Santa-Marta-Degenflügel

Santa-Marta-Degenflügel
Santa-Marta-Degenflügel
Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kolibris (Trochilinae)
Gattung: Degenflügel (Campylopterus)
Art: Santa-Marta-Degenflügel
Wissenschaftlicher Name
Campylopterus phainopeplus
Salvin & Godman, 1879

Der Santa-Marta-Degenflügel oder auch Türkisdegenflügel genannt (Campylopterus phainopeplus) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Diese endemische und monotypische Art hat ein Verbreitungsgebiet, das sich auf die Sierra Nevada de Santa Marta im südamerikanischen Land Kolumbien beschränkt. Der Bestand wird von der IUCN als „stark gefährdet“ (Endangered) eingestuft.[1]

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Santa-Marta-Degenflügel erreicht eine Körperlänge von etwa 13 Zentimetern. Der kraftige 25 Millimeter lange Schnabel ist leicht gebogen. Das Männchen ist überwiegend grün: Der Scheitel ist grün und wird an der Hinterkrone und der Oberseite glitzernd grün. Die Kehle und die Brust sind blau glänzend. Der rechtwinklige Schwanz ist stahlblau bis schwarz. Die Oberseite des Weibchens schimmert grün, der Scheitel und die Wangen sind etwas trüber als beim Männchen. Die Unterseite ist grau mit grünen Flanken und Unterschwanzdecken. Der grüne Schwanz weist wenige graue Sprenkel auf.

Verbreitung und Lebensraum

Der Kolibri kommt an feuchten Waldrändern und in schattigen Plantagen vor. Unter den Plantagen bevorzugt er Bananenplantagen an den Südhängen der Sierra Nevada de Santa Marta bei San Sebastián de Buenavista. Hier bewegt er sich in Höhen zwischen 1200 und 4800 Metern, wobei er zwischen den Höhenlagen migriert. So ist er in der Trockensaison von Februar bis Mai in Höhen zwischen 1200 und 1800 Metern unterwegs. In der feuchteren Saison von Juni bis Oktober kann man ihn dann in den Höhenlagen typischen Páramos bis hin zur Schneegrenze beobachten.[2] An den Nordhängen findet man ihn nur am östlichen Ende am oberen Flusslauf des Rio Macotama.

Verhalten

Der Vogel ist normalerweise alleine in den unteren bis mittleren Stratifikationsschichten unterwegs. Bei der Nektaraufnahme bewegt er sich in schattigem und teilweise offenem Gelände. Beim Singen sitzt er meist auf hohen, exponierten Ästen. Er brütet in der Zeit von April bis Juni, wenn er in die höheren Lagen migriert.

Gefährdung

Da nur noch 15% der ursprünglichen Vegetation der Sierra Nevada de Santa Marta vorhanden sind, gilt das natürliche Habitat der Art als gefährdet. Dabei geht die größte Gefährdung von illegalem Anbau von Marihuana und Kokain aus. Aber auch der Beginn der Kultivierung von Kaffee und Bananen seit 1950 hat negative Auswirkungen auf das Ökosystem. Weniger problematisch scheinen die Brutgebiete des Vogels, die sich in den deutlich unwirtlicheren Regionen befinden. Erst am 24. März 2010 ist es Laura Cardenas erstmals gelungen, ein Bild eines lebenden Exemplars aufzunehmen.[3]

Entdeckungsgeschichte

Salvin und Godman beschrieben den Kolibri 1879 im IBIS unter dem noch heutig gängigen Namen Campylopterus phainopeplus. Er wurde von F. Simons gesammelt, der im Auftrag der beiden in der Sierra Nevada of Santa Marta unterwegs war und ihnen seine Bälge zur Beschreibung schickte. So schrieben sie in ihrem Artikel On a Collection of Birds from Sierra Nevada of Santa Marta, Columbia: Mr. Simons adds another peculiar Humming-bird (Campylopterus phainopeplus) to the one already known (Anthocephala floriceps). (Übersetzung: Herr Simons fügte einen anderen bemerkenswerten Kolibri (Campylopterus phainopeplus) zur bereits bekannten Art (Anthocephala floriceps) hinzu. Wenige Seiten weiter beschrieben sie die neue Art.

Der Name setzt sich aus den griechischen Verb phaino (= zum Licht (Leuchten) oder zum Klang (Klingen)) und dem Wort peplus (= Überkleid) zusammen. In diesem Fall ist wohl das leuchtende Gefieder des Kolibris gemeint.

Literatur

  • Steven L. Hilty, William L. Brown: A Guide to the Birds of Colombia, Princeton University Press, 1986, S. 259, ISBN 978-0691083728
  • Walter Edmond Clyde Todd, Melbourne Armstrong Carriker: The birds of the Santa Marta region of Colombia: a study in altitudinal distribution, Carnegie Institute, 1922, Band 14 von Annals of the Carnegie Museum, Ausgabe 111 von Publications of the Carnegie Museum
  • Osbert Salvin, Frederick DuCane Godman: On a Collection of Birds from Sierra Nevada of Santa Marta, Columbia. By Osbert Salvin and F. DuCane Godman, IBIS, 1879 S. 196-206[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Campylopterus phainopeplus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 7. Juli 2010
  2. BirdLife International Santa Marta Sabrewing Campylopterus phainopeplus (engl.)
  3. ProAves First ever photo of Endangered Santa Marta Sabrewing (engl.) und Bild
  4. IBIS 1879 S. 202 On a Collection of Birds from Sierra Nevada of Santa Marta, Columbia. By Osbert Salvin and F. DuCane Godman Campylopterus phainopeplus (engl.)

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