- Blohm & Voss L 10
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Der Blohm & Voss L 10 mit dem Suggestivnamen Friedensengel war ein unbemannter, deutscher Torpedoträger im Zweiten Weltkrieg.
Mit dem von Richard Vogt entwickelten Fluggerät wurde die Reichweite eines Lufttorpedos (LT) erhöht. Das LT wurde als Außenlast eines Torpedobombers mitgeführt und wurde aus geringer Höhe (ca. 500 m) abgeworfen. Das Fluggerät war nicht steuerbar, d. h. der Pilot musste die Flugrichtung des Fluggerätes vor dem Abwurf mit dem Flugzeug bestimmen, analog dem Abwurf eines normalen LT. Dies ermöglichte lediglich eine Reichweitenvergrößerung, womit das Trägerflugzeug außerhalb der gegnerischen Schussweite operieren konnte. Die maximale Reichweite des Fluggerätes bei 500 m Abwurfhöhe betrug ca. 1500 m. Durch eine größere Abwurfhöhe ließ sich die Reichweite zu Lasten der Zielgenauigkeit steigern. Kurz nach dem Abwurf entfaltete sich ein kleiner Flugdrachen am Heck des Fluggerätes an einem ca. 25 m langen Kabel. Berührte dieser die Wasseroberfläche, wurde der LT gelöst und steuerte unter Wasser weiter auf das Ziel zu.
Es wurden etwa 450 Stück ab Mitte 1942 produziert. Die meisten davon wurden bei Versuchen bei dem Torpedowaffenplatz Hexengrund in der Danziger Bucht und in Peenemünde verbraucht. Eine Truppenerprobung fand nicht mehr statt.
- Technische Daten
- Erstflug: 21. Dezember 1943
- Spannweite: 2,8 m
- Länge: 3,9 m
- Höhe: 0,6 m
- Gewicht (ohne LT): 220 kg
- Geschwindigkeit : 87 m/s
Siehe auch
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