Brücke über die Hauptallee

Brücke über die Hauptallee
Ansicht entlang der Hauptallee
Ansicht des Tragwerks
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Brücke über die Hauptallee (Wien)
Brücke über die Hauptallee
Brücke über die Hauptallee

Die Brücke über die Hauptallee im Wiener Prater ist eine Brücke im Zuge der Ostbahn im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt.

Geschichte

Die Streckenführung der von der k.k. privilegierten österreichischen Staats-Eisenbahn-Gesellschaft errichteten Bahnstrecke in Hochlage machte eine Überbrückung der Hauptallee nahe dem Lusthaus notwendig. Dabei kreuzt die Bahnstrecke die Hauptallee in einem Winkel von 75 Grad 16 Minuten.

Bei der Bauverhandlung am 13. Februar 1868 wurde eine Überbrückung mit einer Mittelöffnung von 15 Metern und zwei seitlichen Öffnungen von jeweils 7,6 Metern vorgeschrieben. Die lichte Höhe hatte mindestens 5,05 Meter zu betragen. Zusätzlich wurde gefordert, dass die gesamte Stahlkonstruktion des Bauwerkes leicht und gefällig hergestellt wurde. Ob diese vorgegebenen Maße tatsächlich eingehalten wurden, ist nicht bekannt. Spätere Quellen jedenfalls nennen für die Mittelöffnung eine Breite von 13,49 Meter und für die beiden seitlichen Öffnungen für die Geh- und Reitwege je 8,43 Meter.

Die amtliche Vorgabe der lichten Höhe der Brücke und die Höhenlage der Dammkrone machte schließlich eine Balkenkonstruktion aus Fachwerk mit zwei zusätzlichen Unterstützungen notwendig. Die Stützpfeiler aus Gusseisen wurden in insgesamt sechs Gruppen zu je vier Stück in der Flucht der Alleebäume der Hauptallee angeordnet und tragen jeweils die drei durchgehenden Parallelgitterträger der Brücke. Zusätzlich wurde die mittlere Tragwand entsprechend verstärkt.

Um die geforderte gefällige Form zu erreichen, wurde abschließend die Tragwerkskonstruktion mittels Zinkblech verkleidet, an welchem gepresste und gegossene Zinkornamente angelötet und angeschraubt wurden. Nach einer Grundierung mit Zinkgrau erfolgte ein abschließender Überzug mit Silberbronze. Durch diese Verkleidung erhielt die Brücke das Aussehen einer Segmentbogenbrücke mit einer reich verzierten Brüstung. Das Zusammenspiel von Form und Farbe erweckte den Eindruck einer steinernen Brücke.

Die Pläne für die Brückenkonstruktion stammen von den Ingenieuren Rogenhofer und C. v. Ruppert Junior, während August Köstlin für den architektonischen Teil verantwortlich war.

Im Jahr 1898 wurde die Brücke über die Hauptallee durch das Hinzufügen zweier weiterer Träger verbreitert, um Platz für einen Mittelperron zu schaffen. Wann die Brücke ihre heutige Form erhielt, ist nicht bekannt.

Beteiligte Firmen

  • Stach und Gebrüder Braun (Wien): Herstellung der Widerlager und Pfeilersockel
  • Johann Caspar Harkort (Duisburg): Anfertigung und Montage des Brückentragwerks und die Blechträger über den Säulen und die Gerippe für die Zinkverkleidungen
  • Fürstlich Salm’sches Eisenwerk (Blansko): Guss der Säulen, Architrave und Kandelaber
  • Carl Diener (Wien): Zinkverkleidung, Ornamente, Vasen und so weiter.

Literatur

  • Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines, Wien, 1871
  • Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts – Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, herausgegeben vom Österreichischen Architekten-Verein, Verlag von Gerlach & Wiedling, Wien, 1903
  • Technischer Führer durch Wien, Herausgegeben vom Österreichischen Ingenieur- und Architektenverein, redigiert von Ing. Dr. Martin Paul (Stadtbauinspektor), Wien, Verlag von Gerlach & Wiedling, 1910
  • Alfred Pauser: „Brücken in Wien – Ein Führer durch die Baugeschichte“, Springer Verlag, Wien 2005, ISBN 3-211-25255-X

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