Braut Christi

Braut Christi
Die mystische Anverlobung der heiligen Katharina, um 1340

Die Bezeichnung Braut Christi ist eine Metapher für die Kirche, ein eschatologisches Bild von der himmlischen Braut und dem zukünftigen Leben, wenn die Kirche endlich die Liebe zu ihrem Bräutigam Christus in Fülle leben wird.

Im Johannes-Evangelium (3,29 EU) spricht der Täufer von sich selbst als dem Freund des Bräutigams und beschreibt Christus als den Bräutigam (siehe auch 9,15 EU, der gekommen sei, um die Braut heimzuführen. Die Kirchenväter (etwa Cyprian) wendeten dieses Bild auf die Kirche an.[1]

Inhaltsverzeichnis

Ursprung

Das Bild der Braut Christi stammt ursprünglich aus den alttestamentlichen Propheten, die das Volk Israel als Braut oder Gemahlin Gottes bezeichneten, etwa in Jesaja 54 (54,5 EU). Im Neuen Testament spricht der Apostel Paulus davon, die Braut als reine Jungfrau zu Christus zu führen. Auch die Offenbarung des Johannes (Offb. 21,EU EU) wird dazu verwendet, die Beziehung zwischen Christus und der Kirche zu beschreiben.

Der Apostel Paulus gebrauchte das Bild der Braut vielfach in seinen Briefen. Im Brief an die Epheser fordert Paulus die Männer auf, ihre Frauen so zu lieben, wie Christus die Kirche geliebt hat. Nach weiteren Ausführungen über die Ehe zititiert Paulus Genesis 2,24: Daher verläßt der Mann Vater und Mutter verlassen und bindet sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch. Paulus nennt dies ein tiefes Geheimnis, das er auf Christus und die Kirche bezieht. Diese Liebe Christi übersteige alle Erkenntnis (Eph 3,19 EU).

Seit apostolischer Zeit wird in der katholischen Kirche das Bild der mystischen Braut Christi auch auf gottgeweihte Jungfrauen übertragen:

„Grund zur Freude und Hoffnung ist es zu sehen, dass die bereits seit der apostolischen Zeit in den christlichen Gemeinden bezeugte alte Weihe der Jungfrauen heute wieder aufblüht. Aufgrund ihrer Weihe durch den Diözesanbischof erwerben sie eine besondere Bindung an die Kirche, deren Dienst sie sich widmen, auch wenn sie weiter in der Welt bleiben. Allein oder in Gemeinschaft stellen sie ein besonderes eschatologisches Bild von der himmlischen Braut und dem zukünftigen Leben dar, wenn die Kirche endlich die Liebe zu ihrem Bräutigam Christus in Fülle leben wird.[2].“

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Cyprian von Karthago, De Ecclesiae Catholicae Unitate, 4-6
  2. Johannes Paul II., Nachsynodales Apostolisches Schreiben Vita consecrata – über das geweihte Leben und seine Sendung in Kirche und Welt (Nr. 7) vom 25. März 1996.

Literatur


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