Mathematische Gesellschaft in Hamburg

Mathematische Gesellschaft in Hamburg
Mathematische Gesellschaft in Hamburg
Logo der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg
Gründer Valentin Heins
Heinrich Meißner
Gründung 1690
Sitz Hamburg
Ursprung DeutschlandDeutschland Deutschland
Schwerpunkt Förderung und Belebung der Beschäftigung mit der reinen und angewandten Mathematik
Methode Versammlungen
wissenschaftliche Publikationen
Motto Antiqua emendo substituoque nova
Website math.uni-hamburg.de/mathges

Die Mathematische Gesellschaft in Hamburg wurde 1690 gegründet (als Kunstrechnungsliebende Societät)[1] und ist damit eine der ältesten noch bestehenden wissenschaftlichen Gesellschaften. Ziel der Gesellschaft ist die Förderung und Belebung der Beschäftigung mit der reinen und angewandten Mathematik.

Geschichte

Damals bestand die Gesellschaft hauptsächlich als Interessengemeinschaft von Lehrern und Buchhaltern (Schreib- und Rechenmeister) der Handelsststadt und die Mitglieder mussten einen Aufnahmetest bestehen und eine Probearbeit abliefern. Sie wurde von den Rechenmeistern Heinrich Meissner (1643–1716, Lehrer an der St. Jacobi Schule) und Valentin Heins (1637–1704) gegründet, die beide auch Rechenbücher veröffentlichten: Meissner den Stern und Kern der Algebra (1692) und Heins das Tyrocinium Mercatorio-Arithmeticum, ein kaufmännisches Rechenbuch, das damals ein Bestseller war und bis 1805 aufgelegt wurde. Von Anfang an waren auch Ausländer in der Gesellschaft, vor allem Niederländer, Dänen und Schleswig-Holsteiner. Im 19. Jahrhundert, als sie Gesellschaft zur Verbreitung der mathematischen Wissenschaften hieß, kamen Ingenieure, die Mitglieder der Sternwarte und der Navigationsschulen hinzu. Ab 1819 gab die Gesellschaft ein Handbuch der Schiffahrtskunde heraus (herausgegeben zuerst von Reinhard Woltman und dann von Ch. Carl Rümker) und ab 1847 ein Numerisches Hilfsbuch für Techniker. Eine führende Rolle spielte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Hermann Cäsar Hannibal Schubert. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen die Mathematiker der neu gegründeten Universität hinzu, die mit Mathematikern wie Wilhelm Blaschke, Erich Hecke, Emil Artin hohes internationales Ansehen genoss (und ebenso deren Abhandlungen aus dem mathematischen Seminar der Universität Hamburg). Die Bibliothek mit rund 60.000 Bänden im Gebäude der Patriotischen Gesellschaft und der größte Teil des Archivs wurde bei den Bombenangriffen 1943 zerstört. In den 1950er Jahren wurde die Gesellschaft unter Leitung von Werner Burau wieder aufgebaut.

Die Gesellschaft hat eine eigene, seit 1872 erscheinende Zeitschrift Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen sie wieder seit 1959.

Das Emblem der Gesellschaft ist ein Janus-Gesicht mit der Inschrift Antiqua emendo substituoque nova (Altes verbessern und durch Neues ersetzen).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Mathematische Gesellschaft auf der Webseite der Bibliothek der University of Waterloo abgerufen am 18. Mai 2011

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