Hirn (Lebensmittel)

Hirn (Lebensmittel)
Küchenfertiges Hirn vom Schwein

Hirn oder Brägen (auch Bregen, aus dem Niederdeutschen) wird in der Küchensprache das Gehirn von Schlachttieren genannt. Es besteht aus einer weichen, grauweißen Masse, die sich überwiegend aus etwa gleich großen Teilen Fett und Eiweiß zusammensetzt. Hirn ist reich an Vitaminen und enthält mit bis zu 3 g pro 100 g das meiste Cholesterin aller Lebensmittel, etwa doppelt so viel wie Eigelb. Gebratenes Hirn erinnert geschmacklich an Leber, roh schmeckt es nussartig und hat einen metallischen Nachgeschmack.

Kalbs- und Lammhirn eignet sich vor allem für Vorspeisen, Pasteten und Ragouts; Schweine- und Rinderhirn kann zu Wurst verarbeitet werden. Die Verarbeitung von Rinderhirn war schon vor dem Oktober 2000 unüblich, als dies zum Schutz vor BSE-Infektionen bei der Lebensmittelherstellung verboten wurde.[1][2][3]

Zur Vorbereitung sollte Hirn zunächst gründlich gewässert werden. Dann wird die Haut abgezogen, Blutreste und Adern werden entfernt und es wird noch einmal gespült. Anschließend wird das Hirn in Wurzelbrühe vorsichtig gegart, wodurch es sich verfestigt, und nach Rezept weiterverarbeitet.

Gerichte mit Hirn sind etwa Hirnpalatschinken, Hirnschöberlsuppe, Ragout fin, Bregenwurst, Hirn mit Ei, gebackenes Hirn, Hirnsuppe, (früher) Zervelatwurst.

Siehe auch

 Commons: Hirn (Lebensmittel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Putenwurst darf in Deutschland Rindfleisch enthalten, Welt Online, 21. Dezember 2000 Online
  2. Assessment of human exposure to BSD BgVV, 23. Februar 1999 Online (PDF)
  3. Mögliche Verwendung spezifischer Risikomaterialien bei der Herstellung von Fleischerzeugnissen bis zum 01.10.2000 BgVV, 22. Dezember 2000 [1]

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hirn — bezeichnet: den im Kopf gelegenen Teil des Zentralnervensystems (ZNS) der Wirbeltiere, siehe Gehirn das Gehirn von Schlachttieren, siehe Hirn (Lebensmittel) Hirn ist der Familienname folgender Personen: Armin Hirn (1918−1996), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Esstabu — Als Nahrungstabu wird das Phänomen bezeichnet, dass bestimmte Tiere oder Pflanzen, die prinzipiell essbar sind, von einer bestimmbaren sozialen Gruppe oder in einem Kulturraum bewusst nicht verzehrt werden und als nicht essbar gelten. Es gibt… …   Deutsch Wikipedia

  • Speisegesetz — Als Nahrungstabu wird das Phänomen bezeichnet, dass bestimmte Tiere oder Pflanzen, die prinzipiell essbar sind, von einer bestimmbaren sozialen Gruppe oder in einem Kulturraum bewusst nicht verzehrt werden und als nicht essbar gelten. Es gibt… …   Deutsch Wikipedia

  • Speiseverbot — Als Nahrungstabu wird das Phänomen bezeichnet, dass bestimmte Tiere oder Pflanzen, die prinzipiell essbar sind, von einer bestimmbaren sozialen Gruppe oder in einem Kulturraum bewusst nicht verzehrt werden und als nicht essbar gelten. Es gibt… …   Deutsch Wikipedia

  • Speisevorschrift — Als Nahrungstabu wird das Phänomen bezeichnet, dass bestimmte Tiere oder Pflanzen, die prinzipiell essbar sind, von einer bestimmbaren sozialen Gruppe oder in einem Kulturraum bewusst nicht verzehrt werden und als nicht essbar gelten. Es gibt… …   Deutsch Wikipedia

  • Innerei — Rohe Lammnieren Rohe Hühnermägen Innereien ist der küchensprachliche Sammelbegriff für die essbaren inneren Organe von Schlachttieren, Wild und Geflügel. Die wichtigsten Innereien sind …   Deutsch Wikipedia

  • E 621 — Strukturformel Allgemeines Name Mononatriumglutamat Andere Namen Na …   Deutsch Wikipedia

  • Monoammoniumglutamat — Strukturformel Allgemeines Name Mononatriumglutamat Andere Namen Natriumglutamat …   Deutsch Wikipedia

  • Natriumglutamat — Strukturformel Allgemeines Name Mononatriumglutamat Andere Namen Na …   Deutsch Wikipedia

  • Bregen — Küchenfertiges Hirn vom Schwein Hirn oder Brägen (auch Bregen) wird in der Küchensprache das Gehirn von Schlachttieren genannt. Es besteht aus einer weichen, grauweißen Masse, die sich überwiegend aus etwa gleich großen Teilen Fett und Eiweiß… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”