Bunker Kunersdorf

Bunker Kunersdorf
Schema ASS und Anschaltung an die Funksendestelle Kunersdorf (Auszug)

Der Bunker Kunersdorf bei Wriezen in der Gemeinde Bliesdorf in Brandenburg gehörte als Element der gedeckten Vorbereitung des Territoriums der DDR auf einen möglichen Krieg zur Hauptführungsstelle des Ministerium für Nationale Verteidigung. Die Bauhülle bestand aus zwei Etagen, in denen sowohl die funktechnischen als auch allgemeinen Einrichtungen für das Betreiben des Bunkers installiert waren. Ergänzend zu den im Bunker installierten Funksendern waren weitere elf abgesetzte Sendestellen (ASS) in Stahlkesseln mit posttypischen Überbau, auch als „Sputniks“ bezeichnet, auf einer Fläche von ca. 400 km² im Umkreis von Kunersdorf errichtet. Der Bunker wurde im Jahre 1982 fertiggestellt und in Betrieb genommen.

Er ist gelistet unter den Bezeichnungen Objekt 17/448, Funksendezentrale, Frankfurt (O)- 448 oder ZSTM (Zentralstelle für Tast- und Modulationsleitungen).

Inhaltsverzeichnis

Ursprüngliche Nutzung

Seiner Funktion und Aufgaben entsprechend stellte er die abgesetzte Funksendezentrale der Hauptführungsstelle des Ministeriums für Nationale Verteidigung dar, war geographisch ca. 12 km östlich von Harnekop, südlich der Stadt Wriezen gelegen.

Neben seiner Funktion als Funksendezentrale stellte der Bunker im Funkverbindungssystem der NVA ein zentrales Element dar und war zugleich Kommunikationszentrale für Tast- und Modulationsleitungen für die Nutzung von Sendern aus Funkempfangszentralen an jedem beliebigen Ort des Territoriums der DDR, sowohl für stationäre als auch mobile Sendestellen. In dieser Eigenschaft arbeitete er eng mit der Funksendezentrale des MfNV und der Nachrichtenzentrale Wostok, d.h. der Hauptnachrichtenzentrale des MfNV zusammen. Mit der dezentralisierten Installation wurde nicht nur die Überlebensfähigkeit der Arbeit der Funksendezentrale, sondern auch die Flexibilität des gesamten Funkverbindungssystems wesentlich erhöht.

Nutzung nach 1990

Das Gelände wurde zunächst als Asylantenheim genutzt. Heute ist das Gesamtareal der Bunkeranlage privatisiert und wird von dem gemeinnützigen Verein „Förderverein Rüsterbusch Kunersdorf 2008“ betreut. Die Anlage soll als Denkmal des Kalten Krieges und als technisches Denkmal erhalten werden.

Besichtigungen und Führungen sind noch nicht möglich.

Bilddokumente

Literatur

  • Hans Werner Deim, Hans-Georg Kampe, Joachim Kampe, Wolfgang Schubert: Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg. Inhalte, Strukturen, verbunkerte Führungsstellen, Anlagen. Meißler, Hönow 2008, ISBN 978-3-932566-80-6.
  • Joachim Kampe: Wostok – die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR. CD im pdf-Format. Projekt und Verlag Meißler, Hönow 2004, ISBN 3-932566-60-2.

Weblinks

52.67666666666714.143333333333

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bunker Harnekop — Wache und Eingangstor zur „P Zone“ Der Bunker Harnekop ist eine Bunkeranlage bei Strausberg in Brandenburg. Der Bunker – auch als „SBW 16/102“ und im Nachrichtensystem der NVA aus Tarnungsgründen als HNZ 8 (Hilfsnachrichtenzentrale 8) bezeichnet… …   Deutsch Wikipedia

  • Bunker Kagel — Lageplan der Funksendezentrale Kagel Der Bunker Kagel (auch: Funksendezentrale Kagel) war der erste in der DDR gebaute Bunker. Seine Errichtung wurde Ende der 1950er Jahre begonnen und 1961 fertiggestellt. Seine 3 Etagen dienten zunächst der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bunker — Bekannte Bunker Inhaltsverzeichnis 1 Belgien 1.1 Atlantikwall 2 Deutschland 2.1 Baden Württemberg 2.2 Bayern 2.3 Berlin …   Deutsch Wikipedia

  • Bliesdorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bunkeranlagen — Bekannte Bunker Inhaltsverzeichnis 1 Belgien 1.1 Atlantikwall 2 Deutschland 2.1 Baden Württemberg 2.2 Bayern 2.3 Berlin …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Bunkeranlagen — Die Liste von Bunkeranlagen umfasst in erster Linie militärische Bunker weltweit. Inhaltsverzeichnis 1 Belgien 1.1 Atlantikwall 2 Deutschland 2.1 Baden Württemberg …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Bunkern — Bekannte Bunker Inhaltsverzeichnis 1 Belgien 1.1 Atlantikwall 2 Deutschland 2.1 Baden Württemberg 2.2 Bayern 2.3 Berlin …   Deutsch Wikipedia

  • Funksendezentrale Kagel — Lageplan der Funksendezentrale Kagel Der Bunker Kagel (auch: Funksendezentrale Kagel) war der erste in der DDR gebaute Bunker. Seine Errichtung wurde Ende der 1950er Jahre begonnen und 1961 fertiggestellt. Seine 3 Etagen dienten zunächst der… …   Deutsch Wikipedia

  • HNZ-8 — Wache und Eingangstor zur „P Zone“ Der Bunker Harnekop ist eine Bunkeranlage bei Strausberg in Brandenburg. Der Bunker auch als „SBW 16/102“ oder und im Nachrichtensystem der NVA aus Tarnungsgründen als HNZ 8 (Hilfsnachrichtenzentrale 8)… …   Deutsch Wikipedia

  • Hilfsnachrichtenzentrale 8 — Wache und Eingangstor zur „P Zone“ Der Bunker Harnekop ist eine Bunkeranlage bei Strausberg in Brandenburg. Der Bunker auch als „SBW 16/102“ oder und im Nachrichtensystem der NVA aus Tarnungsgründen als HNZ 8 (Hilfsnachrichtenzentrale 8)… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”