- ExxonMobil
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Exxon Mobil Corporation Rechtsform Corporation ISIN US30231G1022 Gründung 30. November 1999 Sitz Irving, Texas
Vereinigte StaatenLeitung Rex Tillerson, Chief Executive Officer und Chairman Mitarbeiter 83.600 (Dezember 2010)[1] Umsatz 370,13 Mrd. $ (2010)[1] Branche Öl und Gas Website www.exxonmobil.com Die Exxon Mobil Corporation ist ein US-amerikanischer Mineralölkonzern, der 1999 durch den Zusammenschluss von Exxon (Standard Oil of New Jersey) und Mobil Oil (Standard Oil Company of New York) entstanden ist. ExxonMobil gilt als ein direkter Nachfolger der Standard Oil Company.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Exxon und Mobil waren im Jahr 1882 Teile einer einzigen Firma – John D. Rockefellers Standard Oil Trust.
1911 ordnete der oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten die Auflösung von Standard Oil an. Als neue Firmen entstanden dadurch unter anderem die Standard Oil Company of New York (Socony), die später über die Socony-Vacuum Oil zur Mobil Oil wurde, und die Standard Oil of New Jersey, abgekürzt SO, gesprochen EssO, die spätere Exxon. Beide Teilfirmen wuchsen in den darauffolgenden Jahrzehnten unabhängig weiter.
Am 30. November 1999 konnten sich die beiden Konzerne aufgrund von veränderten gesetzlichen Bestimmungen wieder vereinigen.
Geschichte in Deutschland
Die Standard Oil of New Jersey wurde unter anderem bekannt durch ihre Zusammenarbeit mit der I.G. Farben bei der Erzeugung von Synthetischem Öl sowie der gemeinsamen Beteiligung bei der Deutschen Gasolin. Ihre deutsche Tochtergesellschaft war die Deutsch-Amerikanische Petroleum Gesellschaft (DAPG, später Deutsche Esso GmbH aufgegangen in ExxonMobil GmbH).
Mobil in Deutschland wurde 1899 als Deutsche Vacuum Oil Company in Hamburg gegründet.
Wirtschaftsdaten
ExxonMobil erzielt seit mehreren Jahren hohe Gewinne und gehört deshalb regelmäßig nach der Marktkapitalisierung zu den teuersten Unternehmen der Welt.
Der Umsatz des Unternehmens schwankt stark abhängig vom Ölpreis. Er entsprach 2007, gerechnet nach der Kaufkraft, dem BIP von Belgien.
Hauptaktionäre des Unternehmens sind Fonds und institutionelle Investoren, von denen jedoch keiner mehr als 4 % besitzt.
Globale Konkurrenten sind Mineralölkonzerne wie BP (Großbritannien), Total (Frankreich), Chevron Corporation (USA), ConocoPhillips (USA), ENI (Italien) und Royal Dutch Shell (Niederlande/ Großbritannien). In Skandinavien der Konzern Statoil (Norwegen), sowie Lukoil und Gazprom in Russland. Hinzu kommen Staatskonzerne wie Saudi Aramco oder China National Petroleum Corporation.
Mit einer Jahresproduktion von über neun Millionen Tonnen Polyolefinen ist das Unternehmen Weltmarktführer auf diesem Gebiet.[2]
Konzernstruktur/Unternehmensbeteiligungen
Exxon Mobil Corporation
- ExxonMobil Central Europe Holding GmbH, Hamburg (100 %)
- ESSO Deutschland GmbH, Hamburg
- ExxonMobil Chemical Central Europe GmbH, Köln
- Mehrere osteuropäische Gesellschaften
- Diverse Vertriebsgesellschaften z. B. Fernwärme, Mitteldestillat
- Mobil Erdgas-Erdöl
- ExxonMobil Gas Marketing Deutschland GmbH, Hannover
- ExxonMobil Gastransport Deutschland GmbH, Hannover
- ExxonMobil Gasspeicher Deutschland GmbH, Hannover
- ExxonMobil Production Deutschland GmbH, Hannover
- Esso Austria
- Imperial Oil (ESSO), Kanada
- Esso Schweiz (noch bis 2012; verkauft an SOCAR [3])
- ESSO Deutschland GmbH, Hamburg
In Deutschland gibt es 1260 ESSO-Tankstellen.ExxonMobil ist funktionell in drei Bereiche mit Unterabteilungen gegliedert:
- Upstream (Houston, TX)
- ExxonMobil Exploration Company
- ExxonMobil Development Company
- ExxonMobil Production Company
- ExxonMobil Aftermath Entertainment
- ExxonMobil Gas and Power Marketing Company
- ExxonMobil Upstream Research Company
- Downstream (Fairfax, VA)
- ExxonMobil Refining and Supply Company
- ExxonMobil Fuels Marketing Company
- ExxonMobil Lubricants & Specialties Company
- ExxonMobil Research and Engineering Company
- ExxonMobil Global Services Company
- Chemical (Houston, TX)
- ExxonMobil Chemical Company
Hurrikans und die Konsequenzen
Eine Raffinerie von Exxon in der Gegend um Houston wurde in der Nacht vom 24. auf den 25. September 2005 vom Hurrikan Rita überschwemmt und war bis zum Frühjahr 2006 außer Betrieb. Nachdem durch diesen etwa 16 % der U.S. Inlands-Raffineriekapazität ausfiel, wollte sich Präsident Bush, bekannt für seine Kontakte zur Ölindustrie, für eine Erweiterung der Kapazitäten und Dezentralisierung in den Staaten, sowie für eine Freigabe von neuen Offshore-Bohrplänen, z. B. vor Floridas Küste einsetzen.
Der hohe Erdölpreis hatte dem Konzern im dritten Quartal 2005 einen Rekordgewinn um 75 % auf 8,2 Milliarden Euro gebracht. Konzernchef Lee R. Raymond verwahrte sich dabei gegen Vorwürfe der Preistreiberei im Gefolge der Hurrikans.
Zukunft
Laut Exxon-Chef Rex. W. Tillerson reichen die Ölreserven der Erde bei gleichbleibendem Anstieg des Verbrauchs noch für weitere 160 Jahre. Noch unentdeckte Vorkommen machen allerdings die Hälfte dieser Rechnung aus.
Kritik
Im Schwarzbuch Markenfirmen wird dem US-Konzern unter anderem die Finanzierung von Bürgerkriegen und dem damit verbundenen Waffenhandel, sowie auch die Zerstörung der Lebensgrundlagen in Ölfördergebieten vorgeworfen[4].
Nach Ansicht von Greenpeace missbraucht ExxonMobil seine geballte Wirtschaftsmacht gegen den Klimaschutz, Umweltinteressen und Menschenrechte. Dem Ölkonzern wird vorgeworfen, den internationalen Klimaschutz massiv zu behindern, was unter anderem von der Union of Concerned Scientists (UCS), einem Wissenschaftsverband mit 200.000 Mitgliedern in den USA, bestätigt wird. [5]
Lobbyarbeit
Wie die Union of Concerned Scientists (UCS) im Januar berichtete, soll ExxonMobil in den letzten Jahren fast 16 Millionen Dollar investiert haben, um Skeptiker des Klimawandels zu unterstützen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu verschleiern und Politiker und Medien zu manipulieren.[6] Laut Greenpeace investierte ExxonMobil seit 1998 über 22 Millionen Dollar zu diesem Zweck in entsprechende Lobbyarbeit.[7] In den Jahren 1998 bis 2005 gingen davon 1,6 Millionen Dollar an das American Enterprise Institute. Dieses biete Wissenschaftlern 10.000 Dollar zuzüglich Spesen für Berichte, die den Klimabericht der UNO in Frage stellen. Das berichtete die britische Zeitung The Guardian.[8]
Exxon Mobil und die Generaldirektion Binnenmarkt gewannen den Worst EU Lobby Award 2006. Der Ölkonzern wurde damit für sein beharrliches Bemühen ausgezeichnet, eine faire öffentliche und politische Debatte zum Klimaschutz im Sinne eigener Geschäftsinteressen zu verhindern.
Methanaustritt in der Nordsee
Seit rund 20 Jahren strömt laut der Zeitung Die Zeit [9] Methan in größeren Mengen aus einer von Exxon verursachten Fehlbohrung. Bisher hat die Britische Regierung Exxon nicht verpflichtet, das klimaschädliche Gas aufzufangen.
Exxons Schuld am Umwelt-Desaster in New York
Auf Grund undichter Rohrleitungen, rostender Öltanks und fehlender Maßnahmen zum Grundwasserschutz sind im Januar 2007 weite Teile des Newtown Creek bei New York mit giftigen Chemikalien und Öl verseucht worden, unter anderem mit Blei, Benzol und Kerosin. Auf Exxons altem Brooklyner Firmengelände war jahrzehntelang Öl in den Grund gesickert und hatte sich dort zu einer Giftschicht ausgebreitet. Diese Schicht befindet sich direkt unter einem Wohnviertel. Dämpfe der Giftschlacke steigen aus den Kellern und der Kanalisation und führen zu schweren Gesundheitsschäden unter den Einwohnern. Der ExxonMobil-Konzern musste sich zu der Zeit – auf Grund von Sammelklagen der New Yorker Bevölkerung – vor Gericht verantworten. Auch die Stadt New York hat eine Umweltstudie eingeleitet, nachdem gütliche Verhandlungen mit dem Konzern gescheitert waren. Sogar das US-Justizministerium erwog eine Klage. Zwar hat Exxon bereits mit dem Abpumpen der Giftschicht begonnen, steht nun aber wegen fragwürdiger Beseitigungsmaßnahmen in der Kritik.[10]
Fehlende Antidiskriminierungs-Richtlinien
Nach Angaben von Human Rights Campaign vom August 2007 war ExxonMobil zu jenem Zeitpunkt eines von nur zwei der einhundert größten US-amerikanischen Unternehmen, das über keine Antidiskriminierungs-Richtlinien zum Schutz ihrer homosexuellen Mitarbeiter verfügte.[11] Eine neuere, quellenbelegte Angabe hierzu ist derzeit nicht bekannt.
Wucherpreise einer Tankstelle in Filderstadt
Zu Ostern 2011 verlangte eine Esso-Tankstelle in Filderstadt 9,99 € für den Liter Super-Kraftstoff, um die Kunden zu nötigen, kein Super mehr zu kaufen, da dieses knapp war. Sie hält damit den Negativ-Rekord für Kraftstoffpreise in Deutschland. Ein Vertreter des Auto Club Europa gab an, dass die Gewerbeaufsicht u.a. bei falschen Preisangaben und Wuchers von Amts wegen Ermittlungen aufnehmen müsse.[12]
Siehe auch
- Exxon Valdez (verunglücktes Tankschiff, gehörte zum Zeitpunkt des Unfalls zu Exxon)
- Mesoporöse Festkörper
- Esso-Tiger
Geschichte der Ölkonzerne:
- Standard Oil Company (USA)
- Deutsch-Amerikanische Petroleum Gesellschaft (ESSO) (USA-Deutschland)
Weblinks
Commons: Kategorie ExxonMobil – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikinews: Kategorie:Exxon Mobil – in den Nachrichten- Kritische Weblinks zu Exxonmobil
- Exxposeexxon.com – ExxonMobil Kampagne (Englisch)
- Worldoutofbalance.org – Dokumentarfilm u. a. über ExxonMobils Einfluss auf die Klimaveränderung (Englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Exxon Mobil Corporation: Geschäftsbericht 2010. Abgerufen am 4. Mai 2011 (PDF, englisch).
- ↑ Der Standard, 15. September 2006, S. 23, mit Verweis auf CMAI – Chemical Market Associates als Quelle
- ↑ http://www.socar.az/3938-news-view-en.html
- ↑ Klaus Werner, Hans Weiss: Das neue Schwarzbuch Markenfirmen – Die Machenschaften der Weltkonzerne, Ullstein Tb, Berlin 2006 [1]
- ↑ Greenpeace.org, Pressemeldung veröffentlicht am 28. Mai 2003: Greenpeace gegen Klimaverbrecher Exxon Protestaktion an der Zentrale in Texas [2]
- ↑ Financial Times Deutschland: Wie Exxon die Welt verdunkelt, 11. Januar 2007
- ↑ exxonsecrets: How ExxonMobile funds climate change sceptics, Zugriff am 23. Januar 2009
- ↑ 20 Minuten: Prämie: Wer widerlegt die Klimaforscher?, 3. Februar 2007
- ↑ Die Zeit: Das Desaster vor der Tür, 29. Juli 2010
- ↑ Spiegel-Online: New Yorks unsichtbare Ölpest, 4. Februar 2007
- ↑ 93% der US-Firmen homofreundlich. queer.de, 27. August 2007, abgerufen am 22. Dezember 2009: „"...schützen nur zwei Firmen schwule und lesbische Mitarbeiter nicht. Dabei handelt es sich um den Mineralölkonzern Exxon Mobil..."“
- ↑ Welt.de, abgerufen 25. April 2011
Unternehmen im Dow Jones Industrial Average (Stand: 8. Juni 2009)3M | Alcoa | American Express | AT&T | Bank of America | Boeing | Caterpillar | Chevron | Cisco | The Coca-Cola Company | DuPont | ExxonMobil | General Electric | Hewlett-Packard | Home Depot | Intel | IBM | JPMorgan Chase & Co. | Johnson & Johnson | Kraft Foods | McDonald's Corporation | Merck | Microsoft | Pfizer | Procter & Gamble | Travelers | United Technologies Corporation | Verizon Communications | Wal-Mart | The Walt Disney Company
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