- Camden (New Jersey)
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Camden
Camden, New Jersey.Lage in New Jersey Basisdaten Gründung: 1626 Staat: Vereinigte Staaten Bundesstaat: New Jersey County: Koordinaten: 39° 56′ N, 75° 6′ W39.936944444444-75.1061111111116Koordinaten: 39° 56′ N, 75° 6′ W Zeitzone: Eastern Standard Time (UTC−5) Einwohner: 77.344 (Stand: Volkszählung 2010) Bevölkerungsdichte: 3.377,5 Einwohner je km² Fläche: 26,9 km² (ca. 10 mi²)
davon 22,9 km² (ca. 9 mi²) LandHöhe: 6 m Postleitzahlen: 08101-08110 Vorwahl: +1 856 FIPS: 34-10000 GNIS-ID: 0875105 Webpräsenz: www.ci.camden.nj.us Bürgermeister: Gwendolyn Faison Camden ist eine Industrie- und Hafenstadt im Bundesstaat New Jersey in den Vereinigten Staaten mit (2010) 77.344 Einwohnern. Sie liegt gegenüber von Philadelphia am Delaware und ist Teil der Metropolregion Delaware Valley. Die Stadt ist County Seat des Camden Countys und auch dessen größte Stadt.
Camden war viele Jahrzehnte wichtiger Industriestandort, vor allem für die Herstellung von Plattenspielern, die Nahrungsmittelindustrie und den Schiffbau, wurde aber durch den Strukturwandel und den industriellen Niedergang der letzten Jahre schwer getroffen und gehört heute zu den ärmsten Städten der USA. In Camden wuchsen in 2005 fast 60 % der Kinder in Armut auf und die Arbeitslosenquote lag im Zeitraum 2001–2005 konstant beim zwei- bis dreifachen des Durchschnitts im Bundesstaat New Jersey.[1] Das Durchschnittseinkommen der Bewohner, die zu 53,3 % Farbige und zu 38,8 % Hispanics sind, liegt bei 50,1 % des nationalen Durchschnitts der USA.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Camden liegt am Delaware River gegenüber der Stadt Philadelphia, mit der sie über zwei Brücken verbunden ist, und ist 58 Kilometer von der Hauptstadt des Bundesstaates New Jersey, Trenton, entfernt.
Die Nachbargemeinden sind (von Nord nach Süd im Uhrzeigersinn): Pennsauken, Mrechantville, nochmals Pennsauken, Collingswood, Woodlynne, Collingswood, die westliche Exklave von Haddon und ganz im Süden Gloucester City.
Geschichte
Das Stadtgebiet wurde 1681 zum ersten Mal besiedelt. Im Jahre 1773 wurde Camden gegründet. 1834 erhielt die Stadt Anschluss an das Bahnnetz des Landes, was zur Ansiedlung mehrerer Firmen, unter anderem der Suppenfabrik Campbell, und zu einem Wachstum der Bevölkerung führte.
1894 wurde in Camden der Plattenspieler von der Victor-Telefongesellschaft entwickelt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind das New Jersey State Aquarium und das zu einem Museum hergerichtete, am Delaware River liegende Schlachtschiff USS New Jersey (BB-62). Es war von 1943 bis 1991 im Dienst.
Zu den historischen Gebäuden der Stadt zählt das Haus, in dem der amerikanische Dichter Walt Whitman von 1873 bis zu seinem Tod 1892 lebte.
Wegen der ansässigen Schallplattenindustrie fanden dort in den 1930ern Aufnahmen des frühen Swing Jazz statt.
Am Südrand des Stadtgebiets liegt die Siedlung Fairview, das frühere Yorkship. Die Plansiedlung im Stil einer europäischen Gartenstadt entstand während des Ersten Weltkrieges nach den Plänen von Electus Darwin Litchfield für die Arbeiter der Schiffswerft. Der Stadtteil zeichnete sich in den Jahren des industriellen Niedergangs vor allem durch seine soziale Stabilität aus.[3]
In Camden befindet sich ferner das 1909 errichtete Nipper Buildung, welches einst der Sitz der Verwaltung des Telefon- und Unterhaltungselektronikherstellers Victor war (ab 1929: RCA Victor). Das Gebäude ist im National Register of Historic Places verzeichnet und dient nach umfangreichen Renovierungen Wohnzwecken. [4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Camden ist Industrie-, Handels- und Transportzentrum. In der Stadt werden vor allem Erzeugnisse der Elektronik hergestellt, ferner ist Camden Sitz der Verwaltung des Suppenherstellers Campbell's Soup, der in Camden 1.200 Mitarbeiter beschäftigt. [5].
Verkehr
Camden ist Hafenstadt und ein wichtiger Straßen- und Eisenbahnknoten mit zwei Tiefwasserdockanlagen und einem großen Güterbahnhof.
Camden liegt an der PATCO Speedline, einer Schnellbahnverbindung von Lindenwold (New Jersey), die über die Benjamin Franklin Bridge hinüber nach Philadelphia führt. Innerhalb des Stadtgebietes gibt es drei Stationen, City Hall (Camden), Walter Rand Transportation Center (früher: Broadway) und Ferry Avenue. Seit 14. März 2004 besteht mit der River Line zusätzlich eine Stadtbahnverbindung nach Trenton. Die Strecke führt vom Waterfront Entertainment Center als Straßenbahn durch die Stadt.
Bildung
Im Jahre 1927 wurde die Rutgers-Universität in Camden gegründet.
Hohe Kriminalitätsrate und Budgetkürzungen
Basierend auf den Statistiken des FBI war Camden hinsichtlich der Kriminalität die zweitgefährlichste Stadt in den USA im Jahr 2002; 2004 und 2005 wurde sie auf die Gefährlichste Stadt in den USA hochgestuft. Im Jahr 2008 nahm Camden den zweiten Platz dieser Statistik ein, die auf Kriminalstatistiken in sechs Kategorien basiert: Morde, Vergewaltigungen, Raubüberfälle, schwere Körperverletzung, Einbrüche und Fahrzeugdiebstähle. Der Ratsangehörige Ali Sloan-El sagte im Jahr 2004 bezüglich der Statistiken von 2003, dass die Armut in Camden ein entscheidender Faktor für die hohe Kriminalitätsrate sei. Bevölkerungsstatistische Daten zeigen, dass ein Drittel der Einwohner in Camden unter der Armutsgrenze lebt.
Im Juli 2011 geriet Camden erneut in die Medien und wurde als die Stadt mit der zweithöchsten Verbrechensrate in den USA (pro Einwohner) bezeichnet[6]. Ebenso leidet die Stadt unter starken Kürzungen insbesondere bei der Feuerwehr, aber auch der Polizei. Die Kürzungen erfolgten infolge der weltweiten Finanzkrise, deren Nachwirkungen besonders in den USA noch deutlich zu spüren sind. Ein Brand in einem Reifenlager loderte beispielsweise acht bis zwölf Stunden, bis das Reifenlager völlig niederbrannte. Die Polizei sperrte das Gebiet lediglich ab, die Feuerwehr rückte aufgrund von Geldmangel nicht aus. Sechs Wochen später waren die Trümmer des Brandes noch immer nicht beseitigt worden.
Durch die geringe Polizeipräsenz infolge der Kürzungen haben vor allem im Süden der Stadt sogenannte Gangs den Drogenhandel übernommen. 2010 erhielt die Stadt noch 64 Millionen US-$ an Zuschüssen vom Bundesstaat New Jersey (40% vom Gesamtbudget). Der Gouverneur von New Jersey Chris Christie hat 2011 diesen Zuschuss jedoch gestrichen, um das Budget nicht weiter zu belasten. Die Gemeinden finanzieren sich normalerweise hauptsächlich durch die Grundsteuer, welche an den Immobilienwert geknüpft ist. Da die Immobilienpreise Camdens in den letzten Jahren jedoch drastisch gefallen sind, sind die Steuereinnahmen entsprechend gering.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Butch Ballard (1918–2011), Schlagzeuger
- James Dellet (1788–1848), Politiker
- Wayne Dockery (* 1941), Jazzbassist
- Andrea Dworkin (1946–2005), Schriftstellerin
- Lola Falana (* 1942), Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin
- Jack Ferrante (1916–2006), Footballspieler
- Joseph R. Grundy (1863–1961), Politiker
- „Gypsy“ Joe Harris (1945–1990), Profiboxer
- George Hegamin (* 1973), Footballspieler
- Leon Huff (* 1942), Soul-Pianist
- Kirk Nurock (* 1948), Komponist und Jazzpianist
- Buddy Rogers (1921–1992), Wrestler
- Tasha Smith (* 1971), Schauspielerin
- Frank Tiberi (* 1928), Jazzmusiker
- Sheena Tosta (* 1982), Hürdenläuferin
- Howard Unruh (1921–2009), Veteran und Massenmörder
- Buster Williams (* 1942), Jazzbassist
- Arthur Augustus Zimmerman (1869–1936), Radsportler
- Phil Zimmermann (* 1954), Kryptologe und Erfinder des PGP-Verfahrens
Persönlichkeiten, die in der Stadt gewirkt haben
- Walt Whitman (1819–1892), Dichter
Weblinks
Commons: Camden, New Jersey – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienFußnoten
- ↑ Poverty in the City of Camden, Studie des Poverty Research Institute der Justizverwaltung des Staates New Jersey, April 2007
- ↑ http://www.us-infos.de/nj-camden.html
- ↑ A Place Called YORKSHIP - Electus Litchfield's Plan
- ↑ http://en.wikipedia.org/wiki/Nipper_Building
- ↑ http://www.nj.com/business/index.ssf/2011/06/campbells_soup_cutting_130_wor.html
- ↑ Wie Schulden eine US-Stadt (Camden) ruinieren
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