- Brauerei Becker
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Die Brauerei Gebrüder Becker (auch Brauerei Becker) war von 1877 bis 1998 eine Bierbrauerei in St. Ingbert und zählt mit zu den ältesten Brauereien des Saarlandes, die die Jahre 1906 bis 1918 überlebt haben. Diese Zeitspanne war aus Sicht der Brauereien geprägt durch die Einführung der Zolltarife für Rohstoffbeschaffung und Bierabsatz, die Einführung temporärer Abgaben resp. Steuern, Konjunkturschwankungen im dafür sehr anfälligen Saargebiet (Kohle- und Stahlrevier) und natürlich den 1. Weltkrieg mit all seinen Auswirkungen[1]. Der Hauptsitz lag in der Kaiserstraße 170-174. Bis heute prägt der Beckerturm das Stadtbild. Wie die Donnerbräu-Brauerei in Saarlouis exportierte Becker seine verschiedenen Biersorten weltweit.
Die Räumlichkeiten der ehemaligen Brauerei in St. Ingbert wurden seit 1998 anderen Bestimmungen zugeführt, so enthält der Beckerturm heute das Saarländische Karnevalsmuseum[2].
Inhaltsverzeichnis
Eine saarländische Brauerei
Ebenso wie bei der „Actienbrauerei Merzig“ (auch Aktienbrauerei Merzig) und der „Actienbrauerei Saarlouis“ (auch Aktien-Brauerei Saarlouis, ABS) handelte es nicht um eine ursprüngliche Brauerei des Saargebietes, da selbiges erst durch den Versailler Vertrag vom 28. Juni 1919 mit Wirkung zum 11. Januar 1920 gegründet wurde. Vorher gehörte die Stadt St. Ingbert zur Rheinpfalz, was anschaulich an den Briefköpfen der Brauerei erkennbar ist, die bis zum 10. Januar 1920 noch den Schriftzug „Rheinpfalz“ tragen.
Firmengeschichte
- 1877 ersteigerten die Gebrüder Becker die Groß'sche Brauerei in St. Ingbert, die ab dem 1. Oktober 1877 wiedergegründet wurde und unter dem Namen Bierbrauerei Gebrüder Becker firmierte.
- 1925–1931 Becker-Turm und Sudhaus werden errichtet
- 1954 Brauerei Becker kauft die Donnerbräu GmbH in Saarlouis auf. Diese unterstand schon seit 1950 den Geschäftsführern Peter und Niko Becker.
- 1978 Produktionsstopp und Aufgabe der in Saarlouiser bestehenden Becker-Außenstelle „Donnerbräu“
- 1989 Die Karlsberg Brauerei übernimmt Becker
- 1997 Die Bierproduktion in St. Ingbert wird eingestellt[3] und zur Karlsberg Brauerei in Homburg verlagert
Gründung des „Innovationsparks am Becker-Turm“ - 1998 Schliessung der Brauerei
Die Biersorte Becker’s Pils wird bis heute weiterhin produziert.[4]
Gebrüder Becker – drei Generationen
Betrachtet man die Geschichte der Brauerei bietet sich eine generationenbezogene Teilung[5] an. Die erste Generation bestand dabei aus den drei Brüdern Friedrich Becker (Brauer), Georg Becker (Küfer) und Karl Becker (Kaufmann), die sich beruflich gut ergänzten und ab dem 1. Oktober 1877 durch die Übernahme der Brauerei Groß, mit einem Ausstoß von rund 800 Hektolitern im Jahr, den Grundstein für den späteren Erfolg der Becker Brauerei legten. Die zweite Generation bildeten die Vetter Fritz Becker (Technische Leitung) und Reinhold Becker (Kaufmännische Leitung). Die dritte Generation wurde durch Peter und Niko Becker gestellt. In ihre Zeit fällt die Übernahme der Donnerbräu Brauerei und, nach dem Tod Peter Beckers, der spätere Verkauf der Brauerei an die Karlsberg.
Übernahmen
- 1954 Donner-Brauerei GmbH
- 1967 Brauerei Paqué KG[6]
Biersorten
Die Brauerei baute im Verlauf ihrer Firmengeschichte die Produktpalette aus und baute für die einzelnen Bierprodukte Marken auf. Zu den bekannteren Sorten zählten Beckers Pils, Beckers Extra, Beckers Export, Beckers Bock sowie Beckers Ultra Strong, wobei die letzte Marke nur in Frankreich verwendet wurde. Nach der Übernahme der Donnerbrauerei Saarlouis ließ Becker dort seit den 70er Jahren Vitamalz[7] in Lizenz brauen.
Die 1836 in St. Wendel gegründete Brauerei Paqué KG steuerte nach der Übernahme die Marken „Wendalinusbräu“, „Felsenkeller“ und „St. Wendeler Bier“ bei[8]. Die Donnerbräu, wenn auch nur für kurze Zeit, die eigenen Marken, wie z.B. Donner Pils.
Literatur
- Andreas Neumann: Rund um die Donnerbräu Saarlouis - Projektband November 2009: donnerbraeu.rodena.de. Books on Demand, 2009, ISBN 978-3-8391-4107-6., 2. Auflage
- Claus Hoffmann-Güth: Die Entwicklung der Karlsberg Brauerei, 1918-1992: vom einfachen Mittelstandsbetrieb zum Unternehmensverbund im Spiegel der Regionalgeschichte und im Vergleich zur Branchenentwicklung, Verlag SDV, 1998, 413 Seiten, ISBN 3930843323
- Werner Hellenthal: 150 Jahre Stadt St. Ingbert (1829-1979): eine Festschrift aus Anlass des 150. Geburtstages der Stadtverwaltung St. Ingberts, 1979, 579 Seiten
Weblinks
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Commons: Beckerturm St. Ingbert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Informationsseiten RODENA Heimatkundeverein Roden e.V. zur Brauerei Gebr. Becker
- Bierdeckel der Becker Brauerei auf bierdeckelsammler.net
- Informationsseite zur Becker Brauerei von Reinhard Buerck
- Chor der Brauerei Becker
Einzelnachweise
- ↑ Neumann 2009, Seite 53
- ↑ vgl. Website Reinhard Buerck
- ↑ Infoseite zur Becker Brauerei auf bier-der-saar.de, abgerufen am 19. Februar 2011
- ↑ Testberichte zu Becker Bier auf biertest-online.de, abgerufen am 19. Februar 2011
- ↑ Neumann 2009, Seiten 207-209
- ↑ Neumann 2009, Seite 211
- ↑ Biersorten der Donnerbräu AG/GmbH, Infoseite auf donnerbraeu.rodena.de, abgerufen am 19. Februar 2011
- ↑ Neumann 2009, Seite 211
49.282337.12213Koordinaten: 49° 16′ 56,4″ N, 7° 7′ 19,7″ OKategorien:- Brauerei (Saarland)
- St. Ingbert
- Ehemaliges Unternehmen (Saarland)
- Biermarke (Deutschland)
- Ehemalige Brauerei (Deutschland)
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