Werner Burau

Werner Burau

Rolf Werner Burau (* 31. Dezember 1906 in Allenstein; † 16. Januar 1994) war ein deutscher Mathematiker, der sich mit Geometrie beschäftigte.

Burau studierte ab 1925 an der Universität Königsberg, wo er 1932 bei Kurt Reidemeister promovierte (Gruppentheoretische Untersuchungen über Knoten und Zöpfe)[1]. Er war ab 1933 wissenschaftlicher Angestellter an der Deutschen Seewarte in Hamburg. 1943 habilitierte er sich an der Universität Hamburg (bei Wilhelm Blaschke), an der er danach Privatdozent und ab 1949 außerplanmäßiger Professor war. 1950 war er mit einem Stipendium am Institut für höhere Mathematik der Universität Rom bei Francesco Severi. 1953 war er Diäten-Dozent, dann ab 1965 wissenschaftlicher Rat und schließlich außerplanmäßiger Professor an der Universität Hamburg (für Geometrie). 1975 ging er in den Ruhestand.

Burau befasste sich unter anderem mit Knotentheorie (eine Darstellung der Zopfgruppe ist nach ihm benannt), projektiver Geometrie (in der die Burau-Geometrie nach ihm benannt ist) und algebraischer Geometrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute er die Mathematische Gesellschaft in Hamburg, die durch den Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen war, wieder auf (1950 bis 1960 war er ihr Jahrverwalter). Er war Mitherausgeber der Gesammelten Werke von Wilhelm Blaschke und übersetzte das Lehrbuch der projektiven Geometrie von H. S. M. Coxeter. Er schrieb auch Biographien von Mathematikern für den Dictionary of Scientific Biography, unter anderem ist er Koautor der Artikel zu Hermann Grassmann und Felix Klein.

Literatur

  • Burau: Mehrdimensionale projektive und höhere Geometrie, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1961
  • Burau: Algebraische Kurven und Flächen, de Gruyter 1962 (Göschen)
  • Burau, Wilhelm Hauser: Integrale algebraischer Funktionen und ebene algebraische Kurven, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1958
  • Burau: Elementare Zahlentheorie, Klett 1955, 1962 (Mathematische Arbeitshefte)
  • Helmut Karzel, Heinrich Wefelscheid: Werner Burau, Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft Hamburg, Bd. 19, 2000, S.167-183

Quelle

  • Renate Tobies: Biographisches Lexikon in Mathematik promovierter Personen, 2006

Verweise

  1. Veröffentlicht in zwei Artikeln in den Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Hamburgischen Universität, 9, 1932, und zwar Über Zopfinvarianten, S. 117−124, und Kennzeichnung der Schlauchknoten, S. 125-133.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hermann Schubert — Pour les articles homonymes, voir Schubert (homonymie). Hermann Schubert Hermann Cæsar Hannibal Schubert (né le 22 mai 1848 à …   Wikipédia en Français

  • Eduard Study — (March 23, 1862 ndash; January 6, 1930) was a German mathematician known for work on invariant theory of ternary forms (1889) and for the study of spherical trigonometry. He is also know for contributions to space geometry, hypercomplex numbers,… …   Wikipedia

  • Hermann Schubert — Infobox Scientist name = Hermann Schubert caption = Hermann Cäsar Hannibal Schubert birth date = birth date|1848|5|22|df=y birth place = Potsdam, Brandenburg, Germany death date = death date and age|1911|7|20|1848|5|22|df=y death place = Hamburg …   Wikipedia

  • Hermann Cäsar Hannibal Schubert — Hermann Schubert Hermann Cäsar Hannibal Schubert (* 22. Mai 1848 in Potsdam; † 20. Juli 1911 in Hamburg) war ein deutscher Mathematiker und der Begründer des Kalküls der abzählenden Geometrie in der algebraischen Geometrie. Hermann Schubert… …   Deutsch Wikipedia

  • Mathematische Gesellschaft in Hamburg — Logo der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg Gründer Valentin Heins H …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Landtages (Freistaat Anhalt) (4. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Landtages des Freistaates Anhalt in der 4. Wahlperiode (1924 1928). Mitglieder Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Landtages (Freistaat Anhalt) (5. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Landtages des Freistaates Anhalt in der 5. Wahlperiode (1928 1932). Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Leibeigenschaft — Die Leibeigenschaft oder Eigenbehörigkeit bezeichnet eine vom Mittelalter bis in die Neuzeit verbreitete persönliche Verfügungsbefugnis eines Leibherrn über einen Leibeigenen.[1] Leibeigene waren zu Frondiensten verpflichtet und durften zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Toruń — Toruń …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ran–Ras — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”