- Blitzröhren (Battenberg)
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Die Blitzröhren bei der Ortsgemeinde Battenberg im zur Region Pfalz gehörenden Leiningerland (Rheinland-Pfalz) sind eine mineralogische Erscheinung. Den Namen erhielten sie, weil ihre Entstehung anfänglich auf den Einschlag von Blitzen zurückgeführt wurde. Wissenschaftliche Untersuchungen haben diese Annahme jedoch widerlegt, so dass die geologische Rarität heute als Sinter- und Erosionserscheinung eingestuft wird.[1]
Geographie
Die Sandsteinwand mit den Blitzröhren liegt an der westlichen Schulter des Oberrheingrabens unterhalb der Burgruine Battenberg am Südhang des Burgberges; unmittelbar daneben verläuft in Serpentinen nach oben die Zufahrt zum Dorf.[2] Die mehrere Meter hohe ockerfarbene Sandsteinwand gilt als Naturdenkmal.[1]
Geologie
Während des Tertiärs lagerten sich im Bereich des heutigen Oberrheins Sedimente ab, die sich anschließend verfestigten. Als sich beim Einbruch des Oberrheingrabens der ehemalige Meeresboden an den Grabenschultern allmählich hob, wurde vor etwa 32 Millionen Jahren der Sandstein von Battenberg durch Erosion nach Süden hin freigelegt. Er ist von röhrenförmigen Eisenschwarten durchzogen, deren Inneres mit losem rotem bis braunem Sand verfüllt ist.[3]
Entgegen den früheren Vermutungen handelt es sich nicht um durch Blitzeinwirkung erzeugte Schmelzspuren, die Fulgurite genannt werden, sondern um Ausfällung und Sinterbildung von kieselsauren Eisenlösungen, die auf den Sand erst längere Zeit nach dessen Ablagerung einwirkten.[1][3] Eine Gesteinsprobe ist im Pfalzmuseum für Naturkunde in der nahen Kreisstadt Bad Dürkheim ausgestellt. Die Beschriftung der Vitrine erläutert die Entstehung[3]:
„Wasser, das eisenhaltige Stoffe gelöst hatte, durchdrang die Sandschichten. Das mitgeführte Eisen wurde schalig (konzentrisch) ausgeschieden und verwandelte im Bereich der Ablagerung den losen Sand in einen festen Sandstein, der bis zu 30 Prozent Eisen enthalten kann.“
Einzelnachweise
- ↑ a b c Landkreis Bad Dürkheim: Naturdenkmal „Blitzröhren“. Abgerufen am 18. Oktober 2010.
- ↑ battenberg-weinstrasse.de: Sehenswertes. Abgerufen am 18. Oktober 2010.
- ↑ a b c Pfalzmuseum für Naturkunde Bad Dürkheim: Die „Blitzröhren“. Abgerufen am 18. Oktober 2010.
49.5317168.144533Koordinaten: 49° 31′ 54″ N, 8° 8′ 40″ OKategorien:- Mineralogie
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