Büro gegen Amts- und Verbandswillkür

Büro gegen Amts- und Verbandswillkür

Das Büro gegen Amts- und Verbandswillkür des Migros-Genossenschafts-Bundes war eine von Gottlieb Duttweiler in den 1950er Jahren gegründete Schweizer Ombudsman-Instanz, die dazu diente, Menschen zu helfen, „die unter die Räder der Justiz oder der Verwaltung geraten waren“.[1] Das Büro behandelte auf privater Basis, oft zusammen mit dem Schweizerischen Beobachter, Fälle, bei denen alle Rechtsmittel bis hinauf zum Bundesgericht erschöpft waren, nicht selten mit Erfolg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gottlieb Duttweiler berief einen seiner größten Kritiker, den Journalisten und Politiker Werner Schmid in den Vorstand des von ihm neu gegründeten Büros gegen Amts- und Verbandswillkür.

1959 erzielte das Büro einen ersten Teilerfolg im Basler Kohlenmonoxid-Vergiftungsfall Schulthess.[2] Meier 19 wurde „wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses angeklagt, weil er dem Büro gegen Amts- und Verbandswillkür Akten [...] übergeben hatte.“[3] Gertrud Heinzelmann, damalige Leiterin des Büros gegen Amts- und Verbandswillkür, brachte den Fall Meier 19 1967 ins Rollen.[4] Anfang der 1970er Jahre erreichte das Büro einen Erfolg im Fall Gross.

Der Schweizer Bundesanwalt Hans Walder unterstützte die Institution.

Liste der Leiter des Büros gegen Amts- und Verbandswillkür

# Bild Name Amtszeit Bemerkungen
1 Gottlieb Duttweiler 19??–19??
2 Werner Schmid[1][5] 1956–1963
2 Gertrud Heinzelmann 1963–1976

Einzelnachweise

  1. a b Gertrud Isolani: Briefe, Gespräche, Begegnungen. In: Schriften zur Kirchen- und Rechtsgeschichte. Böhlau, Köln 1985 (Auszug in der Google Buchsuche).
  2. Öffentlicher Aufruf in Die Tat, 11. Dezember 1959
  3. Blut vom Freund. In: Der Spiegel. Nr. 26, 1968, S. 72–73 (online).
  4. Erich Schmid: Meier19 (PDF). erichschmid.ch. Abgerufen am 7. August 2011.
  5. Susanne Peter-Kubli: Schmid, Werner. hls-dhs-dss.ch. Abgerufen am 7. August 2011.

Literatur


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