- Brent (Ölfeld)
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Brent ist ein Ölfeld, das ca. 180 km nordöstlich der Shetlandinseln im britischen Sektor der Nordsee liegt. Die Ölförderung in diesem Feld begann 1975. Bekannt ist das Feld für die als Preisreferenz verwendete Ölsorte Brent Crude sowie für den schwimmfähigen Öltank Brent Spar, der 1995 vor seiner geplanten Versenkung medienwirksam durch Greenpeace-Aktivisten besetzt wurde.
Das Ölfeld befindet sich zu je 50 % im Besitz der Shell UK Ltd. und von Esso Exploration and Production UK. Mit einer Gesamtförderung von 259.200.589 t bzw. 319.959.052 m3 seit 1975 ist es das zweitproduktivste Ölfeld Großbritanniens.
Inhaltsverzeichnis
Lage, Geologie und Name
Das Brent-Ölfeld liegt im Kartenquadrant UK211/29 nahe der Grenze zum norwegischen Sektor, in dem sich hier die bekannten Felder Statfjord und Gullfaks befinden. Es wird zur Förderregion East Shetland Basin gezählt. Die Nordsee ist am Ort der Förderung ca. 142 m tief. Die Lagerstätten befinden sich wiederum 2651 m unter dem Meeresboden in einer Verwerfungsformation, welche eine Verbindung zu den ölführenden Schichten im Kimmeridge-Ton herstellen.
Der Name des Feldes bezieht sich auf die Ringelgans (engl.: Brant oder Brent Goose). Hierzu ist noch anzumerken, dass Shell seine Ölfelder jeweils mit alphabetisch fortlaufenden Namen von Seevögeln benannt hat, z. B. Auk, Brent, Cormorant, Dunlin und Eider.
Geschichte
Das Feld wurde 1971 entdeckt. Als erste Bohrplattform wurde 1975 Brent Bravo im Condeep-System errichtet. In den Folgejahren wurden vier weitere Plattformen (Brent A bzw. Alpha, Brent Charlie, Brent Delta) errichtet. Ebenso kam der Lagertank Brent Spar hinzu und noch die Anlage Brent Flare zur Abfackelung. 1979 wurde eine Pipeline zum Ölterminal in Sullom Voe errichtet, die neben dem Brent-Feld auch andere Felder mit der Küste verbindet. 1994 ging die Brent Spar außer Dienst und wurde nach ihrer durch massive Proteste der Öffentlichkeit verhinderten Versenkung ab 1998 in Norwegen demontiert. Brent Flare wurde 2005 außer Dienst gestellt und abtransportiert. Zusätzlich fanden in den 90er Jahren massive Erneuerungsarbeiten im Wert von 1,3 Mrd. £ an den Bohrinseln statt, um das Feld durch die Förderung von Erdgas bis über das Jahr 2010 hinaus betreiben zu können. Das Erdgas wird durch die FLAGS-Pipeline (Far North Liquids and Associated Gas System) nach St. Fergus transportiert.
Produktion
Die Produktion im Feld wurde im November 1976 aufgenommen und erreichte ihr Ölfördermaximum im Jahr 1984 mit 24.799.028 Tonnen. Vor dem Umbau in den 90er Jahren sank die Produktion 1990 kurzzeitig auf 4.395.831 t ab, stieg danach aber wieder auf maximal 13.705.132 t an. Zuletzt lag die Ölförderung im Jahr 2008 allerdings nur noch bei 415.857 t. Die Produktion verringerte sich 2010 weiter auf 171.429 Barrel/Tag (1 t Erdöl = ca. 7,15 Barrel)
Seit Förderbeginn wurden nach offiziellen Angaben 259.200.589 t gefördert (Stand: Juli 2009), was ca. 1.814.404.123 Barrel entspricht. Damit ist es nach dem Feld Forties (ca. 180 km östlich von Aberdeen) das ergiebigste britische Ölfeld.
Weblinks
- Kurzbeschreibung des Feldes auf der Homepage des Department of Energy and Climate Change (engl.)
- Monatliche Produktion seit 1976 auf der Homepage des Department of Energy and Climate Change
60.91.8Koordinaten: 60° 54′ 0″ N, 1° 48′ 0″ OKategorien:- Ölfeld
- Erdölgewinnung in der Nordsee
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