Erwin Jaeckle

Erwin Jaeckle

Erwin Jaeckle (* 12. August 1909 in Zürich; † 2. Oktober 1997 ebd.) war ein Schweizer Schriftsteller, Journalist und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jaeckle studierte Philosophie und Germanistik und promovierte 1937 an der Universität Zürich über Rudolf Pannwitz. Er arbeitete zunächst als Lektor beim Atlantis Verlag und heiratete 1941. Von 1943 bis 1971 war er Chefredaktor der Tageszeitung Die Tat, dazu von 1962 bis 1977 Redaktor der Kulturbeilage Literarische Tat. Er gehörte zum Kern der Zürcher "Freitagsrunde" – einem von 1942 bis 1965 bestehenden Literaturzirkel –, zusammen mit Ernst Howald, Eduard Korrodi, Walther Meier, Max Rychner und Emil Staiger.

1937 wurde er Mitglied beim neugegründeten Landesring der Unabhängigen, für den er von 1942 bis 1950 im Gemeinderat von Zürich (1945 als dessen Präsident) und von 1947 bis 1962 im Nationalrat war.

Auszeichnungen

Werke

Prosawerke

  • Die Schicksalsdrift. Rohr, Zürich 1979
  • Auf den Nagel geschrieben. Calatra, Lahnstein 1986
  • Die dalmatinische Liebesnacht. Calatra, Lahnstein 1995
  • Unser tägliches Brot und andere Erzählungen. Calatra, Lahnstein 1995

Gedichtbände

  • Die Kelter des Herzens. Atlantis, Zürich 1943
  • Schattenlos. Speer, Zürich 1947
  • Gedichte aus allen Winden. Atlantis, Zürich 1956
  • Glück in Glas. Atlantis, Zürich 1957
  • Aber von Thymian duftet der Honig. Atlantis, Zürich 1961
  • Das himmlische Gelächter. Atlantis, Zürich 1962
  • Im Gitter der Stunden. Tschudy, St. Gallen 1963
  • Der Ochsenritt. Atlantis, Zürich 1967
  • Nachricht von den Fischen. Atlantis, Zürich 1969
  • Die Zungenwurzel ab. Privatdruck, Zürich 1971
  • Eineckgedichte. Classen, Zürich 1974
  • Das wachsende Gedicht. Arcade-Presse, Zürich 1976
  • Die Fülle des Verzichts. Calatra, Lahnstein 1991
  • Die alltägliche Spiegelschrift. Selbstverlag, Zürich 1992
  • Die Siebensilber. Gesammelte Gedichte. 3 Bände. Calatra, Lahnstein 1994
  • Die unausdenkliche Spur. Begleitgedichte der Siebensilber. Calatra, Lahnstein 1995

Essays/Sachbücher

  • Rudolf Pannwitz. Darstellung seines Weltbildes. Ellermann, Hamburg 1937
  • Vom Geist der großen Buchstaben. Privatdruck, Halle 1937
  • Bürgen des Menschlichen. Atlantis, Zürich 1945
  • Die Phänomenologie des Lebens. Speer, Zürich 1951
  • Kleine Schule des Redens und des Schweigens. Vineta, Basel 1951
  • ABC vom Zürichsee. Atlantis, Zürich 1956
  • Die schweizerische Flugwaffe im kalten Krieg der Interessen. LdU, Zürich 1958
  • Phänomenologie des Raums. Speer, Zürich 1959
  • Die goldene Flaute. Von der wortlosen Kunst des Segelns. Arche, Zürich 1959
  • Zirkelschlag der Lyrik. Fretz & Wasmuth, Zürich 1967
  • Der Zürcher Literaturschock. Bericht. Langen-Müller, München 1968
  • Die Schicksalsrune in Orakel, Traum und Trance. Arben-Presse, Arbon 1969
  • Signatur der Herrlichkeit. Die Natur im Gedicht. Atlantis, Zürich 1970
  • Die Osterkirche. Klett, Stuttgart 1970
  • Evolution der Lyrik. Klett, Stuttgart 1972
  • Dichter und Droge. Benziger, Zürich 1973
  • Die Zürcher Freitagsrunde. Beiträge zur Literaturgeschichte. Rohr, Zürich 1975
  • Rudolf Pannwitz und Albert Verwey im Briefwechsel. Rohr, Zürich 1976
  • Meine Alemannische Geschichte. 2 Bände. Rohr, Zürich 1976
  • Baumeister der Unsichtbaren Kirche. LessingAdam MüllerCarus. Klett, Stuttgart 1977
  • Schattenpfad. Erinnerungen, Band 1. Rohr, Zürich 1978
  • Die Farben der Pflanze. Klett, Stuttgart 1979
  • Niemandsland der Dreißigerjahre. Erinnerungen, Band 2. Rohr, Zürich 1979
  • Auf der Schwelle von Weltzeitaltern. Novalis, Schaffhausen 1981
  • Vom sichtbaren Geist. Naturphilosophie. Klett-Cotta, Stuttgart 1984
  • Zeugnisse zur Freitagsrunde. Rohr, Zürich 1984
  • Ernst Jüngers Tagebuch des Jahrhunderts. Calatra, Lahnstein 1986
  • Paracelsus und der Exodus der Elementargeister. Calatra, Lahnstein 1987
  • Die Idee Europa. Propyläen, Frankfurt am Main 1988
  • Erinnerungen an "Die Tat" 1943–1971. Rohr, Zürich 1989
  • Die johanneische Botschaft. Verwirrendes Rätsel – beglückendes Wunder. Calatra, Lahnstein 1989
  • Die komplementären Lehren der transzendentalen Erkenntnistheorie und der erkenntniskonstituierenden Evolutionstheorie. Eine Anregung. Calatra, Lahnstein 1990
  • Geleit durch meine Pansophie. Calatra, Lahnstein 1992
  • Die Alge, die den Tod erfand. Naturkundliche Meditationen. Calatra, Lahnstein 1992
  • Die Lebenslinie. Eine seltsame Biographie. Gut, Stäfa 1993
  • Bürgen des Abendlandes. Neue Beiträge zur "Idee Europa". Calatra, Lahnstein 1993
  • Das Hexeneinmaleins des Spiegels. Ein Essay. Calatra, Lahnstein 1997
  • Mein Tao Tê King. Novalis, Schaffhausen 1999, ISBN 3-907160-59-2

Als Herausgeber

  • Rudolf Pannwitz: Lebenshilfe (mit Hans Trüb). Niehans, Zürich 1938
  • Werke öffentlicher Kunst in Zürich. Atlantis, Zürich 1939
  • Gedanken von Jean Paul. Atlantis, Zürich 1940
  • Paracelsus. Seine Weltschau in Worten des Werkes. Atlantis, Zürich 1943
  • Rudolf Pannwitz: Verschollene und Vergessene. Eine Auswahl mit Nachwort zum 100. Geburtstag. Steiner, Wiesbaden 1983
  • Grosse Schweizer und Schweizerinnen. Hundert Porträts (mit Eduard Stäuble). Gut, Stäfa 1990, ISBN 3-85717-064-6

Literatur

  • Georg Schneider: Erwin Jaeckle – Portrait eines Lyrikers und Essayisten. In: Welt und Wort 27, Oktober 1972, Heft 10, ISSN 0043-2571, S. 505–554.
  • Willem Enzinck, Eduard Stäuble: Erwin Jaeckle in Porträt und Selbstporträt. Calatra Press Enzinck, Lahnstein 1994, ISBN 3-88138-114-7.
  • Andreas Mauz: „Wir wachsen uns mählich zu“. Rudolf Pannwitz und Erwin Jaeckle im Briefwechsel. In: QUARTO. Zeitschrift des Schweizerischen Literaturarchivs 19, 2004, ISSN 1023-6341, S. 62–84.
  • Andreas Mauz: „... dass die [...] vermittelung zwischen dem schöpfer einer neuen welt und Ihrem alten lande Sie übernehmen“. Rudolf Pannwitz und Erwin Jaeckle im Briefwechsel, nebst Bemerkungen zu Pannwitz' Performance und Jaeckles emphatischer Rezeption. In: Gabriella Rovagnati (Hrsg.): „der geist ist der könig der elemente“. Der Dichter und Philosoph Rudolf Pannwitz. Bücken & Sulzer, Overrath 2006, ISBN 3-936405-31-X, S. 43–84.
  • Pirmin Meier: Lerne das Leben und lebe das Lernen. Ausblick auf den Autor, Publizisten und Privatgelehrten Erwin Jaeckle (1909 - 1997) zum 100. Geburtstag. Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur, Zürich 2009, ISBN 978-3-033-02135-8.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jaeckle — Jäckle oder Jaeckle ist der Familienname folgender Personen: Erwin Jaeckle (1909–1997), schweizerischer Schriftsteller, Journalist und Politiker Nina Jäckle (* 1966), deutsche Schriftstellerin Uli Jäckle (* 1961), deutscher Theaterregisseur …   Deutsch Wikipedia

  • Jaeckle —   [ jɛklə], Erwin, schweizerischer Schriftsteller und Literaturkritiker, * Zürich 12. 8. 1909, ✝ ebenda 2. 10. 1997; war 1943 77 Mitarbeiter, bis 1971 Chefredakteur der Zeitung »Die Tat«; behutsamer Erneuerer der modernen Lyrik; neben zahlreichen …   Universal-Lexikon

  • Eduard Stäuble — (* 12. Februar 1924 in St. Gallen; † 25. März 2009) war ein Schweizer Publizist und Autor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Nationalräte des Kantons Zürich — Diese Liste zeigt alle Mitglieder des Nationalrates aus dem Kanton Zürich seit Gründung des Bundesstaates im Jahr 1848 bis heute. Parteiabkürzungen BDP: Bürgerlich Demokratische Partei BGB: Bauern , Gewerbe und Bürgerpartei (später SVP) CSP:… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Jae–Jal — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Paracelsus-Ring — Der Paracelsus Ring ist eine von der Stadt Villach alle drei Jahre verliehene Auszeichnung, die für wissenschaftliche Arbeiten, die mit Paracelsus in Zusammenhang stehen, und für wissenschaftliche und künstlerische Leistungen im Geiste und im… …   Deutsch Wikipedia

  • Dichterpreis der Stadt Minden — Die Kogge ist eine literarische Vereinigung europäischer Schriftsteller. Die Kogge wurde 1924 von Hans Franck, Manfred Hausmann, Hans Leip und Wilhelm Scharrelmann als Freundschaftsbund gegründet und um der niederdeutschen Literatur eine Basis zu …   Deutsch Wikipedia

  • Kogge-Literaturpreis — Die Kogge ist eine literarische Vereinigung europäischer Schriftsteller. Die Kogge wurde 1924 von Hans Franck, Manfred Hausmann, Hans Leip und Wilhelm Scharrelmann als Freundschaftsbund gegründet und um der niederdeutschen Literatur eine Basis zu …   Deutsch Wikipedia

  • Kogge-Preis — Die Kogge ist eine literarische Vereinigung europäischer Schriftsteller. Die Kogge wurde 1924 von Hans Franck, Manfred Hausmann, Hans Leip und Wilhelm Scharrelmann als Freundschaftsbund gegründet und um der niederdeutschen Literatur eine Basis zu …   Deutsch Wikipedia

  • Kogge-Ring — Die Kogge ist eine literarische Vereinigung europäischer Schriftsteller. Die Kogge wurde 1924 von Hans Franck, Manfred Hausmann, Hans Leip und Wilhelm Scharrelmann als Freundschaftsbund gegründet und um der niederdeutschen Literatur eine Basis zu …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”