Burgen von Stöfs

Burgen von Stöfs

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Burgen von Stöfs
Alternativname(n): Alte Burg
Burgentyp: Gipfelburg
Ständische Stellung: Slawischer Adel
Ort: Lütjenburg
Geographische Lage 54° 18′ 34″ N, 10° 37′ 5″ O54.30944444444410.61805555555635Koordinaten: 54° 18′ 34″ N, 10° 37′ 5″ O
Höhe: 35 m ü. NN
Burgen von Stöfs (Schleswig-Holstein)
Burgen von Stöfs

Die slawischen Burgen von Stöfs liegen zwei Kilometer nördlich von Lütjenburg nahe der Landstraße Lütjenburg-Waterneverstorf, auf einem weithin sichtbaren bewaldeter Höhenrücken, der von Südwesten nach Nordosten verläuft und die Bezeichnung „Alte Burg“ trägt.

Inhaltsverzeichnis

Stöfs 1 oder „Alte Burg“

Von der Eetzkate erreicht man über einen Waldweg einen doppelten, konzentrischen Halbkreiswall, der sich mit der offenen Südseite an einen Steilhang anlehnt, an dessen Fuß sich die Kossau entlang schlängelt. Die Kossau begleitet den Höhenrücken und fließt an dessen Ende, wo sich die zweite Burganlage befindet, in den Großen Binnensee, der früher einen Zufluss zur Ostsee hatte.

Die Halbkreiswälle sind an ihrer Ansatzstelle mit etwa zwei Metern am höchsten und werden im Bogenverlauf niedriger. Der größte Durchmesser zwischen den äußeren Wallenden beträgt 210 m, der Durchmesser zwischen den Enden des inneren Walles erreicht 120 m. Beiden Wällen sind Gräben vorgelagert. Im Nordosten, wo das Gelände versumpft ist, sind sie stellenweise unterbrochen. Zwischen äußerem und innerem Halbkreiswall liegt ein vermutlich bronzezeitlicher Grabhügel. Die an mehreren Stellen innerhalb des inneren und äußeren Ringes angelegten Suchschnitte erbrachten weder Funde noch den Nachweis einer Kulturschicht.

Vom südwestlichen Ende der Halbkreiswälle erstreckt sich längs des Steilabfalls zur Kossau nach Westen ein Grabhügelfeld aus 53 dicht beieinander liegenden niedrigen und mittelgroßen Hügeln von geringem Durchmesser. Einige der größeren Hügel lassen am Fuß noch Reste quadratischer Steineinfassungen erkennen. Die Grabungen von K. Hucke im Jahre 1959 bestätigten den slawischen Charakter der Gräber, lieferten aber keine näher bestimmbaren Funde. Zwei größere Hügel im Bereich der Gruppe dürften bronzezeitlich sein. Es ist anzunehmen, dass zwischen der Burg und dem Gräberfeld ein Zusammenhang besteht, zumal der Burgentyp in das Bild slawischer Höhenburgen passt.

Stöfs 2

Etwa 700 m nordöstlich der „Alten Burg“ liegt ein Abschnittswall. Der Höhenrücken wird hier schmaler und springt leicht bogenförmig in den Großen Binnensee vor. Im Westen, wird das Plateau, das seiner Lage nach an Arkona erinnert, durch einen geraden breiten, etwa noch 1,5 m hohen Wall mit Graben abgeriegelt. Am prägnantesten ist die Befestigung dort, wo sie bis an den Abfall zum Binnenwasser heranreicht. Nach Südwesten läuft der Wall allmählich aus und schneidet die Höhe nicht völlig ab. Vermutlich ist er hier in früherer Zeit eingeebnet worden. Vom Burggelände stammen einige Scherben aus mittelslawischer Zeit (9./10. Jahrhundert). Historisch ist über beide Wehranlagen nichts bekannt. Hervorzuheben sind dagegen zwei Hacksilberfunde des 11. Jahrhunderts, die in der Nähe gemacht wurden. Der eine stammt von der Weberkoppe bei Stöfs, der andere von der Flur Scherfendiek, bei Waterneverstorf am Binnensee.

Südlich des Weges, der die Burgen verbindet, wurden alte Ackerbeete von etwa fünf Meter Breite beobachtet.

Literatur

Siehe auch

Liste frühmittelalterlicher Burganlagen in Hamburg und Schleswig-Holstein


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