- Cambridge-Connection
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Die Cambridge Five waren ein Spionagering des NKWD und später des KGB im britischen Geheimdienst MI5 und teilweise auch im CIA. Sie waren wahrscheinlich die erfolgreichsten Agenten in westlichen Nachrichtendiensten.
Kim Philby (Deckname: Söhnchen), Donald Maclean, Guy Burgess, Anthony Blunt und wahrscheinlich auch John Cairncross wurden in den 1930ern am Trinity College der Universität Cambridge angeworben. Sie versorgten im Zweiten Weltkrieg bis in die frühen 1950er hinein die Sowjetunion mit wichtigen Informationen. Spekulationen über weitere Mitglieder des Spionagerings halten bis heute an.
1941 wurden sie von Anatolij Gorski (NKWD) geführt.
Die Spionageromane von John le Carré spielen immer wieder auf die Suche nach „Maulwürfen“ im britischen Geheimdienst, insbesondere auf die Cambridge-Connection an. Ohne Kenntnis der Cambridge Five sind diese Anspielungen gar nicht richtig zu deuten.
Sie wurden noch während ihres Studiums rekrutiert, um später im britischen Geheimdienst in hohe Positionen gelangen zu können. Während des Zweiten Weltkriegs versorgten sie die Sowjetunion mit Informationen über die Kriegsstrategie und -technik der westlichen Alliierten. Später wechselten einige von ihnen in die USA, um dort beim Aufbau des CIA mitzuhelfen. Stalin misstraute ihren Informationen jahrelang und hielt sie für Doppelagenten.
Burgess und Maclean flüchteten 1951 in die Sowjetunion, Philby war bis 1963 als Agent aktiv, bevor er ebenfalls in die UdSSR flüchtete (dort arbeitete er bis 1988 als Berater des KGBs). Blunt wurde 1964 entdeckt. Als Leiter der königlichen Gemäldegalerie wurde ihm jedoch Politische Immunität zugestanden, um die königliche Familie nicht in den Skandal hineinzuziehen. Erst 1979 wurde ihm seine mittlerweile erworbene Ritterwürde aberkannt.
Neben der Cambridge-Connection dürfte wohl auch eine Oxford-Connection bestanden haben, aber bislang wurden den KGB-Archiven nur die Decknamen Bunny und des Chefrekrutierers Scott entlockt. Die genaue Zahl der Agenten dieses Oxford-Rings ist unbekannt.
Literatur
- Oleg Gordijewski, Christopher Andrew: KGB. Die Geschichte seiner Auslandsoperationen von Lenin bis Gorbatschow. Bertelsmann, München 1991. ISBN 3-570-06264-3
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