- Calandra ferruginea
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Rhynchophorus ferrugineus Systematik Klasse: Insekten (Insecta) Ordnung: Käfer (Coleoptera) Familie: Rüsselkäfer (Curculionidae) Unterfamilie: Rhynchophorinae Gattung: Rhynchophorus Art: Rhynchophorus ferrugineus Wissenschaftlicher Name Rhynchophorus ferrugineus (Olivier, 1790) Rhynchophorus ferrugineus ist ein Käfer (Coleoptera) aus der Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae). Ursprünglich aus Asien stammend verbreitete er sich in nur wenigen Jahren im Mittelmeerraum und bedroht dort sämtliche Bestände von Palmen. Seine Larve ist bekannt als Sagowurm und wird lokal als Nahrungsmittel und wichtiger Eiweißlieferant genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Rhynchophorus ferrugineus ist ein roter, ca. 3,0 bis 3,5 Zentimeter langer Rüsselkäfer, der großen Schaden an Palmen anrichtet. In Südspanien sind bereits viele Dattelpalmen abgestorben. Der Käfer kommt ursprünglich aus Südostasien, und verbreitete sich durch den Mittleren Osten und zuletzt Marokko. Durch den Import von Palmen wurde er nach Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich und in nahezu alle Mittelmeerländer eingeschleppt.
Die Larven, Sagowürmer, haben einen cremefarbenen, prallen Körper mit feingezahnten Querrillen und einen kleinen, hartschaligen und kastanienbraunen Kopf. Bei näherer Betrachtung sind am Körper feine Härchen zu erkennen. Der Sagowurm lebt im nährstoffreichen Teil des Sagopalmenstamms wo er das fasrige und stärkehaltige Gewebe frisst. Er kann aber auch andere stärkeproduzierende Palmen befallen. Verbreitet ist der Schädling vor allem in den Süßwassersümpfen in Südostasien.
Synonyme
- Curculio ferrugineus Olivier, 1790[1]
- Calandra ferruginea Fabricius, 1801
- Rhynchophorus signaticollis Chevrolat, 1882
Name
In deutschen Medien finden sich für den Rhynchophorus ferrugineus auch die Namen Roter Palmen-Rüsselkäfer, Indomalaiischer Palmen-Rüssler, Malaiische Palmenrüssler, Palmrüssler. Nicht immer handelt es sich dabei um die offiziellen Namen, so dass hier durchaus Verwechslungsgefahr besteht.
Der Sagowurm als Eiweißlieferant
Naturvölker wie die Korowai auf Papua-Neuguinea oder die Kadazan und Melanau auf Borneo ernähren sich zu einem guten Teil von Sagomehl, welches sie zu einer Art Fladenbrot verarbeiten. Nun ist das Mehl der Sagopalme wegen ihres hohen Anteils an Stärke zwar sehr energiereich, allerdings enthält es kaum Eiweiße. Deshalb stellen die Sagowürmer für diese Leute eine wichtige Nahrungsmittelergänzung dar.
Sagowürmer werden roh, geräuchert, geröstet oder in zusammengebunden Bananenblättern gedämpft, verspeist. Sie sollen leicht säuerlich schmecken und beim Verzehr an gebratene Nierchen erinnern. Vor allem in Malaysia werden Sagowürmer auch in manchen Restaurants zubereitet. Das bekannteste Sagowürmergericht nennt sich Sago Delight oder auch Kadazan.
Quellen
- Rhynchophorus ferrugineus (PDF; 52 KB). Merkblatt des Pflanzenschutzamtes Berlin, 24. September 2007.
- http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,529526,00.html Rüsselkäfer vernichtet Palmen am Mittelmeer, Spiegel, 19. Januar 2008
- http://kurier.at/nachrichten/128039.php "Palmenkiller" in Italien, Kurier, 31. Januar 2008
Einzelnachweise
- ↑ Rhynchophorus ferrugineus (Olivier 1790). Fauna Europaea, Version 1.3, 19. April 2007. Abgerufen am 20. Januar 2008.
Weblinks
- Sago Delight (englisch)
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