Brun I. von Verden

Brun I. von Verden

Brun I. (auch Bruno) († 976)[1] war von 962 bis 976 Bischof von Verden.

Leben

Brun stammte aus dem Geschlecht der Billunger. Er war möglicherweise der Sohn von Wichmann dem Älteren. Wenn dies zuträfe, wäre er ein Bruder Wichmann des Jüngeren und Eckberts des Einäugigen gewesen.[2] Er trat in das Benediktinerkloster Corvey ein.

Otto I. machte ihn zum Nachfolger des verstorbenen Bischofs Amelung von Verden, der ebenfalls aus dem Geschlecht der Billunger stammte.[3]

Er gründete 966 oder 973 das Kanonissenstift Oldenstadt. Die Stiftung erfolgte auf seinem Gut Ullishusen (heute Uelzen) und war der Maria und des Heiligen Johannes Baptist geweiht.[4][5]

Er lag aus nicht bekannten Gründen mit seinem Verwandten Herzog Hermann Billung im Streit und hat diesen auch gebannt.[6] Brun wurde von Otto I. als Unterhändler zu den Ungarn geschickt. Diese Reise hing wohl mit der auf dem Hoftag in Quedlinburg erschienenen Gesandtschaft der Ungarn zusammen.[7] Er verweigerte auch nach dem Tod Hermanns die Aufhebung des Banns. Otto I. soll versucht haben dem altersschwachen Brun einen Koadjutor zur Seite zu stellen, wogegen sich Brun entschieden wehrte. Zum Schluss zog er sich freiwillig in ein Kloster zurück.

Das von ihm gestiftete Kloster stattete er großzügig aus, weil er es auch als seinen Begräbnisort bestimmt hatte. Dem Dom von Verden hinterließ er nur ein Allodialgut zur Bezahlung seiner Memorie. Allerdings stiftete er zwei Evangeliare und eine Vikarsstelle.[8]

Einzelnachweise

  1. über das genaue Datum gibt es verschiedene Angaben. Genannt werden etwa: 14. Februar, 7. März oder 26. April
  2. Nathalie Kruppa: Die Billunger und ihre Klöster. Beispiele zu den weitläufigen Verbindungen im frühmittelalterlichen Sachsen. Onlineversion S.7, 22
  3. Otto I. (RI II) n. 338a (RI-Online)
  4. Caspar Ehlers: Die Integration Sachsens in das fränkische Reich. Göttingen, 2007 S.88
  5. Nathalie Kruppa: Die Billunger und ihre Klöster. Beispiele zu den weitläufigen Verbindungen im frühmittelalterlichen Sachsen. Onlineversion S.22
  6. Gerd Althoff: Otto der Große und die neue europäische Identität. in: Der Hoftag in Quedlinburg 973: von den historischen Wurzeln zum Neuen Europa. Berlin, 2006 S.6
  7. Otto I. (RI II) n. 569 RI-Online
  8. Christoph Gottlieb Pfannkuche: Die ältere Geschichte des vormaligen Bistums Verden. Verden, 1830 S. 42-47. Volltext in der Google Buchsuche.


Vorgänger Amt Nachfolger
Amelung von Verden Bischof von Verden
962–976
Erp von Verden

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