- California Zephyr
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Der California Zephyr ist ein amerikanischer Überland-Schnellzug der Amtrak, welcher Chicago mit San Francisco/Oakland und zurück mit einer Streckenlänge von 3.924 Kilometern verbindet und dabei auf einer spektakulären Route das Felsengebirge der Rocky Mountains durchquert. Dabei schlängelt sich der Zug durch enge Kurven, viele Tunnel und landschaftlich reizvolle Canyons.
Inhaltsverzeichnis
Der Anfang
Das erste Mal verkehrte dieser Zug im Jahr 1949, als sich die drei US-Bahngesellschaften Chicago, Burlington and Quincy Railroad (Burlington Route), Denver and Rio Grande Western Railroad (Rio Grande) und Western Pacific Railroad auf die Schaffung einer gemeinsamen Luxus-Überlandzug-Verbindung einigten. Dafür wurde von der Waggonfabrik BUDD-Company ein gemeinschaftlich beschaffter Wagenpark bestellt, der in moderner Leichtbauweise aus rostfreiem Stahl entstand. Diese umfassten Speisewagen, Schlafwagen, Sitzwagen sowie Aussichtswagen (Dome Cars).
Für die Lokomotivgestellung und Betriebsführung zeichnete zwischen Chicago und Denver die Burlington Route verantwortlich, von Denver bis Salt Lake City oblag dies der Rio Grande und für das Reststück bis San Francisco/Oakland war die Western Pacific zuständig.
Der California Zephyr war eine direkte Konkurrenz des Union Pacific-Zuges „Challenger/City of San Francisco“ mit Kurswagen nach Portland (City of Portland) und Los Angeles (City of Los Angeles). Für diesen Zug war zwischen Chicago und Denver anfangs die Gesellschaft Chicago and Northwestern Railroad, ab 1955 die Milwaukee Road und zwischen San Francisco und Ogden (nördlich von Salt Lake City) die Southern Pacific Railroad zuständig.
Die Reisezeit war durch die Rocky-Mountain-Strecke der Rio Grande länger als die der Konkurrenz. Deshalb wurde, um Kunden zu gewinnen, beim California Zephyr auf das Ambiente einer Schienenkreuzfahrt Wert gelegt.
Das Ende
Bis März 1970 blieb das Gemeinschaftsprojekt California Zephyr erhalten, danach stieg die Western Pacific aus, weil der Luxusliner nur noch Verluste brachte. Der Zug wurde in zwei Teile aufgespalten: dem Nachtzugpaar „Denver Zephyr“ von Chicago nach Denver, eingesetzt von der Burlington Northern Railroad (BN), einer Fusion von mehreren Bahngesellschaften, an der auch die Burlington Route beteiligt war. Dort konnte in den von der Rio Grande verantwortenden Tageszug Rio Grande Zephyr umgestiegen werden, der weiter die Rocky Mountains am Tage durchquerte und für amerikanische Zugreisende attraktiv blieb.
Diese Verbindung hielt indes nur ein Jahr bis zur Gründung der Amtrak, einer halbstaatlichen Organisation, die am 1. Mai 1971 von den privaten US-Eisenbahngesellschaften den Fernpersonenzugverkehr übernahm und gleich zwei Drittel aller Züge stilllegte. Die Verbindung Chicago – Los Angeles blieb erhalten; die beiden Züge „California Zephyr“ und „City of San Francisco“ wurden zum neuen Zug „San Francisco Zephyr“ zusammengefasst. Die Verbindung befuhr die Relation Chicago – Denver auf BN-Gleisen, bis Ogden wurde dann die Route der Union Pacific befahren, dann nahm der Zug den Weg über die Gleise der Southern Pacific. Die Rio Grande betrieb aber zwischen Denver und Salt Lake City, als einen der letzten drei privaten Fernreisezüge in den USA, den Rio Grande Zephyr auf eigene Rechnung ohne Amtrak-Unterstützung weiter. Erst 1983 gab die Rio Grande den Zug auf.
Der Neubeginn
Amtrak reagierte sofort und führte den bisherigen Zug „San Francisco Zephyr“, inzwischen durch Kurswagen nach Seattle (als Pioneer) und Los Angeles (als Desert Wind) verstärkt, nun wieder von Denver nach Salt Lake City über die betrieblich schwierige Rocky-Mountains-Route. Der Wagenpark war inzwischen auf moderne Doppelstock-Fernreisezugwagen umgestellt worden. Dieser Zug erhielt wieder den traditionsreichen Namen California Zephyr. Er blieb bis heute erhalten. Allerdings wurden die Kurswagen nach Seattle und Los Angeles 1997 eingestellt.
Heute besteht dieser Zug in der Hochsaison im Sommer aus bis zu 20 Personenwagen, wozu noch bis 2004 etliche Expressgutwagen und zwischen Chicago und Denver noch LKW-Trailer hinzukamen. Bis zu vier jeweils 3090 kW starke dieselelektrische Lokomotiven können heute der Wagenschlange vorgespannt sein.
2010 benutzten den California Zephyr 377.876 Passagiere, damit ergab sich gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 9%.[1]
Referenzen
- ↑ AMTRAK SETS NEW RIDERSHIP RECORD, THANKS PASSENGERS FOR TAKING THE TRAIN (link to PDF download). Amtrak (11 October 2010). Abgerufen am 26 November 2010.
Weblinks
Commons: California Zephyr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- California Zephyr. Chicago - Denver - Emeryville, CA (San Francisco). Amtrak, abgerufen am 23. Juli 2010 (deutsch).
- California Zephyr Virtual Museum. Abgerufen am 23. Juli 2010 (englisch).
- The California Zephyr, Legendary Passenger Train of the West. Abgerufen am 23. Juli 2010 (englisch).
Kategorie:- Schienenverkehr (Vereinigte Staaten)
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