- Biologische Leistungskurve des Menschen
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Biologische Leistungskurve des Menschen ist eine Darstellungskurve, in der die Leistungsintensität und Leistungsbereitschaft des (modernen) Menschen in einer bestimmten Zeitspanne, in diesem Fall in 24 Stunden, dargestellt wird. Von 8–10 Uhr ist Anlaufphase (Warmphase), 10–12 Uhr Höchstleistung, 12–14 nachlassende Leistungsbereitschaft, 14–16 Uhr erhöht sich die Leistungsbereitschaft bzw. Leistungskurve wieder, ab 16–18 Uhr sinkt die Leistungsbereitschaft dann sehr schnell ab. Die Kurve wird in der Wirtschaft oder Schulen gern zur Effizienzsteigerung bei Arbeitserledigung genutzt.
Die Anwendung dieser Leistungskurve in der Praxis ist jedoch problematisch. Individuelle Unterschiede von Früh- und Spättypen werden nicht dargestellt. Auch wird in der populärwissenschaftlichen Darstellung oft übersehen, dass die Leistungskurve eine Art Durchschnittswert, eine Verallgemeinerung von Daten darstellt und eben allein aufgrund dieser Methode der Mittelwertbildung nicht auf jeden Menschen angewendet werden kann. H.-V. Ulmer kritisierte die Methode auf der die Leistungskurve beruht und bemängelt „die Langlebigkeit von Lehrmeinungen, wenn sie von Autoritäten verkündet werden" und „den sorglosen Umgang mit Statistik und biologischen Streuungen“. Er spricht in diesem Zusammenhang von „Datentotschlag“.[1]
Literatur
- Ulrike Hellert: Praxis der Nacht- und Schichtplangestaltung: Mit Ernährungsempfehlungen von Wolfgang Sichert-Hellert. Lit Verlag, 2008, ISBN 978-3-8258-0997-3 (Volltext in der Google Buchsuche).
Einzelnachweise
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