften und Frühdrucke. Diese stammen aus der 1803 aufgelösten Bibliothek des ehemaligen Zisterzienserklosters Eberbach im Rheingau und befinden sich heute in verschiedenen Bibliotheken in Deutschland sowie zum größten Teil in der Bodleian Library in Oxford und der British Library in London.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2010 „Destination: Livres. Les voyages du peintre Hannes Moeller à travers des bibliothèques“, Bibliothèque Humaniste, Sélestat, Frankreich
  • 2010 „Bücher sind Kunst“, Gemeinschaftsausstellung mit Ivon Illmer, Emslandmuseum Schloss Clemenswerth, Sögel
  • 2009 „Die verlorene Bibliothek“, Landesbibliothek Wiesbaden
  • 2002 „Refugium Stadtsicht Aussenwelt“, Bundesrechnungshof, Bonn
  • 2001 „Querschnitt“ Doppelausstellung in der ehemaligen Synagoge und im Maxbau am Schloss, Niddatal-Assenheim
  • 1999 Emslandmuseum Schloss Clemenswerth, Sögel
  • 1997 Graphiktriennale Majdanek, Polen
  • 1997 Städtische Bühnen, Münster
  • 1996 Landesmuseum Oldenburg
  • 1994 Kunsthalle, Giessen
  • 1993 Kunsthaus Lübeck
  • 1991 Münsterlandmuseum Lüdinghausen
  • 1989 Emslandmuseum Schloss Clemenswerth, Sögel
  • 1981 Kommunale Galerie, Oldenburg („Gruppe Triptychon“)
  • 1980 Kommunale Galerie, Frankfurt am Main („Gruppe Triptychon“)
  • 1979 Theater am Turm, Frankfurt am Main („Gruppe Triptychon“)

Werke in öffentlichen Sammlungen

Deutschland

  • Landesmuseum Oldenburg
  • Hessischer Rundfunk Frankfurt am Main
  • Frankfurter Sparkasse von 1822
  • Oberhessisches Museum Giessen
  • Emslandmuseum Sögel
  • Graphiksammlung „Mensch und Tod“ Universität Düsseldorf
  • Deutsche Bundesbank Frankfurt am Main
  • Hessische Landesbibliothek Wiesbaden

Weblinks

Literatur


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